Das Presse- und Informationsamt des Landes Berlin teilt mit:
Die Regierende Bürgermeisterin von Berlin, Franziska Giffey, erklärt zum 75. Jahrestag der Wahl von Ernst Reuter zum Oberbürgermeister von Berlin:
„Der 24. Juni 1947 ist zweifellos ein denkwürdiges Datum in der Berliner Nachkriegsgeschichte. Nach freien Wahlen und in freier Abstimmung wählte die Stadtverordnetenversammlung den Sozialdemokraten Ernst Reuter mit großer Mehrheit zum Oberbürgermeister von Berlin. Doch Reuter konnte sein Amt nicht antreten. Mit fadenscheinigen Argumenten versagte die sowjetische Besatzungsmacht dem neuen Stadtoberhaupt ihre Zustimmung. Erst nach der Berlin-Blockade und der politischen Teilung der Stadt wurde Reuter im Dezember 1948 Oberbürgermeister West-Berlins, 1951 erster Regierender Bürgermeister.“
Giffey weiter: „Ernst Reuter zählt zu den prägendsten Persönlichkeiten der Berliner Nachkriegspolitik. Früher als andere erkannte er, dass die Sowjets auch West-Berlin in ihren Machtbereich übernehmen wollten – und dass es sich dem mit aller Macht entgegenzustellen galt. Der brillante Redner wurde zur unüberhörbaren und ermutigenden Stimme im Kampf der Berlinerinnen und Berliner für die Freiheit und Demokratie ihrer Stadt. Reuters berühmte Rede an die ‚Völker der Welt‘ vor dem Reichstag gilt heute als weltgeschichtlicher Moment. Als Stadtoberhaupt von West-Berlin widmete der frühere Verkehrsstadtrat und leidenschaftliche Kommunalpolitiker sich schließlich den vielfältigen Herausforderungen, die aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen, politischen und sozialen Lage nur schwerlich zu meistern waren: Die Bekämpfung der hohen Arbeitslosigkeit, der Wiederaufbau der zerstören Halbstadt, die Ertüchtigung des Verkehrswesens oder der Wohnungsbau waren Reuter
neben der unbedingten Anbindung West-Berlins an die Bundesrepublik zentrale Anliegen. Sein Vermächtnis, insbesondere seine tiefe Überzeugung, dass jede Unfreiheit und Diktatur eines Tages überwunden sein werden, werden wir immer in Erinnerung behalten.“
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