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Brensbach / Stuttgart, 24. Mai 2022 – Horror in hessischem Schlachthof: Unmittelbar nach Whistleblower-Hinweisen, wonach es im „Odenwald-Schlachthof“ in Brensbach (Odenwaldkreis) gravierende Tierschutzverstöße gebe, hat PETA sich am 6. Mai an den hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier sowie Landwirtschafts-Staatsministerin Priska Hinz gewandt. Den Whistleblower-Hinweisen zufolge war die dortige Elektrobetäubungsanlage für Schweine von den Betreibern nämlich so verändert worden, dass auch größere Schweine hineinpassen. Dies hatte jedoch zur Folge, dass kleinere Schweine nicht mehr richtig betäubt wurden, weil Elektroden bei ihnen teils falsch angesetzt worden waren. Der Einschätzung des Hinweisgebers zufolge waren rund die Hälfte der getöteten Schweine deswegen unzureichend betäubt. Kurz nach Erhalt der Hinweise fanden zwei Kontrollen statt, wie das Regierungspräsidium Darmstadt nun mitteilte. Die Behörde bestätigte am vergangenen Freitag, dass aufgrund der Einstellungen die Elektrode im Herzbereich bei kleineren Schweinen nicht richtig angesetzt wurde. Zu Fehlbetäubungen sei es jedoch nicht gekommen, weil die am Kopf angesetzten Elektroden ausgereicht hätten, um die Schweine ausreichend zu betäuben. Die Schlachthof-Verantwortlichen wurden angewiesen, die Anlage in den ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen; die Tötung großer Schweine und Schweinemütter wurde untersagt. PETA fordert als Konsequenz die Landesregierung auf, sämtliche Schlachtbetriebe des Landes regelmäßig und unangekündigt durch unabhängige Sachverständige überprüfen zu lassen.
„Für Tiere sind Schlachthöfe wie in Brensbach die Hölle auf Erden. Tierschutzkonformes Töten gibt es nicht. Wer nicht möchte, dass Tiere große Schmerzen und Angst erfahren, muss auf eine vegane Lebensweise umsteigen“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Dass dieser erneute Schlachthof-Skandal nur aufgedeckt wurde, weil ein mutiger Hinweisgeber das Leid unzähliger Schweine nicht mehr ertragen konnte, zeigt, wie wenig Verlass auf Behördenkontrollen ist.“
PETA hat sich direkt an die Landespolitik gewandt, weil der Missstand im Rahmen der regelmäßigen Prüfungen durch das örtliche Kreisveterinäramt längst hätte auffallen müssen. Warum dies nicht der Fall war, sollte laut Auffassung der Tierrechtsorganisation Gegenstand einer Untersuchung der hessischen Kontrollbehörden sein. Weitere Vorwürfe von Tierquälereien, die den Einsatz von Elektrotreibern bei Rindern betrafen, konnten bei den durchgeführten Kontrollen nicht bestätigt werden. Die Tierrechtsorganisation dankt den Behörden für die schnelle Prüfung und die angeordneten Maßnahmen. Außerdem appelliert die Organisation an Mitarbeitende von Schlachthöfen, die Missstände beobachten, diese unter tierquaelerei.de anonym zu melden, damit das unnötige Leiden von Tieren beendet werden kann
Hohe Fehlbetäubungsrate in Schlachthöfen
Jedes Jahr werden allein in Deutschland rund 725 Millionen Tiere [1] weit vor Erreichen ihrer natürlichen Lebenserwartung getötet. Im Schlachthaus sind Fehlbetäubungen an der Tagesordnung. Je nach Betäubungsart liegt die Rate der unzureichenden Betäubung laut Bundesregierung bei Schweinen zwischen 3,3 und 12,5 Prozent und bei Rindern zwischen vier und neun Prozent, wenn sie getötet werden. [2] Das sind jährlich weit über fünf Millionen Schweine und mehr als 300.000 Rinder – die Dunkelziffer dürfte nach PETAs Schätzung weit höher liegen. Hinzu kommen unzählige getötete Fische und andere Meeresbewohner. Auch Tiere in der ökologischen Haltung leiden oft immens – sie gelten ebenfalls als Ware, werden nicht annähernd artgerecht gehalten und meist in den gleichen Schlachthäusern getötet.
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
[1] Statistisches Bundesamt (2022): Fleischproduktion 2021 um 2,4 % gegenüber dem Vorjahr gesunken. Pressemitteilung vom 7. Februar 2022. Online abrufbar unter: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/02/PD22_050_413.html. (17.05.2022).
[2] Deutscher Bundestag (2012): Tierschutz bei der Tötung von Schlachttieren. Drucksache 17/10021. In: Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Bärbel Höhn, Friedrich Ostendorff, Undine Kurth (Quedlinburg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN (Drucksache 17/9824). Online abrufbar unter: http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/100/1710021.pdf. (17.05.2022).
Weitere Informationen:
PETA.de/Neuigkeiten/Odenwald-Schlachthof
PETA.de/Themen/Schlachthof-Oldenburg
PETA.de/Themen/Fleisch-aus-der-Region
PETA.de/Themen/Schweinezucht
PETA.de/Themen/Im-Schlachthof
Pressekontakt:
Sophie Burke, +49 711 860591-528, [email protected]
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