PETA spricht sich für harte Strafen für Welpenhändler aus
Spangdahlem / Stuttgart, 30. November 2021 – Verstoß gegen das Tierschutzgesetz: Einem Medienbericht zufolge wurde am vergangenen Sonntag ein illegaler Welpentransport bei Spangdahlem aufgedeckt. Bei der Kontrolle eines Wagens, entdeckten die Beamten neben mehreren Personen einen Hundenwelpen, der mutmaßlich ursprünglich aus Rumänien stammte. Es wurde festgestellt, dass für den Personen- und Tiertransport keine Genehmigungen vorlagen. Der Welpe war abgedunkelt zwischen ungesicherten Gepäckstücken eingepfercht und offenbar seit mehreren Stunden nicht mehr an der frischen Luft gewesen. Laut Polizeiangaben sollte das Tierkind in Deutschland an einen Käufer übergeben werden. Viele der angebotenen Welpen stammen von Züchtern, die die Muttertiere für schnelles Geld als Gebärmaschinen missbrauchen. Meist werden die Tierkinder illegal europaweit transportiert und dann oftmals auf Straßen, an Bahnhöfen, in Tiergeschäften oder in extra angemieteten Wohnungen verkauft. Viele der Vierbeiner sind schwer krank und sterben nach wenigen Tagen im neuen Zuhause. Die Tierschutzorganisation fordert harte Strafen für Welpenhändler, um das Leid der Tiere einzudämmen und setzt sich für eine europaweite Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht ein.
„Der Handel mit Welpen ist ein Multi-Millionen-Geschäft. Über 46.000 Hunde werden jeden Monat innerhalb der EU gehandelt, ein Großteil der Vierbeiner ist nicht registriert oder ausreichend geimpft. Auch andere Tiere und Menschen werden durch illegal importierte Welpen mit fehlendem oder unvollständigem Impfschutz gefährdet. Erst vor wenigen Wochen wurde ein mit Tollwut infizierter Kangalwelpe nach Deutschland importiert, der kurze Zeit später starb. Alle Kontaktpersonen mussten sich aufgrund der hohen Gefahr einer lebensgefährlichen Infektion notimpfen lassen“, so Jana Hoger, PETAs Fachreferentin für tierische Mitbewohner. „Der Fall in Spangdahlem macht einmal mehr deutlich, dass wir dringend schärfere EU-Gesetze und Kontrollen benötigen, die diesen Handel stoppen.“
Der Handel mit Jungtieren im Internet boomt und durch Corona ist die Nachfrage nach tierischen Mitbewohnern noch einmal gestiegen. Nach der Kontaktaufnahme über Onlineportale werden die Tiere oft mit gefälschten Heimtierausweisen an ihre neuen Halter verkauft. Häufig kommen die Hundekinder aus Osteuropa, dort leiden die Muttertiere auf Welpenfarmen tagtäglich extreme Qualen. Teilweise sitzen sie ohne Tageslicht in engen Käfigen in ihren eigenen Fäkalien, viele von ihnen geplagt von schmerzhaften Hautkrankheiten. Die Mütter erfüllen in ihrem kurzen Leben nur einen Zweck: dauerhaft Welpen zu gebären. Sind sie für die Züchter nicht mehr „produktiv“ genug oder zu alt, werden sie in der Regel getötet oder ausgesetzt. Ihre im Internet angebotenen Kinder sind oftmals schwer krank, verwurmt, ohne Impfschutz und voller Parasiten. Die Transporte aus fernen Ländern nach Deutschland schwächen die Welpen zusätzlich. PETA appelliert an alle Menschen, niemals ein Tier über Internetportale zu kaufen und stattdessen einen tierischen Mitbewohner aus dem Tierheim zu adoptieren.
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
Beispielfoto einer Welpenfarm in Belgien. / © PETA
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