![FW Dresden: Bilanz: Feuerwehr und Rettungsdienst rücken 2024 zu 179.681 Einsätzen aus](https://wertheim24.de/wp-content/uploads/FW-Dresden-Bilanz-Feuerwehr-und-Rettungsdienst-ruecken-2024-zu-179681-678x381.jpeg)
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Dresden (ots)
Im vergangenen Jahr sind die Dresdner Feuerwehr und der Rettungsdienst Dresden zu insgesamt 179.681 Einsätzen ausgerückt. Beim Rettungsdienst ist die Zahl der Gesamteinsätze im Vergleich zu 2023 um 2,9 Prozent auf 169.202 gestiegen. Die Einsatzzahlen der Feuerwehr bleiben mit insgesamt 10.479 Einsätzen weiter auf Rekordniveau. Das Notrufaufkommen in der Integrierten Regionalleitstelle Dresden (IRLS) ist mit 200.939 Notrufen aus der Landeshauptstadt Dresden sowie den Landkreisen Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und Meißen leicht rückläufig, jedoch ist die Anzahl der zu disponierenden Einsätze gestiegen.
Pro Wochentag etwa 600 Notrufe
In der IRLS wurden im vergangenen Jahr 748.732 Anrufe entgegengenommen bzw. getätigt. Daraus ergaben sich insgesamt 296.799 disponierte Einsätze, zu denen Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst in den drei Gebietskörperschaften (Dresden, Landkreis Meißen, Landkreis Sächsische Schweiz/Osterzgebirge) alarmiert
wurden. Das ist ein Anstieg zum Vorjahr von etwa drei Prozent.
Die Rettungswagen sind im Stadtgebiet weiterhin am meisten unterwegs. Sie wurden in Dresden zu 90.645 Einsätzen gerufen. In 24.468 Fällen kam ein Notarzt zum Einsatz. 53.766 qualifizierte Krankentransporte sowie 323 Intensivtransporte wurden durchgeführt. Der Anteil der Rettungsdiensteinsätze, zu denen die Berufsfeuerwehr ausrückte, stellt mit 41.502 Einsätzen knapp 25 Prozent des Gesamteinsatzaufkommens dar.
Mehr Wohnungsbrände – Rauchmelderpflicht rettet Leben
Die Zahl der Wohnungsbrände ist 2024 in der Landeshauptstadt auf 300 angestiegen. 119 Menschen konnten
die Feuerwehrleute aus brennenden oder verrauchten Wohnungen retten. 73 Personen wurden verletzt und
ein Menschen verlor sein Leben. Die Rauchmelderpflicht entfaltet ihre Wirkung. Nicht nur in Wohnungen,sondern auch in Geschäftsräumen werden diese kleinen Lebensretter mittlerweile montiert. In 178 Fällen sorgten Heimrauchmelder für die frühzeitige Alarmierung der Bewohner, Nachbarn oder Passanten, welche daraufhin die Feuerwehr verständigten. Bei 81 Einsätzen waren Löschmaßnahmen der Feuerwehr erforderlich. In 97 Fällen war beim Eintreffen der Feuerwehr der Brand bereits erloschen. Schlussendlich bleibt festzustellen,
dass Heimrauchmelder Leben retten, denn die Feuerwehr konnte rechtzeitig 40 Menschen retten, weil Rauchwarnmelder frühzeitig Alarm geschlagen hatten.
