Trier / Stuttgart, 10. Mai 2022 – Tod durch Tiertransport: Einem Medienbericht zufolge ereignete sich am vergangenen Montag ein Unfall bei einem Schweinetransport in Trier. Laut Berichtangaben war der Fahrer eines mit 108 Jungtieren beladenen Transporters auf der L42 in Richtung Rahlingen vermutlich zu schnell unterwegs. Mutmaßlich kippte infolgedessen das Gespann in der Kurve einer abschüssigen Strecke auf die Gegenfahrbahn und rutschte 100 Meter über die Fahrbahn, bevor es zum Liegen kam. Eines der Ferkel wurde dabei so schwer verletzt, dass es getötet werden musste. Gegen den Fahrer des Transporters wurde ein Bußgeldverfahren eingeleitet. PETA wird wegen des Vorfalls Strafanzeige gegen die Verantwortlichen bei der Staatsanwaltschaft Trier erstatten, unter anderem wegen Verdachts des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und gegen die Tierschutztransportverordnung. Zudem fordert die Tierrechtsorganisation den Entzug der Fahrerlaubnis wegen des Verdachts auf erhöhte Geschwindigkeit. Für Tiere sind die Transporte stets mit zahlreichen Risiken und Qualen verbunden: Sie leiden unter Hunger und Durst, sind erdrückender Enge und Temperaturschwankungen ausgesetzt. Auch das Verletzungsrisiko in den vollbelegten Transportern ist enorm. Immer wieder ereignen sich tödliche Unfälle. Die Tierrechtsorganisation fordert ein ausnahmsloses Verbot von kommerziellen Tiertransporten.
„Schonende Tiertransporte in der Fleisch-, Milch- und Eierindustrie gibt es nicht. Bei Unfällen sterben Schweine, Rinder, Hühner, Puten oder andere Tiere qualvoll und langsam. Körperteile werden eingequetscht oder brechen. Die Tiere geraten in Panik, erleiden Kreislaufzusammenbrüche oder Herzinfarkte“, so Lisa Kainz, Agrarwissenschaftlerin und PETAs Fachreferentin für Tiere in der Ernährungsindustrie. „Wer Fleisch und andere Produkte tierischen Ursprungs isst, trägt Mitschuld – nur eine vegane Ernährung hilft den Tieren nachhaltig.“
PETA dankt den beteiligten Einsatzkräften sowie allen weiteren Menschen, die sich bei dem Unfall bei Lienen für die Rettung der Tiere eingesetzt haben.
Schweine dürfen laut der Tierschutztransportverordnung bis zu acht Stunden am Stück befördert werden. Allein dies ist extrem belastend für die Tiere. Durch Ausnahmegenehmigungen sind die Transportzeiten jedoch oft sehr viel länger. Auch ohne die qualvollen Transporte leiden Tiere, die für Ernährungszwecke gehalten und gezüchtet werden. Schweine zeigen ein ausgeprägtes Sozialverhalten; die meisten der intelligenten und äußerst sensiblen Lebewesen müssen ihr in der Regel kurzes Leben in Ställen auf Spaltenböden verbringen, ohne je frische Luft zu spüren.
Jedes Jahr werden rund 55 Millionen Schweine in deutschen Schlachthäusern getötet. Laut Bundesregierung sind dabei über 5 Millionen der Tiere nicht ausreichend betäubt und weisen teilweise noch Lebenszeichen auf, wenn sie in das über 100 Grad heiße Brühbad kommen. [1]
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
[1] Deutscher Bundestag (2012): Tierschutz bei der Tötung von Schlachttieren. Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Bärbel Höhn, Friedrich Ostendorff, Undine Kurth (Quedlinburg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. Drucksache 17/9824. Online abrufbar unter: http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/17/100/1710021.pdf. (19.04.2022).
Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Tiertransporte
PETA.de/Themen/Schweine
Veganstart.de
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