Termindienst vom 10. März 2023 I Doppelsendungen bitten wir zu entschuldigen
IPCC Synthesebericht | Pressebriefing am 16. März, 10 Uhr | online
Sehr geehrte Medienvertreter*innen,
am 20. März 2023 veröffentlicht der Weltklimarat IPCC nach einwöchiger Beratung den Synthese-Bericht der 6. Sachstandsberichtsreihe. Im Vorfeld möchten Sie der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), die Heinrich-Böll-Stiftung und die Entwicklungsorganisation Misereor zu einem digitalen Presse-Hintergrundgespräch einladen.
Das Briefing wird die Rolle des Syntheseberichts für die Bekämpfung der Klimakrise aufzeigen und die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeitsgruppenberichte rekapitulieren. Nach einer kritischen Einordnung werden die nun dringlichen Handlungsfelder für Deutschland und die Weltgemeinschaft dargelegt, die sich aus dem Sachstandsbericht ergeben.
Wann: Donnerstag, 16. März 2023, von 10:00-11:00 Uhr MEZ
Teilnahme: über Zoom – bitte melden Sie sich bei presse@misereor.de an, um den Registrierungslink zu erhalten.
Teilnehmende:
- Carola Best, IPCC Koordinierungsstelle: Beitrag zum Erstellungs- und Verhandlungsprozess des Syntheseberichts und Einordnung des AR6
- Björn Ecklundt, Referent für Internationale Klimapolitik, Heinrich-Böll-Stiftung: Beitrag zu Overshoot über 1,5°C, Szenarien und Problematik von Carbon Dioxide Removal und anderen technologischen Lösungsansätzen
- Anika Schroeder, Klimareferentin, Misereor: Beitrag zu Folgen der Klimakrise für die Menschen im globalen Süden, gerechte Energiewende, Finanzierung für die Anpassung sowie für Schäden und -Verluste
- Arne Fellermann, Abteilungsleitung Klimaschutz, BUND e.V.: Beitrag zu Maßnahmen für eine sozial- und klimagerechte Transformation und wie hält Deutschland die 1,5 Grad Grenze (nicht) ein.
Moderation: Jill Berger, Global Strategic Communications Council (GSCC)
Hintergrund:
Der Synthesebericht zum Sechsten Sachstandsbericht des Weltklimarates IPCC bildet den Abschluss des Sechsten Sachstandszyklus des Rates. Der Synthesebericht fasst die Ergebnisse von sechs Berichten zusammen, die der IPCC seit 2015 veröffentlicht hat. Dazu gehören drei Sonderberichte (Globale Erwärmung von 1,5 Grad; Klimawandel und Land; und Der Ozean und die Kryosphäre in einem sich ändernden Klima) sowie die Berichte der drei IPCC-Arbeitsgruppen (Working Groups – WG): zu den physikalischen Grundlagen (WG I); zu Auswirkungen, Anpassung und Vulnerabilität (WG II); und zur Minderung des Klimawandels (WG III).
Während der Sitzung in Interlaken (Schweiz) beraten Regierungsvertreter*innen den Text der Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger*innen (Summary for Policymakers – SPM) des Syntheseberichts SYR) und den Text des Berichts selbst.
Die dem Synthesebericht zugrundeliegenden Berichte des Weltklimarates haben gezeigt, dass es durch verschleppte Klimaschutzpolitik und einen verzögerten Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen zunehmend schwerer wird, die Pariser Klimaziele einzuhalten. Mit den derzeitigen Entwicklungspfaden und ohne eine rapide und massive Reduktion der Treibhausgasemissionen wird die Welt die 1,5 Grad-Grenze deutlich überschreiten. Je größer dieser „Overshoot“ wird und je länger er andauert, desto wahrscheinlicher wird es, dass Kipppunkte im Klimasystem überschritten werden, was zu unwiederbringlichen und massiven Verlusten für Mensch, Natur und Biodiversität führen und das Gesicht der Erde deutlich verändern wird.
Die Türen der Anpassungsfähigkeit schließen sich damit zusehends und die klimabedingten Schäden und Verluste nehmen zu. Die globale Ungerechtigkeit – inter- und intrastaatlich – wird sich vergrößern, Armutsbekämpfung und Schutz der Menschenrechte werden weiter erschwert. Eine Rückholung aus dem „Overshoot“ über das spätere Entfernen von Kohlendioxid aus der Atmosphäre – z. B. durch Geoengineering – birgt große Risiken und es ist nicht annähernd sicher, dass dies überhaupt gelingen wird. Das Vertrauen auf zukünftige, noch nicht erprobte Technologien und Lösungen, um die Temperaturen wieder auf ein sicheres Niveau zu bringen, mindert zudem die weltweiten Bemühungen, die Treibhausgasemissionen jetzt massiv zu reduzieren.
Gerechter Klimaschutz der die 1,5-Grad-Grenze einhält, muss sektorenübergreifend betrachtet werden, sowohl kurz als auch langfristige Lösungsansätze beinhalten und schnell die Maßnahmen ergreifen, die schon verfügbar, günstig und sicher sind. Zentral sind dabei der umgehende Ausstieg aus den fossilen Energien, besonders im Globalen Norden, und eine radikale, klima- und sozial gerechte Transformation unserer Wirtschaft und Lebensweise, die globale Gerechtigkeit ermöglicht und Menschenrechte schützt. Deutschland befindet sich aktuell nicht auf einem 1,5-Grad-Pfad.
Pressekontakte:
Pressestelle BUND:
Sigrid Wolff | Daniel Jahn | Clara Billen | Lara Dalbudak
Tel. 030-27586-497 |-531 |-464 |-425 |
E-Mail: presse@bund.net
Pressestelle Heinrich-Böll-Stiftung:
Laura Hofmann
Tel. + 49(0) 30 / 285 34 202
E-Mail: hofmann@boell.de
Pressestelle Misereor
Ina Thomas
Tel. +49(0) 241 442 110
E-Mail: ina.thomas@misereor.de
Hrsg.: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) e.V., Petra Kirberger (v.i.S.d.P.), Kaiserin-Augusta-Allee 5, 10553 Berlin
Original Quelle Presseportal.de
https://wertheimerportal.de/notrufnummern-deutschland/