Großbrände, Unwetterlagen, Hochwasser, Massenanfall von Verletzten und ein Brückeneinsturz
Neben den Kolleginnen und Kollegen der Berufsfeuerwehr, den Kameradinnen und Kameraden der 21 Stadtteilfeuerwehren sowie den Einsatzkräften der Einsatzgruppen des Deutschen Roten Kreuzes, Malteser Hilfsdienstes, der Johanniter Unfallhilfe und des Arbeiter-Samariter-Bundes war auch das Technische Hilfswerk im Einsatz, um bei Großeinsätzen in Dresden zahlreiche Menschen zu retten, zu evakuieren oder Brände zu bekämpfen. Der herausforderndste Großbrand war der Brand in der ehemaligen Mälzerei auf der Straße des 17. Juni, der zu
Christi Himmelfahrt im Mai begann. Vier Tage lang hielt dieser Brand die Einsatzkräfte in Atem. Nur eine Woche später der nächste Großbrand, bei dem eine verlassene Villa auf dem Körnerweg vollständig ausbrannte. Auch hier dauerte der Löscheinsatz mehrere Tage. Kurz vor Weihnachten kam es in Rossendorf zu einem Schuppenbrand, welcher sich so rasch ausbreitete, dass ein Übergreifen der Flammen auf ein Wohngebäude nicht mehr verhindert werden konnte. Ein Großaufgebot an Kräften war notwendig, um den Brand zu löschen. Ohne das gemeinsame Handeln von Feuerwehr, Rettungsdienst, Hilfsorganisationen und Technischem Hilfswerk
hätten die Großeinsätze im vergangenen Jahr nicht bewältigt werden können. Doch auch Ereignisse mit einer großen Zahl von Verletzten bzw. Erkrankten gehören zum Alltagsgeschäft einer Großstadtfeuerwehr, wie beispielsweise am 8. Juni bei einem Wohnungsbrand auf der Paul-Schwarze-Straße, bei welchem 13 Menschen gerettet und fünf verletzt ins Krankenhaus gebracht werden mussten. Auch die Reizgasattacke in einer Schule auf der Hepkestraße mit 38 verletzten Kindern oder der Blitzschlag am Elbufer, bei welchem 10 Personen zum Teil schwer verletzt wurden und eine Person in der Folge verstarb, forderte die
Einsatzkräfte heraus. Wie bereits im Jahr 2023 kam es auch 2024 zu mehreren schweren Unwetterlagen, die den gesamten Leitstellenbereich der Integrierten Regionalleitstelle (IRLS) Dresden betrafen. Solche Ereignisse machen an Stadtgrenzen nicht halt und führen zu einem kurzfristigen und sprunghaften Anstieg des Anrufaufkommens in
der IRLS. Innerhalb kürzester Zeit müssen die vielen eingehenden Notrufe priorisiert und koordiniert werden – eine Herausforderung, die eine enorme Flexibilität und Teamarbeit erfordert. Die für den Regelbetrieb ausgelegten personellen und technischen Ressourcen stoßen bei derartigen Extremsituationen schnell an ihre Grenzen. Besonders das Starkregenereignis am 18. August verdeutlicht die Dimension solcher Einsätze: Innerhalb von nur 24 Stunden gingen in der IRLS etwa 600 unwetterbedinge Notrufe aus dem gesamten Leitstellenbereich ein und die Feuerwehr Dresden rückte im selben Zeitraum zu über 300 Einsätzen aus. Im Fokus standen dabei die Beseitigung von Gefahren durch umgestürzte Bäume sowie die Bekämpfung von Überflutungen auf Straßen und in Gebäuden. Diese Einsätze im Bereich der Technischen Hilfeleistung fordern nicht nur die Einsatzkräfte vor Ort, sondern stellen auch die IRLS vor enorme Belastungen. Dr. Michael Katzsch, Leiter des Brand- und Katastrophenschutzamtes: „Eine ständige Vorhaltung von zusätzlichem Personal im Regelbetrieb, um solche Spitzenzeiten abzudecken, ist schwer realisierbar. Zur sogenannten Spitzenabdeckung in solchen Situationen greifen wir auf das Personal der Wachen der Berufsfeuerwehr zurück, um dem großen Anrufaufkommen und der hohen Belastung in der IRLS ein Stück weit zu begegnen. Das funktioniert nur, wenn wir im Einsatzdienst die entsprechenden Qualifikationen vorhalten.“ Der herausragende Einsatz im Jahr 2024 war der Teileinsturz der Carolabrücke. Das Ereignis hat weltweit
