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Hiddensee / Stuttgart, 28. Oktober 2022 – Wegen coronabedingter Ausfälle bei Busfahrern ersetzen derzeit Pferdekutschen den regulären Busverkehr auf der Insel Hiddensee. Drei Mal am Tag fährt die Kutsche über die Insel, auf der rund 1000 Menschen leben. Die sieben Kilometer lange Strecke kostet fünf Euro. PETA appellierte heute in einem Schreiben an Bürgermeister Thomas Gens, die Kutschfahren zu stoppen und begründete dies insbesondere mit den immensen Risiken: Jedes Jahr ereignen sich in Deutschland Dutzende Unfälle mit Pferdekutschen. Die häufigste Ursache ist ein Erschrecken der Pferde, die von Natur aus Fluchttiere sind und bei lauten Geräuschen instinktiv davonlaufen. Kutschunfälle haben oft einen schweren Verlauf. Ursache dafür ist, dass die mittelalterlichen Gefährte über keine modernen Sicherungssysteme wie Airbags, Gurte oder Bremssysteme verfügen. Die Tierrechtsorganisation wies Bürgermeister Gens auch darauf hin, dass stundenlange Einsätze vor Kutschen für die Pferde nicht tiergerecht sind.
„Pferdekutschen anstatt Busse ist eine ganz schlechte Idee“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Schon das kleinste Erschrecken eines vor eine Kutsche gespannten Pferdes kann eine Tragödie auslösen. Außerdem sind Pferde nicht auf dieser Welt, um als Transportmittel zu dienen. Sie gehören auf eine grüne Wiese, nicht vor Kutschen gespannt. Wir appellieren an die Hiddenseer, den Pferden den tierschutzwidrigen Einsatz zu ersparen und vorübergehend vermehrt auf das Fahrrad umzusteigen.“
Jährlich ereignen sich zahlreiche Unfälle mit von Pferden gezogenen Kutschen. Im Jahr 2021 wurde bei insgesamt 35 Kutschunfällen in Deutschland ein Mensch getötet und mindestens 48 wurden verletzt, viele von ihnen schwer. Darüber hinaus starben im Jahr 2021 vier Pferde, zehn weitere Tiere verletzten sich. Die mit Abstand häufigste Unfallursache war ein Erschrecken eines oder mehrerer Pferde.
Die Tierrechtsorganisation weist darauf hin, dass die häufig schweren Verläufe der Unfälle vor allem auf fehlende Sicherungsvorrichtungen wie Gurte und Airbags sowie mangelhafte Beleuchtung und unzureichende Bremssysteme zurückzuführen sind. Rothenburg ob der Tauber beschloss 2010 nach einem schweren Pferdekutschenunfall ein Kutschverbot im Innenstadtbereich, das der Bayerische Verwaltungsgerichtshof bestätigte.
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten. Die Tierrechtsorganisation setzt sich auch aus Tierschutzgründen für ein Verbot von Pferdekutschen ein. Eine tiergerechte Lebensweise wird Pferden vor Kutschen verwehrt. Pferde sind sehr sensible und soziale Lauftiere, die in einer Herde leben möchten. Sie benötigen gutes Futter und stets frisches Wasser, Pflege und medizinische Versorgung. Selbstverständlich sollten zudem natürliches Sonnenlicht und frische Luft zur Verfügung stehen. Wenn diese essenziellen Haltungsvoraussetzungen nicht oder nur unzureichend gegeben sind, bedeutet das für die Tiere ein leidvolles Leben und führt auf Dauer zu lebensgefährlichen körperlichen Beeinträchtigungen. Ein Pferd in guter Haltung kann 35 Lebensjahre und mehr erreichen.
PETA setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen liebevoll umsorgt.
Das druckfähige Motiv steht hier zum Download zur Verfügung.
Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Pferdekutschen
PETA.de/Themen/Pferdekutschenunfälle
Pressekontakt:
Chiara Reutter, +49 711 860591-532, [email protected]
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