Kleve-Schenkenschanz (ots)
Über fünf neue Mitglieder darf sich die Löschgruppe Schenkenschanz freuen. Alle haben sich innerhalb eines Jahres für die Feuerwehr entschieden. Die Flutkatastrophe im Ahrtal haben gleich mehrere als Grund für den Schritt genannt, sich ehrenamtlich bei der Feuerwehr Kleve zu engagieren.
Löschgruppenführer Michael Schweers und sein Stellvertreter Marc Evers sind sehr zufrieden mit den neuen Kameraden: „Die Motivation passt, die Übungsbeteiligung ist gut und das Interesse für die Feuerwehr ist bei allen fünf vorhanden.“, so Schweers, der die Geschicke der Löschgruppe seit 2014 leitet. Die Einheit der Feuerwehr Kleve wuchs damit zwischenzeitlich von 13 auf 18 Mitglieder an. Wenn man das auf die Bevölkerung im Ortsteil bezieht, ist jeder sechste Bewohner von Schenkenschanz aktives Mitglied der Feuerwehr.
Tomm Wandel ist mit 23 Jahren der Jüngste der Fünf. Der Bundespolizist arbeitet seit einiger Zeit in Kleve und ist aus dem Kreis Wesel zugezogen. Warum er sich für Schenkenschanz als Wohnort entschieden hat? „Hier gibt es fast keinen Verkehrslärm.“, lacht er. Außerdem gefällt ihm das Dorfleben mit den vielen Vereinen. Der Kontakt mit der Feuerwehr kam so schnell zustande. „Ich habe mich dann für die Feuerwehr entschieden. Schneller lernt man ein Dorf nicht kennen.“. Tomm ist seit August Mitglied der Löschgruppe Schenkenschanz und will im nächsten Jahr die Feuerwehr-Grundausbildung beginnen.
Niklas Klockhaus (26) ist in Schenkenschanz aufgewachsen und vor vier Jahren dorthin zurückgekehrt. „Ich war dann einige Male zu Gast bei den Übungsabenden, dann habe ich mich Ende 2021 dazu entschlossen, der Feuerwehr beizutreten.“ Im Februar ist dann seine Einkleidung erfolgt und ab August begann er mit dem ersten Teil der Grundausbildung, den er auch schon erfolgreich bestanden hat. „Alle Leute, die ich von früher kenne, waren bei der Feuerwehr. Ich mag die Teamarbeit, die Kameradschaft und die Möglichkeit, sich auszutauschen.“, so Niklas.
Auch Ingo Janßen wohnt in Schenkenschanz. „Ich wollte irgendwie schon immer zur Feuerwehr“, so der 44-jährige. „Dann habe ich mal angefragt und schnell gemerkt, dass das hier eine tolle Truppe ist.“ Vorher war er Mitglied in einem der Vereine und hat sich dann aber doch für die Feuerwehr entschieden. „Da muss man schließlich Prioritäten setzen“, meint Ingo, der seit dem vergangenen Oktober Feuerwehrmann in Schenkenschanz ist.
Wiedergekehrt in die alte Heimat ist auch Michael Röhrig. Der 52-jährige stammt aus einer Familie, die schon seit mehreren Generationen in Schenkenschanz lebt. „Ich bin vor über zwanzig Jahren ins Ausland gezogen und habe in der Touristikbranche gearbeitet. Als dann Corona kam und vieles wegbrach, bin ich mit meiner Familie zurück nach Deutschland gekommen.“. Die Flut im Ahrtal hat Michael nachdenklich gemacht. „Ich dachte: Irgendwas musst du machen für’s Dorf. Da lag dann die Feuerwehr nah.“. Michael war der erste der Fünf und hat auch schon das Modul 1 der Grundausbildung bestanden.
Der fünfte im Bunde ist Fred Koot. Fred stammt aus den Niederlanden, ist 57 Jahre und wohnt seit 2006 in Schenkenschanz. „Ich wurde öfter mal gefragt, ob ich mitmachen möchte, aber ich habe immer gedacht: Uniformen sind nicht so mein Ding.“, lacht er. Aber als dann die Überschwemmungen an der Ahr kamen, hatte er das Bedürfnis, sich für seine Mitmenschen zu engagieren. „Ich wollte einfach da sein, wo man mich braucht.“. Fred ist ein sportlicher Typ und steckt dahingehend so manch Jüngeren in die Tasche, wie seine Kameradinnen und Kameraden zu berichten wissen. Auch er hat das Modul 1 der Grundausbildung bestanden. Er ist gleichzeitig mit Michael Röhrig in die Feuerwehr Kleve eingetreten.
Gibt es auch Herausforderungen, wenn eine Einheit der Feuerwehr gleich so schnell wächst? „Klar“, meint Löschgruppenführer Michael Schweers. „wir haben zwar gerade eben genug Spinde, kümmern uns aber aktuell noch um zusätzliche Tische und Stühle.“ Einen Zuwachs von fünf Leuten muss man auch in der Ausbildung berücksichtigen: Im Sommer vor dem Grundausbildungslehrgang wurde der Übungsplan kurzerhand auf die Themen ausgerichtet, die im Lehrgang behandelt wurden – als Vorbereitung für die Neuen. Der Plan ist aufgegangen und alle Teilnehmer haben bestanden – Michael Röhrig sogar als Lehrgangsbester.
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