Gemeinsame Initiative Brandenburger Kommunen und Berliner Bezirke für den Ausbau der Anhalter Bahn

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Ausbau der Anhalter Bahn: Die Weichen müssen jetzt gestellt werden

Infrastruktur und Kapazitäten der Anhalter Bahn werden den gegenwärtigen und zukünftigen Anforderungen im Personen- und Güterverkehr auf dieser bedeutenden Verkehrsachse nicht gerecht. Die Kommunen entlang der Anhalter Bahn haben sich daher zusammengeschlossen, um auf die Engpässe aufmerksam zu machen, die Herausforderungen und Potenziale der Bahnstrecke aufzugreifen sowie gemeinsam für den viergleisigen Ausbau der Anhalter Bahn zwischen Berlin Südkreuz und Jüterbog einzutreten.
Im Ergebnis dieses gemeinsamen Prozesses liegt die Anhalter Bahn Erklärung vor, die heute auf der Landespressekonferenz vorgestellt wird.

Dringlichkeit des Handelns

Die Anhalter Bahn ist eine der zentralen Bahnstrecken in der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg und spielt sowohl für den Regional- und Fernverkehr als auch für den Gütertransport eine essenzielle Rolle. Die Strecke verläuft von Berlin über Ludwigsfelde, Luckenwalde, Jüterbog und Wittenberg nach Halle (Saale). Ihre Kapazitäten sind schon heute nahezu erschöpft. Die Prognosen für das Jahr 2030 sind alarmierend: Auf dem Abschnitt Jüterbog–Ludwigsfelde wird ein Anstieg der Fahrgastzahlen im Nahverkehr um 113% erwartet. Zwischen Ludwigsfelde und Berlin Südkreuz soll die Nachfrage um 24% steigen. Die Auslastung zur Hauptverkehrszeit wird nahezu um das Doppelte steigen – es droht eine starke Überlastungssituation, die bereits heute spürbar ist.
„Die Anhalter Bahn ist das Rückgrat unserer Region. Ohne den Ausbau steht die Mobilitätswende auf der Kippe. Nicht nur die wirtschaftliche Entwicklung unserer Region hängt maßgeblich von einer leistungsfähigen Verkehrsinfrastruktur ab, sondern auch die Umsetzung der klimapolitischen Ziele in der Region,“ so Andreas Igel, Vorsitzender des Kommunalen Nachbarschafsforums Berlin-Brandenburg e.V. und Bürgermeister der Stadt Ludwigsfelde, der das Vorhaben maßgeblich vorangebracht hat.
Die Erklärung macht deutlich, dass ohne schnelles Handeln nicht nur Pendler:innen, sondern auch Unternehmen und die wirtschaftliche Entwicklung der Region massiv beeinträchtigt werden. Insbesondere die Sicherung eines zuverlässigen, eng getakteten Regionalverkehrs, die Verbesserung der Erreichbarkeit der Unternehmensstandorte entlang der Bahnstrecke für Arbeitskräfte sowie die Stärkung des Schienengüterverkehrs als nachhaltige Logistikoption stehen im Fokus.

Vier zentrale Forderungen

Die vorliegende Erklärung thematisiert die drängendsten Herausforderungen, wie die zunehmende Auslastung und bestehende Engpässe der Strecke. Die Akteure stellen vier Forderungen an die Politik und die Deutsche Bahn:
1. Sofortige Aufnahme des viergleisigen Ausbaus der Anhalter Bahn in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans.
2. Unverzüglicher Start der Planungs- und Genehmigungsverfahren.
3. Sicherung und Ausbau der verbindenden Güterverkehrsstrecken.
4. Umsetzung kurzfristiger Optimierungsmaßnahmen durch die DB InfraGO

Elisabeth Herzog-von der Heide, Bürgermeisterin der Stadt Luckenwalde betont: „Die Anhalter Bahn ist eine Lebensader für unseren Landkreis und die gesamte Region. Sie verbindet Menschen mit Arbeitsplätzen, Unternehmen mit Märkten und schafft Perspektiven für eine nachhaltige Mobilität und Logistik. Mit der Anhalter Bahn Erklärung setzen wir gemeinsam ein starkes Zeichen: Wir brauchen jetzt klare politische Entscheidungen und Investitionen, um die Kapazitäten der Strecke auszubauen und Engpässe zu beseitigen. Nur so können wir die wirtschaftliche Stärke und Lebensqualität in unserer Region langfristig sichern und weiterentwickeln.“

„Auch aus Berliner Sicht ist der Ausbau der Anhalter Bahn essentiell, um die Attraktivität unserer Bezirke als Lebens- und Arbeitsorte aufrecht zu erhalten. Die Verbindung zwischen Berlin und den Brandenburger Kommunen muss aktiv unterstützt und ausgebaut werden.“, ergänzen Eva Majewski, Stadträtin im Bezirk Tempelhof-Schöneberg von Berlin und Patrick Steinhoff, Stadtrat im Bezirk Steglitz-Zehlendorf von Berlin.

Nächste Schritte

Die Anhalter Bahn Erklärung wird den relevanten Entscheidungsträgern auf Landes- und Bundesebene sowie der Deutschen Bahn übermittelt, mit dem Ziel eine klare Perspektive für den viergleisigen Ausbau der Anhalter Bahn zu aufzuzeigen. Die beteiligten Kommunen setzen darauf, dass ihre gemeinsame Stimme Gehör findet sowie verbindliche und zügige Maßnahmen eingeleitet werden.
Die weitere Interessenvertretung für den Ausbau der Anhalter Bahn soll mit Hilfe einer Kommunalen Arbeitsgemeinschaft erfolgen, in der die Anrainerkommunen Mitglied werden. Die Grübdung wird aktuell geprüft und vorbereitet.

„Die Erklärung zum Ausbau der Anhalter Bahn ist das Ergebnis gemeinsamer Bemühungen für die zukunftsfähige Entwicklung der wachsenden Region. Jetzt geht es darum, die Erklärung an entsprechende Entscheidungsträger:innen heranzutragen und die richtigen Weichen zu stellen. Die gemeinsame Arbeit geht weiter,“ so Matthias von Popowski, Leiter der Geschäftsstelle des Kommunalen Nachbarschaftsforums Berlin-Brandenburg e.V..

Beteiligte Akteure, Brandenburger Kommunen und Berliner Bezirke:
• Gemeinde Niedergörsdorf
• Gemeinde Nuthe-Urstromtal
• Gemeinde Großbeeren
• Stadt Jüterborg
• Stadt Luckenwalde
• Stadt Ludwigsfelde
• Stadt Trebbin
• Stadt Zossen
• Bezirk Steglitz-Zehlendorf von Berlin
• Bezirk Tempelhof-Schöneberg von Berlin
• Landkreis Teltow-Fläming

Quelle : Berlin.de

Bilder: Titel Symbolbilder Berlin by Pixabay.com / Berlin.de

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