Ingelheim am Rhein / Stuttgart, 11. Oktober 2022 – Hinweise gesucht: Einem Medienbericht zufolge quälten und töteten eine oder mehrere unbekannte Personen seit April diesen Jahres mehrere Hühner und einen Hahn in Ingelheim am Rhein. Insgesamt sieben Mal verschafften sich der oder die Tatverantwortlichen unerlaubt Zugang zu den Stallungen der Tiere in der Nähe des Selztalradwegs, zwischen Layen- und Eulenmühle. Mehreren Hühnern wurden bei lebendigem Leib die Federn herausgerissen, sodass die Tiere blutige Wunden erlitten. Einem Hahn wurden wiederholt die Krallen herausgerissen. Weitere Hühnern wurden geköpft, erschossen oder ihnen wurde das Genick gebrochen. Zudem wurden lebende Wachteln, Eier und Hühnerfutter gestohlen. Die Polizeiinspektion Ingelheim ermittelt und nimmt unter 06132-65510 sachdienliche Hinweise zur Tat entgegen.
PETA setzt Belohnung aus
Um den Fall aufzuklären, setzt PETA nun eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro für Hinweise aus, die die tatverantwortliche Person überführen. Menschen, die etwas beobachtet oder anderweitige Hinweise haben, werden gebeten, sich bei der Polizei oder telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym.
„Die Tiere in den betroffenen Stallungen sind bereits mehrfach Opfer von Angriffen geworden, daher könnte es sich um Serien-Tierquäler handeln“, so Agrarwissenschaftlerin Lisa Kainz, PETAs Fachreferentin für Tiere in der Ernährungsindustrie. „Der oder die Täter müssen schnellstmöglich gefunden werden, bevor noch weitere Lebewesen verletzt werden. PETA fordert harte Strafen für Personen, die Tiere quälen, um eine abschreckende Wirkung zu erzielen. Wer wehrlose Tiere aus Spaß quält, schreckt möglicherweise auch nicht vor Gewalttaten gegenüber Menschen zurück.“
PETA kritisiert zudem die Haltung von Tieren in Gartenanlagen oder Ähnlichem fernab der Halterinnen und Halter, da ein effektiver Schutz somit weitestgehend nicht gewährleistet ist. In der Folge sind die Tiere möglichen Straftaten oft hilflos ausgeliefert. Die Tierrechtsorganisation fordert, in betroffenen Örtlichkeiten zumindest Überwachungssysteme zu installieren, um bei unerlaubten Zutritten frühzeitig informiert zu werden.
Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.
Zusammenhang zwischen Gewalttaten an Menschen und Tieren
Fachleute aus der Psychologie und Justiz sind sich mittlerweile einig, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen. Aggressionsforscher Dr. Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes dazu: „Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält.“ [1] Über den Zusammenhang von Tierquälerei und Gewalttaten klärt PETA in der Broschüre „Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei“ auf, die als Informationsquelle für Staatsanwaltschaften, die Richterschaft und Polizei sowie Angestellte im sozialen Bereich dient.
PETA setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten oder ausgesetzten Tieren aus, um bei der Ermittlung der Tatverantwortlichen zu helfen.
Das Motto der Tierrechtsorganisation lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. PETA setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.
[1] PETA Deutschland e.V. (2018): Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei. https://www.peta.de/wp-content/uploads/2020/11/Broschuere-A5-Menschen_die-Tiere-quaelen-2019-04-print24.pdf.
Weitere Informationen:
PETA.de/Tierqual
PETA.de/Staatsanwalt
PETA.de/Whistleblower
Pressekontakt:
Julia Zhorzel, +49 711 860591-536, [email protected]
https://wertheimerportal.de/faktencheck-tauben-sind-keine-ratten-der-luefte/