Eine Informationstafel weist ab Donnerstag, 27. Juni 2024, 13 Uhr auf dem Amtsgerichtsplatz auf die Plastik „Treblinka“ des Künstlers Vadim Sidur (1924-1986) hin. Anlass ist der 100. Geburtstag des Bildhauers am 28. Juni.
Die Plastik wurde 1979 aufgestellt. Sie zählt im öffentlichen Raum beider deutscher Staaten zu den frühesten künstlerischen Auseinandersetzungen mit der Shoah. Der sowjetische Bildhauer Vadim Sidur schuf sie in Erinnerung an die Opfer der nationalsozialistischen Vernichtungslager. „Aktion Reinhardt“ war der Deckname für den Genozid an der jüdischen Bevölkerung des besetzten Polens. Allein in Treblinka wurden mehr als 800.000 Jüdinnen und Juden sowie etwa 2000 Angehörige der Sinti und Roma getötet. Zu den Opfern zählten auch deportierte Berliner Jüdinnen und Juden. Nur wenige der Täter wurden in der Bundesrepublik Deutschland zwischen 1950 und 1970 verurteilt. Der letzte der Überlebenden des Vernichtungslagers Treblinka verstarb 2016.
Das Museum Charlottenburg-Wilmersdorf und Studierende der Touro University Berlin haben unter dem Titel „Treblinka gedenken“ gemeinsam bereits eine digitale Ausstellung erarbeitet. Zur Enthüllung der Gedenktafel am Amtsgerichtsplatz gibt es Beiträge von Prof. Stephan Lehnstaedt, Touro University Berlin; Yevheniia Havrylenko, Kunsthaus Dahlem; sowie Karl Eimermacher, Freund und Förderer von Vadim Sidur.
Die Umsetzung der Informationstafel wird ermöglicht durch City-Tax-Mittel der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe für besondere touristische Projekte im Bezirk.
Im Auftrag
von Kentzinsky
Bilder: Titel Symbolbilder Berlin by Pixabay.com / Berlin.de