Aufmerksamkeit erlangt und die Landeshauptstadt Dresden stand über Wochen im medialen Mittelpunkt der regionalen und überregionalen Berichterstattung. Die Feuerwehr Dresden hatte die herausfordernde Aufgabe, von der ersten Minute an die Einsatzmaßnahmen zur Gefahrenbeseitigung sowie der Hochwasserabwehr zu organisieren und zu koordinieren. Dabei stand vor allem die interdisziplinäre Zusammenarbeit der verschiedenen Fachämter der Landeshauptstadt Dresden sowie der vielen Partner im Mittelpunkt. Trotz aller
Dramatik zieht die Feuerwehr Dresden eine positive Bilanz, denn alle Einsatzziele wurden erfolgreich erreicht. Der zuständige Beigeordnete für Wirtschaft, Digitales, Personal und Sicherheit Jan Pratzka resümiert: „Die Stadt Dresden hat einmal mehr gezeigt, dass sie in der Lage ist Krisensituationen zu meistern. Ohne das große Engagement der beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und der vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer wäre die Bewältigung dieser Einsatz nicht möglich gewesen. Dafür gebührt ihnen allen unser großer
Dank.“
Zahl der Fehlalarme
Von den 10.479 Feuerwehreinsätzen sind 3.039 Alarmierungen als Fehlalarme einzustufen. Entweder lag gar kein Brand vor oder die Einsatzkräfte mussten bei Hilfeleistungseinsätzen nicht mehr zum Einsatz kommen, weil das Schadensausmaß zu gering war bzw. sich die Hilfesuchenden bereits selbst geholfen hatten. In 1.135 Fällen
lösten automatische Brandmeldeanlagen einen Fehlalarm aus. Die Zahl von solchen Anlagen, welche im Alarmfall automatisch die Feuerwehr verständigen, ist mittlerweile auf 1.588 gestiegen. Dass diese Anlagen enorm wichtig sind, zeigt unter anderem ein Beispiel vom 23. Januar. Die Feuerwehr wurde in ein Seniorenzentrum auf der Johnsdorfer Straße alarmiert, weil es im Zimmer eines Bewohners zu einem Brand gekommen war. Durch die rasche Alarmierung konnten eine Brandausbreitung verhindert und mehrere Menschen gerettet werden. In 214 Fällen hatten Heimrauchmelder zu einem Fehlalarm geführt. 62 Mal wurden die Retter böswillig alarmiert.
Gewalt gegen Einsatzkräfte
Menschen, die den Notruf 112 wählen, befinden sich oft in absoluten Ausnahmesituationen. Nicht selten gehen damit schwere Schicksalsschläge einher, die jeder Mensch individuell verarbeitet. Die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst arbeiten professionell zusammen, begegnen den Betroffenen mit Empathie und
geben ihr Bestes, um schnellstmöglich Hilfe zu leisten. Umso unverständlicher ist es, wenn Feuerwehr- und Rettungskräfte während ihrer Arbeit behindert, beleidigt oder gar körperlich angegriffen werden. Leider setzt sich dieser besorgniserregende bundesweite „Trend“ auch in Dresden fort und gehört insbesondere für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Rettungsdienstes leider
mittlerweile zum Alltag. Im Jahr 2024 wurden insgesamt 244 Angriffe auf Einsatzkräfte des Rettungsdienstes dokumentiert, bei der Feuerwehr gab es zwei gemeldete Fälle. In 57 Fällen wurden Mitarbeitende verletzt, einige sogar schwer. Beispielsweise schlug am 2. Februar ein Patient einem Mitarbeiter mit der Faust ins Gesicht,
