Ense (ots)
Zum gemeinsamen Dienstabend mit insgesamt 4 Fachvorträgen traf sich die Gesamt-Wehr im Gerätehaus in Ense-Bremen am Donnerstagabend.
Zuerst hielt Polizei Bezirksbeamte Martin Döbber die jährliche „Fahrerbelehrung“ ab.
Diese jährliche Unterweisung ist für alle Fahrer von Feuerwehrfahrzeugen verpflichtend.
Döbber erläuterte die Rechte und Pflichten, die sich aus den §§35 und 38 der StVO ergeben, wenn Sonder – und Wegerechte für Einsatzkräfte bei der Anfahrt zum Gerätehaus nach Alarmierung bzw. bei Einsatzfahrten in Anspruch genommen werden können. So ist insbesondere immer die Verhältnismäßigkeit der Mittel ein wichtiger Aspekt, den es in allen Fällen zu beachten gilt. Vor allem Fahrten zum Gerätehaus im Privat-Fahrzeug stellen ein großes Risiko dar, weil die Feuerwehrangehörigen in ihren zivilen Fahrzeugen nicht als Einsatzkräfte erkennbar sind. Aber unabhängig ob im privaten KFZ oder im Feuerwehr Einsatzfahrzeug, die Straßenverkehrsordnung ist grundsätzlich immer einzuhalten, auch wenn gewisse Sonder- bzw. Wegerechte in Anspruch genommen werden dürfen.
Dazu hatte der Polizeibeamte eine kurze aber einprägsame Empfehlung für die ca. 170 Teilnehmer:“ zügig aber heile zum Einsatz, denn nur wer wohlbehalten ankommt, kann auch anderen helfen.“
Abschließend bedankte Döbber sich auch im Namen seiner Kollegen/-innen von der Polizeiwache in Werl für die außerordentlich gute und angenehme Zusammenarbeit zwischen Polizei und Feuerwehr und verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dass dies auch künftig so bleiben möge. Der Leiter der Feuerwehr, Andreas Düser, bedankte sich im Namen aller Anwesenden für den Vortrag und überreichte ein Präsent als Dankeschön.
Der Kamerad Stephan Backs von der Löschgruppe Höingen referierte dann zum Thema „Unfallverhütungsvorschriften“.
Im ersten Teil seines Vortrages ging er insbesondere auf die Rechtsgrundlagen, wie die Paragraphen 8 und 15 der DGUV ein; eine Unterweisung zu Themen „Unterweisung UVV“ und „Betrieb von Feuerwehrfahrzeugen“ ist für alle Einsatzkräfte ebenfalls 1x jährlich verpflichtend.
Weiter ging es dann mit Informationen rund um die Persönliche Schutzausrüstung und die bestimmungsgemäße Benutzung/Anwendung der verschiedenen Arten von Schutzausrüstung. Die „Gefahren der Einsatzstelle“ wurden den Anwesenden in Form eines Kurzfilms wieder in Erinnerung gebracht.
Als nächster Vortragende stellte der Kamerad Felix Vielberg vom Löschzug Bremen die Feuerwehr-Einsatzsoftware „Fireboard“(©) vor. Diese Software wurde von allen Feuerwehren im Kreis Soest angeschafft und ermöglicht z. B. bei sog. „Flächen-Lagen“, wie Sturm oder Hochwassereinsätzen, die gebündelte Weitergabe von Einsatzstelleninformationen beispielsweise an den Krisenstab im Rettungszentrum in Soest. So ermöglicht es die Software den Gruppenführern, sich schon während der Anfahrt einen Überblick über die Lage der Hydranten oder die Feuerwehr Einsatzpläne bei Sonderobjekten wie Industriebetrieben oder Seniorenheimen, zu verschaffen. Zu diesem Zweck wurden eigens Ipads beschafft, die auf jedem erstausrückenden Fahrzeug der Feuerwehr mitgeführt werden. Wenn die Umstellung der Software des Einsatzleitrechners in Soest erfolgt ist, kann Fireboard(©) dann zusätzlich an die Rechner der Leitstelle angebunden werden. Dies stellt eine erhebliche Arbeitserleichterung für die Feuer-Einsatzleitung dar und zeigt, dass auch Feuerwehr heute ohne Digitalisierung nicht mehr auskommt.
Den Abschluss der Vortragsreihe bildete die Unterweisung der Atemschutzgeräteträger durch Marc Dümpelmann, der dem LZ Bremen angehört und die Funktion des Atemschutzbeauftragten der Feuerwehr Ense bekleidet. Er erläuterte die Themen „Einsatzgrundsätze“, „Kurzprüfung“, „Unfälle“, „Notfallmeldung“ und „Dekontamination“. Dass der Atemschutzeinsatz zu den gefährlichsten Tätigkeiten im Feuerwehrdienst gehört, zeigt z.B. die europäische Unfallstatistik, die leider für das Jahr 2024 schon 2 getötete und 44 im Atemschutzeinsatz verletzte Feuerwehrangehörige ausweist. Hauptursachen dafür sind Ein- oder Absturz, sowie eine plötzliche und unerwartete Brandausbreitung.
Seit dem letzten Jahr wurde in der Feuerwehr Ense ein eigenes Hygienekonzept aufgebaut, das sich in 2 Stufen gliedert. Stufe 1 wird auf jedem Einsatzfahrzeug vorgehalten, die Stufe 2 wird von speziell dafür ausgebildete Kameraden-/innen durchgeführt; die Ausrüstung dafür wird auf dem „Gerätewagen Technik“ beim Löschzug Bremen in einem Container vorgehalten. So gehört es der Vergangenheit an, dass Persönliche Schutzausrüstung (Hose, Jacke, Stiefel, Handschuhe etc.), die im Brandeinsatz stark kontaminiert wurde, auch nach dem Einsatz noch weiter ungereinigt getragen und dann wieder im Gerätehaus abgelegt wird. Ein wichtiger Baustein im Kampf gegen den sog. „Feuer-Krebs“.
Nach 90 Minuten war dieser kurzweilige und informative Fachvortrags-Dienstabend zu Ende und die Einheiten kehrten an ihren jeweiligen Standorte zurück.
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