Hamburg (ots)
Viele Menschen sind zurzeit aufgrund von steigenden Energiepreisen und einer drohenden Gasmangellage verunsichert wie die eigenen vier Wände in der kalten Jahreszeit angemessen beheizt werden können. In diesem Zusammenhang erhalten auch die Feuerwehren und Schornsteinfeger viele Anfragen zu sogenannten Notfeuerstätten und alternativen Heizmethoden.
Bei Notfeuerstätten handelt es sich häufig um ältere Holzöfen oder Kochherde, die zwar noch im Haushalt vorhanden sind, aber bereits stillgelegt oder inaktiv sind. Da bei einem erneuten Anschluss bestimmte Emissionsgrenzwerte und baurechtliche Vorgaben eingehalten werden müssen, ist eine erneute Aktivierung nicht ohne weiteres möglich. Damit hier eine Betriebs- und Brandsicherheit gewährleistet werden kann, müssen diese Feuerstätten fachgerecht überprüft und ggf. angeschlossen werden. Das Schornsteinfegerhandwerk weist medial und in Gesprächen mit Kunden daraufhin, dass diese Kamine und Öfen keinesfalls in Eigenregie und ohne vorherige Prüfungen durch Fachpersonal wie durch Bezirksschornsteinfeger*innen in Betrieb genommen werden dürfen. Im schlimmsten Fall kann dies zu schweren Kohlenmonoxid Unfällen oder Bränden führen.
Die angespannte Situation im Brennstoffhandel stellt die Verbraucher vor große Herausforderungen. Da Brennholz kaum verfügbar ist werden entsprechende Vorräte angelegt oder aber Alternativen wie beispielsweise mobile Heizgeräte gesucht. Sind diese nicht verfügbar, besteht im Winter die Wahrscheinlichkeit, dass Verbraucher gefährliche Behelfsheizungen konstruieren oder Geräte für den Outdoor-Gebrauch im Haus nutzen. So landen auch Gas-Heizstrahler, Campingkocher, Grills oder Feuerschalen schnell im Warenkorb. Interessant ist alles, was in irgendeiner Form Wärme abgibt. Die Feuerwehren machen gemeinsam mit den Initiativen „CO macht KO“, „Rauchmelder retten Leben“ und dem Schornsteinfegerhandwerk regelmäßig auf die große Gefahr des Betreibens von brennstoffbetriebenen Geräten in Innenräumen aufmerksam. Die Anreicherung von Abgasen, fehlender Sauerstoff und eine erhöhte Kohlenmonoxidkonzentration sorgen für eine akute Vergiftungsgefahr! Kohlenstoffmonoxid (CO) ist ein gefährliches Atemgift, das man nicht riechen, sehen oder schmecken kann. Betroffene Personen bemerken das Einatmen von CO nicht, da es keine typischen Symptome wie Husten oder Atemnot auslöst. Abhängig von der Konzentration in der Raumluft kann es zu erheblichen Beschwerden, Bewusstlosigkeit bis zum Tod führen.
In der allgemeinen Berichterstattung rücken zunehmend auch selbst konstruierte Heizalternativen wie Teelichtöfen in den Fokus. Im Internet gibt es viele Bauanleitungen und Bausätze zum Nachbasteln. Jedoch sind auch diese einfachen Lösungen gefährlich! Um einen Wohnraum mit einer solchen Konstruktion zu beheizen, ist eine hohe Anzahl von Teelichtern erforderlich. Diese verbrauchen Sauerstoff, sodass regelmäßig gelüftet werden muss. Die mühsam erzeugte Wärme geht so wieder verloren. Kerzen bestehen in der Regel aus Paraffin. Größere Mengen brennender Teelichter dürfen niemals mit Wasser gelöscht werden! Der Brand würde nur weiter angefacht und könnte sich unkontrolliert ausbreiten. Hier darf nur eine Löschdecke, ein Löschspray oder ein für Flüssigkeitsbrände zugelassener Feuerlöscher zum Einsatz kommen. Darüber hinaus besteht für Kinder und Haustiere die große Gefahr von schweren Brandverletzungen an den heißen Tontöpfen.
Die Feuerwehr Hamburg wünscht Ihnen eine gemütliche und sichere Herbst- und Winterzeit.
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