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Hückeswagen (Oberbergischer Kreis) / Stuttgart, 9. Mai 2023 – Einem Medienbericht zufolge hat ein Jäger am Mittwoch in Hückeswagen versehentlich in ein Fenster eines Wohnhauses geschossen. Die Bewohner des Hauses wurden durch den lauten Knall aufgeschreckt und bemerkten das Einschussloch. Verletzt wurden sie nicht. Zunächst ermittelte die Mordkommission. Wie sich herausstellte, hatte ein Jäger 800 Meter von dem Haus entfernt auf ein Reh geschossen und das Tier dabei verfehlt. PETA weist darauf hin, dass Hobbyjagende jedes Jahr mehrere Dutzend Menschen töten oder verletzen und Hunderttausenden Tieren erhebliches Leid durch Fehlschüsse zufügen. Die Tierrechtsorganisation fordert von der Bundesregierung ein Verbot der Hobbyjagd in Deutschland.
„In diesem Fall hatten die Bewohner des Hauses Glück im Unglück, doch Jahr für Jahr ereignen sich zahlreiche Tragödien durch schießwütige Freizeitjäger“ so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Wie viele fühlende Lebewesen müssen noch leiden und sterben, bevor der Gesetzgeber einschreitet und das Töten zu Unterhaltungszwecken endlich verbietet?“
Jagd verursacht schwere Unfälle
In den vergangenen Jahren sorgten bereits zahlreiche schwere Jagdunfälle für Empörung. Erst am letzten Sonntag verletzte sich ein Mann im Wartburgkreis während der Jagd tödlich mit seiner eigenen Waffe. Im Februar schoss ein Jäger in Lamstedt einen anderen Jäger an, der daraufhin notoperiert werden musste. Im Dezember letzten Jahres wurde ein Mann schwer am Bauch verletzt, als ein Jäger bei einer Bewegungsjagd stolperte und sich dadurch ein Schuss löste. Bei einer Treibjagd im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt wurde im Juli ein Jäger bei einer Erntejagd durch einen Schuss schwer verletzt. Im Januar 2022 wurde ein 78-Jähriger bei einer Treibjagd im Landkreis Kitzingen tödlich von einem Querschläger am Kopf getroffen.
Anerkannte Studien belegen, dass aus ökologischer Sicht keine Notwendigkeit für die Jagd besteht. So findet dem renommierten Biologen Prof. Dr. Josef Reichholf zufolge eine natürliche Regulation der im Wald wohnenden Tierpopulationen durch Umwelteinflüsse wie Witterung, Nahrungsverfügbarkeit oder Krankheiten statt. [1] Auch englische Fachleute kamen zu dem Ergebnis, dass sich beispielsweise Fuchspopulationen aufgrund von Nahrungsverfügbarkeit und sozialen Faktoren von selbst regulieren. [2] Die Jagd hingegen zerstört die Alters- und Sozialstrukturen der Tierpopulationen, was bei den Überlebenden zu erhöhter Fortpflanzung führt. Verluste in der Population werden somit rasch durch Nachkommen und Zuwanderung wieder ausgeglichen oder gar überkompensiert. Die Jagd ist unnötig, kontraproduktiv und grausam. Den rund 400.000 Hobbyjagenden in Deutschland stehen nur etwa 1.000 Berufsjägerinnen und -jäger, vor allem Forstbeamte, gegenüber.
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.
[1] Servanty et al. (2009): Pulsed resources and climate-induced variation in the reproductive traits of wild boar under high hunting pressure. Journal of Animal Ecology. Nr. 78, Issue 6.
[2] Baker, P., Harris, S. & White, P. (2006): After the hunt: The future for foxes in Britain. Report. University of Bristol/University of York. / Baker, P. & Harris, S. (2006): Does culling reduce fox (Vulpes vulpes) density in commercial forests in Wales, UK. Springer-Verlag 2005.
Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Jagdunfälle
PETA.de/Themen/Jagd
PETA.de/aktiv/Hobbyjagd-Petition
Pressekontakt:
Jonas Meyerhof, +49 711 860591-523, [email protected]
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