Sollstedt / Stuttgart, 29. November 2022 – Im Mai 2021 erstattete PETA Strafanzeige gegen den damals als Schäfermeister beim Familienunternehmen Van Asten angestellten Florian S., unter dessen Aufsicht offenbar Hunderte Schafe und mehrere Kleintiere qualvoll verdurstet oder verhungert sind. Auf PETA zugespieltem Bildmaterial war zu sehen, wie Beauftragte der Van Asten Group über einen längeren Zeitraum hinweg die toten Körper bei Nacht- und Nebelaktionen vom Grundstück abtransportierten – unter Mitwissen des Schäfermeisters. Auch das Veterinäramt Nordhausen soll laut Zeugen noch vor dem Abtransport vor Ort- und damit über die Missstände informiert gewesen sein. Die Staatsanwaltschaft Mühlhausen ermittelte intensiv und beantragte gegen Florian S. einen Strafbefehl beim Amtsgericht Nordhausen. PETA wurde nun mitgeteilt, dass der Strafbefehl erlassen wurde und rechtskräftig ist. Der Angeklagte wurde zu einer Geldstrafe von 75 Tagessätzen zu je 20 Euro verurteilt (Az.: 173 Js 50221/21).
„Es ist unfassbar, dass sich das Tierleid direkt vor den Augen des zuständigen Schäfermeisters abgespielt hat“, so Agrarwissenschaftlerin Lisa Kainz, Fachreferentin für Tiere in der Ernährungsindustrie bei PETA. „Mit seiner Verurteilung setzt das Amtsgericht Nordhausen das wichtige Signal, dass Tierquälereien keine Kavaliersdelikte sind.“
Veterinäramt und Van Asten für tierfeindliches Verhalten bekannt
In PETAs Veterinäramtsranking landete das Kreisveterinäramt Nordhausen bereits 2020 unter den Top 5 der tierfeindlichsten Veterinärbehörden Deutschlands. Denn die Behörde hatte in der Vergangenheit etliche Missstandsmeldungen verharmlost und nach Erkenntnissen der Organisation nicht die Tiere, sondern deren Halter geschützt. Auch die Schweinefleisch produzierende Van Asten Group fiel bereits in der Vergangenheit durch Tierquälerei auf: 2017 erstattete PETA Strafanzeige gegen die Betriebsleiter der Van Asten Group bei den Staatsanwaltschaften in Erfurt und Gera. Damals wurden der Tierrechtsorganisation Aufnahmen aus den beiden Betrieben in Gommla und Neumark zugespielt. Zu sehen waren eingepferchte Schweinemütter und tote sowie im Sterben liegende Ferkel. Die Sauen waren gezwungen, ihre Kinder inmitten ihrer eigenen Fäkalien zu gebären, und derart eng fixiert, dass sie sich nicht einmal nach ihren Neugeborenen umdrehen konnten. In der Ferkelaufzucht litten viele Tiere in kotverschmierten Buchten an Durchfall. Aufgrund von Stress und Langeweile verletzten sich die jungen Schweine gegenseitig – hinkende Tiere mit verletzten Beinen, faustgroßen Abszessen und abgenagten Ringelschwänzen prägten das Bild in dem Stall.
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie anziehen oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.
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