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Karlsruhe / Stuttgart, 26. September 2022 – Das Restaurant „Il Teatro2“ hat Stopfleber – auch Foie gras genannt – auf der Speisekarte. Für die Herstellung, die in Deutschland verboten ist, werden Gänse und Enten massiv gequält und gezielt krank gemacht. Sie werden mehrmals täglich mit einem Schlauch oder Rohr, das ihnen gewaltsam in die Speiseröhre eingeführt wird, mit fettreichem Getreidebrei „gestopft“. Daher hat PETA den Geschäftsführer am 8. September und erneut am 20. September angeschrieben und gebeten, das Tierqualprodukt aus dem Sortiment zu nehmen. Die Tierrechtsorganisation bittet das Restaurant, stattdessen auf tierleidfreie Alternativen wie Joie Gras umzusteigen. Eine Reaktion blieb bisher aus.
„Enten und Gänse sind sensible und hochsoziale Vögel, die oft lebenslange Partnerschaften eingehen und sich liebevoll um ihren Nachwuchs kümmern“, so Dr. Tanja Breining, Biologin und Fachreferentin bei PETA. „Sie einzusperren und mehrmals täglich mit etwa einem Viertel ihres Körpergewichts zu mästen, um ihre kranke Leber zu essen, ist grausam. Wir bitten das Restaurant, das Tierqualprodukt auszulisten und eine pflanzliche Pastete anzubieten, denn die Nachfrage nach tierfreien Alternativen war noch nie so groß wie heute.“
Hintergrundinformationen
Für die „Produktion“ von Foie gras werden überwiegend männliche Gänse und Enten „gemästet“, weil die Leber der weiblichen Tiere nicht die gewünschte Größe hat und zu viel Nervengewebe enthält. Allein in Frankreich werden daher in jedem Jahr mehr als 14 Millionen weibliche Küken direkt nach der Geburt am Fließband aussortiert und getötet. Die männlichen Tiere werden mehrmals täglich durch ein Metallrohr, das ihnen gewaltsam in die Speiseröhre gestoßen wird, mit 450 Gramm bis 1 Kilogramm Getreidebrei „gestopft“. Dies lässt die Lebern der Vögel in nur 10 bis 18 Tagen auf das bis zu Zehnfache ihres Normalgewichts anschwellen. [1] Die Zwangsmast führt neben Verletzungen am Hals und in der Speiseröhre auch zu einer pathologischen Verfettung der Leber, Steatose genannt, sowie zu Atemnot, Knochenbrüchen, Leberblutungen und Herzversagen. Viele Tiere sterben daher bereits, bevor sie in den Schlachthof kommen. [2; 3] Hier werden sie elektrisch betäubt und ausgeblutet. Immer wieder kommt es vor, dass sie vor oder während des Ausblutens aufwachen und bei Bewusstsein und unter Schmerzen sterben. [4; 5]
Stopfleber ist vielerorts verboten
Die „Produktion“ von Stopfleber ist so grausam, dass sie in vielen Ländern der EU verboten ist. Lediglich Frankreich, Spanien, Ungarn, Bulgarien und ein Teil von Belgien produzieren Foie gras. Auch in Argentinien, Indien, Israel, Australien, Kalifornien, in der Türkei und ab Oktober 2022 in New York City ist die Produktion verboten. Zahlreiche Restaurants haben Foie gras bereits ausgelistet. In Frankreich gibt es auf offiziellen Empfängen der Städte Grenoble, Lyon, Straßburg und Villeurbanne keine Tierqualleber mehr zu essen, wie die Bürgermeister der Städte Ende 2021 auf Anfrage von PETA Frankreich öffentlich bestätigten.
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen liebevoll umsorgt.
[1] L214, “Foie gras: Des oiseaux malades“, online abrufbar unter: https://www.l214.com/stop-foie-gras/des-oiseaux-malades/. (26.09.2022)
[2] Scientific Committee on Animal Health and Animal Welfare (1998), “Welfare Aspects of the Production of Foie Gras in Ducks and Geese“, online abrufbar unter: https://web.archive.org/web/20201101073517/https:/ec.europa.eu/food/sites/food/files/safety/docs/sci-com_scah_out17_en.pdf. (26.09.2022)
[3] Broom D. M., Rochlitz I. (2017), “The Welfare of Ducks During Foie Gras Production“, Animal Welfare, Vol. 26 n 2, p. 135-149.
[4] L214 (2022), “La vérité sur le gavage“, online abrufbar unter: https://www.l214.com/stop-foie-gras/le-gavage/. (26.09.2022)
[5] PETA USA: Foie gras in 60 seconds flat, online abrufbar unter: https://www.peta.org/media/psa/foie-gras-in-60-seconds-flat/. (26.09.2022)
Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Stopfleber
PETA.de/Rezepte/Foie-gras-Rezept
Pressekontakt:
Chiara Reutter, +49 711 860591-532, [email protected]
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