Zur feierlichen Verkehrsfreigabe kamen der Staatssekretär im Bundesministerium für Digitales und Verkehr, Hartmut Höppner, Verkehrsminister Winfried Hermann und der Freiburger Regierungsvizepräsident Klemens Ficht. Die Patenschaft für den Tunnel übernahm Marita Schmieder als Vorsitzende der örtlichen Bürgerinitiative und ehemalige Gemeinderätin.
Staatssekretär Höppner betonte: „Dies ist ein guter Tag für die Gemeinde Winden und die gesamte Region. Knapp vier Jahre nach dem ersten Bauabschnitt wird mit der Fertigstellung des Brandbergtunnels der zweite Bauabschnitt der Ortsumfahrung Winden für den Verkehr freigegeben und nun auch Oberwinden vom Durchgangsverkehr entlastet. Der Bund investiert in das Gesamtprojekt mehr als 160 Millionen Euro, um so die Leistungsfähigkeit der Straße und damit die Verkehrssicherheit und Lebenssituation vor Ort deutlich zu verbessern.“
Verkehrsminister Hermann stellte fest: „Mit der Verkehrsfreigabe des Brandbergtunnels ist der Bau der Ortsumfahrung Winden abgeschlossen. Nach Niederwinden wird künftig auch Oberwinden aufatmen können. Die Umfahrung verringert die Verkehrsbelastungen entlang der bisherigen Ortsdurchfahrt. Das verbessert spürbar die Lebensqualität der Anwohnerinnen und Anwohner.“
Entlastung für Oberwinden
Regierungsvizepräsident Ficht sagte: „Die Ortsumfahrung bedeutet eine große Entlastung für Oberwinden. Sie bietet jetzt auch die große Chance, die Ortsdurchfahrt neu zu gestalten. Möglich wurde das durch das beharrliche politische und bürgerschaftliche Wirken vieler Akteure in der Gemeinde und der Region. Wir danken den Anwohnerinnen und Anwohnern der Baustelle für ihre außerordentliche Geduld und der Gemeinde Winden für die hervorragende Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren.“
Mit dem 881 Meter langen Brandbergtunnel ist nun auch der rund 2,5 Kilometer lange zweite Bauabschnitt der Ortsumfahrung Nieder- und Oberwinden im Zuge der Bundesstraße B 294 für den Verkehr freigegeben. Die knapp fünf Kilometer lange Strecke ist damit nach insgesamt neunjähriger Bauzeit komplett in Betrieb. Der neue Tunnel führt den Verkehr auf einem Fahrstreifen in jede Richtung durch den Brandberg. Er wurde in „Neuer Österreichischer Tunnelbauweise“ – also mittels Sprengungen – hergestellt. Für den sicheren Tunnelbetrieb führen drei Notausgänge über ein Treppenhaus beziehungsweise zwei Rettungsstollen ins Freie. Zusätzlich wurde zum Schutz der Anwohnerinnen und Anwohner in Oberwinden eine rund 460 Meter lange und drei Meter hohe Lärmschutzwand gebaut.
Taucher im Einsatz
Viele ingenieurtechnische Herausforderungen machten das Straßenbauprojekt besonders spannend. So wurde das Trogbauwerk an der Zufahrt zum westlichen Tunnelportal mittels Unterwasserbetonage durch Taucher einer Spezialfirma aus den Niederlanden hergestellt. Erforderlich war dies aufgrund des hohen Grundwasserspiegels in dem Bereich. Insgesamt wurden 120.000 Kubikmeter Material für den Tunnel aus dem Brandberg gebrochen. Das entspricht rund 8.000 LKW-Ladungen.
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