sodass dieser bewusstlos zu Boden stürzte. Am 1. März trat ein Patient einen Mitarbeiter im Rettungswagen gegen die Hand. Die Verletzung musste operativ versorgt werden. Dr. Michael Katzsch macht in diesem Zusammenhang unmissverständlich klar: „Die Qualität mancher Anfeindungen hat uns erschüttert, und wir stellen uns entschieden gegen dieses Verhalten! Gewalt gegen Einsatzkräfte werden wir niemals tolerieren. Jeder Vorfall wird konsequent zur Anzeige gebracht.“
Keine Zeit zum Durchatmen – hohe Belastung für Personal und Technik
Das Jahr 2024 endete mit einer außergewöhnlich hohen Einsatzbelastung für die Feuerwehr und den Rettungsdienst Dresden. Allein in der Silvesternacht wurden 279 Rettungsdiensteinsätze und 88 Feuerwehreinsätze verzeichnet. Das Anrufaufkommen in der Integrierten Regionalleitstelle war mit 1.023 Notrufen innerhalb von 24 Stunden außergewöhnlich hoch. Rückblickend zeigt sich, dass das Jahr 2024 eine enorme Bandbreite an Einsätzen abdeckte: von Bränden und
technischen Hilfeleistungen über ABC-Einsätze bis hin zu herausfordernden Einsätzen mit einer hohen Anzahl an Verletzten. Dabei war die Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamt ein unverzichtbarer Erfolgsfaktor. Bürgermeister Jan Pratzka würdigte in diesem Zusammenhang die Leistung der Dresdner Feuerwehr und des
Rettungsdienstes: „Das vergangene Jahr hat eindrucksvoll gezeigt, welche Vielfalt und Breite an Einsätzen die Feuerwehr und der Rettungsdienst in Dresden bewältigen müssen. Die beeindruckenden Ergebnisse wären ohne die enge Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamt, das außergewöhnliche Engagement und die ständige
Einsatzbereitschaft der Teams nicht möglich gewesen. Ob in der Silvesternacht, bei Unwetterlagen oder Großschadensereignissen – unsere Einsatzkräfte haben immer wieder bewiesen, dass sie auch in
Extremsituationen verlässlich und professionell handeln.“
Um den steigenden Anforderungen im Einsatzgeschehen gerecht zu werden, bleibt die Modernisierung der technischen Ausstattung unverzichtbar. Bereits 2023 wurden entscheidende Schritte für die Zukunft eingeleitet:
Die Beschaffung von drei neuen Drehleitern sowie eines Einsatzleitwagens wurde auf den Weg gebracht. Diese neuen Fahrzeuge, die am heutigen Freitag, 7. Februar 2025, offiziell übergeben werden, ersetzen ältere Einsatzmittel mit hoher Laufleistung oder deutlichen Verschleißspuren. Die Finanzierung wurde maßgeblich durch den Freistaat Sachsen unterstützt, der Fördermittel in Höhe von 1,45 Millionen Euro bereitstellte. Die Investitionskosten belaufen sich auf 982.000 Euro pro Drehleiter und 200.000 Euro für den Einsatzleitwagen. Der neue Einsatzleitwagen auf VW-Crafter-Fahrgestell kommt an der Feuer- und Rettungswache Altstadt zum
Einsatz. Dies ermöglicht unter anderem die Aussonderung eines Einsatzleitwagens aus dem Jahr 1998. Die neuen Drehleitern werden in den kommenden Wochen auf den Wachen in Albertstadt, Übigau und Striesen in Dienst gestellt. Dafür werden zwei alte Drehleitern, welche nicht mehr einsatzbereit sind, ausgesondert. Aktuell befinden sich die Einsatzkräfte in der intensiven Ausbildungsphase, um sich mit der neuen Technik vertraut zu machen.
Rückfragen bitte an:
Feuerwehr Dresden
Pressestelle Feuerwehr Dresden
Michael Klahre
Telefon: 0351/8155-295
Mobil: 0160-96328780
E-Mail: feuerwehrpressestelle@dresden.de
https://www.dresden.de/feuerwehr
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