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Mönchengladbach / Stuttgart, 25. Februar 2022 – Vertuschung und Fahrlässigkeit? Zuschauer des Trabrennens in Mönchengladbach am Sonntag berichteten PETA, dass der Wallach „Hopium de Cambri“ nach einem Sturz beim Startvorgang des 7. Rennens ohne Fahrer weiterlief. In Panik prallte er nach einigen Runden schließlich gegen den Startwagen, der laut Zeugen hätte entfernt werden müssen. Die Veranstalter gaben an, dass der Wallach aufgrund seiner schweren Verletzungen noch vor Ort eingeschläfert werden musste. Die Tierrechtsorganisation hat am Dienstag das zuständige Veterinäramt aufgefordert, die Todesumstände zu untersuchen und ein Verfahren gegen die Verantwortlichen einzuleiten. Anders als sonst üblich wurden Rennvideos nicht online gestellt – zudem wurde der Todesfall nicht in den Rennberichten erwähnt. PETA fordert das Veterinäramt auf, die Rennvideos sicherzustellen und auszuwerten.
„Den Zuschauerberichten zufolge wurde der Tod des Pferdes durch fahrlässiges Verhalten ausgelöst, weil es offenbar genug Zeit gab, den Startwagen von der Bahn zu fahren. Dass die Tragödie in den Rennberichten mit keinem Wort erwähnt wird und keine Videos online sind, passt ins Bild einer Branche, die Pferde rücksichtslos als Sportgeräte betrachtet und sichtlich um Schönfärberei bemüht ist“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Der Fahrer des getöteten Pferdes ist bereits wiederholt wegen Tierquälerei auffällig geworden. 2021 musste er nach einer PETA-Strafanzeige wegen Peitschenschlägen bei einem früheren Rennen in Gelsenkirchen 500 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung zahlen.“
Hintergrundinformationen
PETA setzt sich aufgrund der Misshandlungen und Todesfälle für eine Ende des sogenannten Pferdesports ein. Die Veranstalter von Pferderennen berufen sich hinsichtlich der Peitschenschläge auf unzeitgemäße und laut der Organisation ethisch nicht vertretbare Rennordnungen, beispielsweise des Direktoriums für Vollblutzucht und Rennen e.V. Demnach sind bei Galopp- [1] und Trabrennen [2] fünf Peitschenschläge zugelassen, obwohl wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass der Peitscheneinsatz der Jockeys – anders als von den Verbänden dargestellt – mit erheblichen Schmerzen für die Pferde einhergeht. [3]
Auch Dr. Maximilian Pick, ehemaliger Rennbahntierarzt und Fachtierarzt für Pferde, unterstützt in einer Stellungnahme PETAs Forderung nach einem grundsätzlichen Verbot des Peitscheneinsatzes: „Bei dem in solchen Rennen zu beobachtenden Gebrauch der Peitsche kann also keinesfalls von einer ‚Berührungshilfe‘ gesprochen werden, wie es die Verbände behaupten. Neben dem körperlichen Schmerz erzeugt die Peitsche auch noch so etwas wie ‚Psychoterror‘. So leiden Rennpferde häufig unter einer Art ‚Rennbahnneurose‘, also unter Angst, Schreckhaftigkeit oder Panikattacken.“
„Rennpferde“ werden meist in Einzelboxen ohne Kontakt zu Artgenossen oder Freilauf auf der Weide gehalten. Besonders für Pferdekinder ist der Kontakt zu anderen Pferden jedoch unerlässlich. Normalerweise würden ein- bis anderthalbjährige Pferde mit ihren Geschwistern und Freunden auf der Koppel spielen und ihr Sozialverhalten entwickeln. Dessen ungeachtet werden Tiere, die bereits im Alter von zwei Jahren für Rennen eingesetzt werden, in dieser Zeit schon auf Höchstleistung getrimmt. Auf Rennbahnen gehört es zum Alltag, wiederholt mit der Peitsche auf Pferde einzuschlagen und sie durch den Einsatz von scharfen Gebissen und tierquälerischen Hilfsmitteln gefügig zu machen.
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
[1] Direktorium für Vollblutzucht und Rennen, Rennordnung vom 1. März 1960, in der Neufassung vom 1. Januar 1991 mit Änderungen bis Dezember 2015, Vorschriften für die Leistungsprüfungen der Vollblutzucht, R 9.4.
[2] Satzung und Ordnungen des Hauptverbands für Traber-Zucht e.V. (HTV); § 84.2 g; Stand 01.05.2016.
[3] McGreevy PD, Corken RA, Salvin H, Black CM (2012) Whip Use by Jockeys in a Sample of Australian Thoroughbred Races–An Observational Study. PLoS ONE 7(3).
Weitere Informationen:
Pressekontakt: Valeria Goller, +49 711 860591-521, [email protected]
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