München (ots)
Seit mehreren Tagen steigen sprunghaft die Telefonanrufe in der Leitstelle München, genauso wie in allen anderen Leitstellen Bayernweit an.
Daher hat der Verband bayerischer Leitstellenbetreiber e.V. eine Presseinformation zu dieser Thematik veröffentlicht:
PRESSEINFORMATION
Notruf-Anstieg: Android-Update sorgt für Flut von Anrufen.
Leitstellen appellieren an die Bevölkerung.
Immer mehr Handys lösen unbeabsichtigt Fehlanrufe bei Feuerwehr und Rettungsdienst aus.
Ein neues Update soll das Problem beheben.
Schnelles Handeln ist bei Notrufen von entscheidender Bedeutung, da Menschenleben auf dem
Spiel stehen können. Daher ist es äußerst wichtig, dass die Notrufnummer 112 für Feuerwehr
und Rettungsdienst nur bei tatsächlichen Notfällen gewählt wird. Der Missbrauch von Notrufen
ist in Deutschland strafbar! Allerdings beklagen die bayerischen Integrierten Leitstellen (ILS)
seit mehreren Wochen eine steigende Zahl von Notrufen, die offenbar von Smartphones
stammen.
Florentin von Kaufmann, Vorsitzender des Verbandes bayerischer Leitstellenbetreiber und
Leiter der Integrierten Leitstelle der Berufsfeuerwehr München, gibt an, dass seit mehreren
Wochen bei fast allen bayerischen ILS rund 50 Prozent mehr Notrufe eingehen als üblich,
während die Zahl der tatsächlichen Einsätze konstant bleibt. Dieses Problem tritt nicht nur in
Bayern oder Deutschland auf, sondern weltweit.
Die Ursache dafür ist ein Update für Android (Version 13), dass dazu führt, dass Notrufe
versehentlich und eigenständig ausgelöst werden. Die Anrufer sind meistens nicht absichtlich
dafür verantwortlich.
Oft bemerken die Besitzer der Smartphones nicht einmal, dass ihr Handy irrtümlich den Notruf
gewählt und einen Anruf gestartet hat, erklärt Jürgen Meyer vom Verband der bayerischen
Leitstellenbetreiber (vblb) diese Kuriosität.
Das Update führt dazu, dass schon Erschütterungen oder leichte Stöße einen ungewollten
Hosentaschennotruf auslösen können. Insbesondere Handymodelle von Samsung und Google
sind davon betroffen.
Das Problem besteht darin, dass es in den Leitstellen für Disponenten und Call-Taker nicht
einfach erkennbar ist, ob es sich um einen Fehlanruf handelt. Sie können das Telefonat nicht
einfach beenden. Wenn ein solcher Anruf die Leitstelle erreicht, ist höchste Aufmerksamkeit der
Disponenten erforderlich. Sie müssen aus dem was sie hören herausfinden, ob es sich um
einen unbeabsichtigten Anruf handelt oder ob ein tatsächlich ein Notfall oder Unfall passiert ist.
Jeder eingehende Anruf wird mit derselben Sorgfalt behandelt. Erst wenn eindeutig klar ist,
dass es sich um einen Fehlanruf handelt, wird das Gespräch beendet, weiß ltd. Branddirektor
Florentin von Kaufmann von der ILS München.
Wichtige Bitte an Android-Nutzer:
Das Problem betrifft Benutzer von Smartphones mit dem Android-Betriebssystem,
insbesondere Handys der Marken Samsung und Google. Der Verband bayerischer
Leitstellenbetreiber (vblb) bittet alle Benutzer, die das Android-Update 13 heruntergeladen
haben, das neue Update über die Einstellungen ihres Smartphones zu installieren, um die
Fehlfunktion zu beheben. Die Hersteller haben bereits vor einigen Wochen ein neues Update
veröffentlicht, dass das Problem der Fehlanrufe löst.
Der Verband empfiehlt dringend allen Android 13-Benutzern, das neue Update zu installieren,
sagt Jürgen Meyer, der Pressesprecher des Verbandes. Es wird jedoch noch einige Zeit
dauern, bis dies flächendeckend geschieht. Bis dahin müssen die 26 Leitstellen in Bayern
weiterhin sorgfältig zwischen Hosentaschenanrufen und echten Notfällen unterscheiden.
Zu diesem Einsatz liegen der Branddirektion München keine Fotos vor.
(pyz)
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