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Volkach / Stuttgart, 30. März 2023 – Im Januar 2022 wurde ein 78-jähriger Jäger bei Volkach im Landkreis Kitzingen von einem Schuss tödlich am Kopf getroffen. Bei einer Drückjagd wurde ein Geschoss von einem 33-jährigen Jäger in Richtung eines Rehs abgefeuert. Dieses prallte offenbar am gefrorenen Boden ab. Die Staatsanwaltschaft stellte daraufhin einen Strafbefehl über 150 Tagessätze zu 70 Euro wegen fahrlässiger Tötung aus. Da der Jäger den Strafbefehl nicht akzeptierte, muss er sich heute erstmals vor dem Amtsgericht Kitzingen verantworten. PETA weist darauf hin, dass Hobbyjagende jedes Jahr mehrere Dutzend Menschen töten oder verletzen und Hunderttausenden Tieren erhebliches Leid durch Fehlschüsse zufügen. Daher fordert die Tierrechtsorganisation anlässlich des Prozessauftakts die Bundesregierung auf, ein gesetzliches Verbot der Hobbyjagd auf den Weg zu bringen.
„Wie viele Lebewesen müssen noch schwer verletzt werden oder sterben, bevor die Hobbyjagd endlich verboten wird?“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Jahr für Jahr ereignen sich zahlreiche Tragödien, weil schießwütige Hobbyjäger verantwortungslos in der Gegend herumballern. Ein Eingreifen des Gesetzgebers ist längst überfällig.“
Hintergrundinformationen
In den vergangenen Jahren sorgten bereits zahlreiche schwere Jagdunfälle für Empörung. Im Januar wurde in Lamstedt (Landkreis Cuxhaven) ein Jäger von einem Jagdkollegen angeschossen und schwer verletzt. In Ergersheim wurde im Dezember letzten Jahres ein Mann schwer am Bauch verwundet, als ein Jäger bei einer Bewegungsjagd stolperte und sich dadurch ein Schuss löste. Im August erlitt der Fahrer eines Maishäckslers in Bockenau ein Knalltrauma, als der Schuss eines Jägers nur wenige Zentimeter neben ihm einschlug. Bei einer Treibjagd im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt wurde im Juli ein Jäger bei einer Erntejagd durch einen Schuss schwer verletzt.
Jagd laut anerkannten Studien nicht notwendig
Anerkannte Studien belegen, dass aus ökologischer Sicht keine Notwendigkeit für die Jagd besteht. So findet dem renommierten Biologen Prof. Dr. Josef Reichholf zufolge eine natürliche Regulation der im Wald wohnenden Tierpopulationen durch Umwelteinflüsse wie Witterung, Nahrungsverfügbarkeit oder Krankheiten statt. [1] Auch englische Fachleute kamen zu dem Ergebnis, dass sich beispielsweise Fuchspopulationen aufgrund von Nahrungsverfügbarkeit und sozialen Faktoren von selbst regulieren. [2] Die Jagd hingegen zerstört die Alters- und Sozialstrukturen der Tierpopulationen, was bei den Überlebenden zu erhöhter Fortpflanzung führt. Verluste in der Population werden somit rasch durch Nachkommen und Zuwanderung wieder ausgeglichen oder gar überkompensiert. Die Jagd ist unnötig, kontraproduktiv und grausam. Den rund 400.000 Hobbyjagenden in Deutschland stehen nur etwa 1.000 Berufsjägerinnen und -jäger, vor allem Forstbeamte, gegenüber.
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.
[1] Servanty et al. (2009): Pulsed resources and climate-induced variation in the reproductive traits of wild boar under high hunting pressure. Journal of Animal Ecology. Nr. 78, Issue 6.
[2] Baker, P., Harris, S. & White, P. (2006): After the hunt: The future for foxes in Britain. Report. University of Bristol/University of York. / Baker, P. & Harris, S. (2006): Does culling reduce fox (Vulpes vulpes) density in commercial forests in Wales, UK. Springer-Verlag 2005.
Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Jagdunfälle
PETA.de/Themen/Jagd
PETA.de/aktiv/Hobbyjagd-Petition
Pressekontakt:
Chiara Reutter, +49 711 860591-532, [email protected]
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