Erneut Elefantin nach Auseinandersetzung mit Artgenossen im Kölner Zoo getötet: PETA kritisiert Elefantenhaltung und fordert Zuchtstopp

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Köln / Stuttgart, 21. März 2022 – Am vergangenen Freitag wurde im Kölner Zoo die asiatische Elefantendame Maejaruad getötet, da sie zuvor vom Elefantenbullen Bindu schwer verletzt wurde. Angesichts dieses Vorfalls kritisiert PETA die extrem beengten Bedingungen, unter denen die Tiere in Gefangenschaft ausharren müssen. In den meist künstlich zusammengestellten Gruppen entstehen häufig Spannungen, denen die Tiere kaum ausweichen können. Zudem mahnt die Tierrechtsorganisation die weltweiten Transfers von Elefanten und den damit verbundenen Wechsel von Sozialgruppen unter dem Deckmantel des Artenschutzes an. Aggressive Begegnungen sind kein Einzelfall: Ebenfalls im Kölner Zoo starb bereits im Jahr 2012 die Elefantenkuh Chumpol, vermutlich infolge heftiger Auseinandersetzungen in der Elefantengruppe. [1] Vor dem Hintergrund dieses weiteren Todesfalls übt PETA scharfe Kritik an der Elefantenhaltung in Gefangenschaft und fordert ein Zucht- und Importverbot für Elefanten in zoologischen Einrichtungen.

„Die willkürlichen Eingriffe der Zoo-Verantwortlichen ins Gruppengefüge und die mangelhaften Haltungsbedingungen provozieren derartige Zwischenfälle geradezu. Anders als in der Natur haben die Tiere keine geeigneten Ausweichmöglichkeiten“, so Biologin Dr. Yvonne Würz, PETAs Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsindustrie. „Die artwidrige Haltung und Zucht von Elefanten in Zoos trägt nichts zum Artenschutz bei und muss beendet werden.“

Hintergrundinformationen

Durch den weltweiten Transfer von Elefanten zwischen den Zoos für die Zucht werden die sensiblen Tiere immer wieder von ihren Familien und sozialen Gruppen getrennt und in ein völlig neues Umfeld gebracht. Dies kann für das jeweilige Individuum verheerende Auswirkungen auf die körperliche und seelische Verfassung haben. Auch Auseinandersetzungen sind vorprogrammiert, da es in Gefangenschaft bei Konflikten in der Regel keine Ausweichmöglichkeit gibt. Selbst in Sozialgruppen mit Müttern, Töchtern und Tanten verwehren Zoos den Tieren oft die Möglichkeit, lebenslang in den natürlichen, matriarchalen Familienverbänden zusammenzubleiben. Bullen werden dagegen häufig bei Erreichen der Geschlechtsreife isoliert, obwohl auch sie in der Natur keine reinen Einzelgänger sind.

Artgerechte Elefantenhaltung in Zoos ist unmöglich

PETA spricht sich grundsätzlich gegen die Elefantenhaltung in Zoos aus, da diese unabhängig von der Haltungsform nicht artgerecht möglich ist. In der Natur leben Elefanten in stabilen Sozialverbänden, wandern täglich viele Kilometer und erleben eine Vielzahl von Umweltreizen. Der Zooalltag hingegen ist geprägt von Bewegungsmangel, Beschäftigungslosigkeit und zerstörten Sozialstrukturen. Viele Elefanten in Zoos leiden unter schweren Verhaltensstörungen, was sich unter anderem im sogenannten Weben äußert, bei dem die Tiere mit Kopf und Körper hin und her schwanken. Das unnatürlich lange Stehen verursacht Fuß- und Gelenkerkrankungen; Stress und Fettleibigkeit sind die Hauptgründe dafür, dass Elefanten im Zoo durchschnittlich deutlich früher sterben als ihre Artgenossen in freier Natur. [2]

Zudem untergräbt die Zucht der Tiere in Gefangenschaft die Ziele des Artenschutzes. Die Einrichtungen importieren teilweise auch heute noch in der Wildnis gefangene Elefanten und tragen so zu ihrem Verschwinden in der Natur bei. Im Zoo geborene Elefanten wiederum werden nicht ausgewildert. Dass die Einrichtungen grundsätzlich nahezu keinen Beitrag zum Artenschutz leisten, zeigt sich auch beim Vergleich der Spendenabgaben an Projekte vor Ort (in-situ-Artenschutzprojekte) und dem von Zoos betriebenen Aufwand, um einige wenige Tiere in Gefangenschaft zu halten und für zahlendes Publikum auszustellen: Während meist Millionen in Zuchtprogramme und kostenintensive Bauprojekte der Zoos fließen, sind die Spenden an Organisationen, die in den natürlichen Lebensräumen bedrohter Tierarten echten Artenschutz betreiben, verschwindend gering. PETA fordert, dass Gelder künftig direkt in Artenschutzprojekte in den Herkunftsländern bedrohter Tierarten investiert werden, um ihr Überleben dort zu sichern.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

[1] Kölnische Rundschau (2012): Tote Elefantenkuh: Chumpol ist nicht ertrunken. 04.05.2012 https://www.rundschau-online.de/tote-elefantenkuh-chumpol-ist-nicht-ertrunken-10932212. (Zuletzt abgerufen am 21.03.2022)

[2] Clubb R., Moss C. et al (2008): Compromised Survivorship in Zoo Elephants., Science 12 December 2008: 1649.

Weitere Informationen:

PETA.de/Neuigkeiten/Elefantenkuh-Kampf-getötet

PETA.de/Themen/Elefanten-in-Zoos

PETA.de/Themen/Zoo-Elefantenhaltung-Arten

PETA.de/Themen/Zoo

Pressekontakt:

Julia Zhorzel, +49 711 860591-536, [email protected]de

Quelle : PETA.de

https://wertheimerportal.de/faktencheck-tauben-sind-keine-ratten-der-luefte/

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