Kiezblocks in Mitte: Gemeinsames Forschungsprojekt mit dem RIFS und der Uni Heidelberg

1st SECURITY SERVICE WERTHEIM ®
Berlin Central Station  - Morgengry / Pixabay
Morgengry / Pixabay

Pressemitteilung Nr. 067/2024 vom 08.04.2024

Die Bezirksstadträtin für Ordnung, Umwelt, Natur, Straßen und Grünflächen, Dr. Almut Neumann, informiert:

Für das Ziel einer klimaresilienten Stadt möchte das Straßen- und Grünflächenamt (SGA) Mitte neue Wege bei der Beteiligung gehen. Gemeinsam mit dem Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit des Helmholtz-Zentrums Potsdam (RIFS) und der Universität Heidelberg wurden Forschungsgelder in Höhe von nahezu 300.000 Euro vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) für das Projekt „KlimaKieze“ eingeworben. Dabei unterstützt das RIFS das SGA bei der Beteiligung zur Einrichtung und Gestaltung von Kiezblocks im Antonkiez und in der nördlichen Luisenstadt.

Kiezblocks wurden bisher vor allem als effektive und kostengünstige Maßnahme zur Erhöhung von Sicherheit und Rücksichtnahme im Verkehr umgesetzt, z.B. auf Schulwegen. Zudem fördern Kiezblocks die aktive Mobilität wie Laufen oder Radfahren und erhöhen die Aufenthaltsqualität. Das Projekt „KlimaKieze“ baut auf diese positiven Vorerfahrungen auf und erweitert sie nun um Strategien zur Anpassung an den Klimawandel. Berlin Mitte als eines der am dichtest besiedelten Gebiete Deutschlands ist besonders stark von den Folgen des Klimawandels betroffen. Unter Hitzewellen leiden vor allem die jüngsten und älteren Bewohner*innen und Menschen mit Vorerkrankungen. Starkregen führt vermehrt zu Überläufen und Schäden an der Kanalisation.

Durch eine intelligentere Gestaltung des bisher oft monofunktional verwendeten und oft unternutzten Straßenraums, für Entsiegelung und „Grünen Gullys“ können diese Folgen vermindert werden. Durch zusätzliche Grün- und Aufenthaltsflächen können weitere positive Effekte der Kiezblocks für die Gesundheit, den sozialen Zusammenhalt und die lokale Wirtschaft im Kiez erzielt werden. Dabei spielt die Mitwirkung der Anwohner*innen und Nutzer*innen eine wichtige Rolle.

In klassischen Beteiligungsveranstaltungen kommen erfahrungsgemäß vor allem stark befürwortende und ablehnende Positionen zu Wort – die dem Bezirksamt i.d.R. schon vorher bekannt waren. Die weniger lauten und polarisierten Meinungen bleiben dagegen oft außen vor. Gemeinsam mit dem RIFS wird daher eine Strategie entwickelt, die möglichst vielfältige Perspektiven unterschiedlicher Personen in die Erarbeitung der Kiezblock-Konzepte einbezogen einbinden soll. In einem ersten Schritt hat das RIFS dafür in zwei Winter-Anlaufstellen an öffentlich zugänglichen Plätzen Informationen zur Verkehrssituation vor Ort gesammelt und Sorgen, Wünsche und Lösungsansätze von Bewohner*innen und Gästen in ihrem Alltag festgehalten. Vielfach angesprochen wurden dabei unsichere Möglichkeiten zur Querung, u.a. durch zugeparkte Ecken, zu schnelle Kfz-Verkehre, das Radeln auf Gehwegen insb. bei Kopfsteinpflaster sowie zu wenig Platz für zu viele Autos. Trotz winterlicher Temperaturen war
die Beteiligung sehr rege und konstruktiv. Auffällig war zudem die starke Mitwirkung von Menschen, die von sich selbst sagen, bisher bzw. sonst nicht an Beteiligungsveranstaltungen teilzunehmen.

Informationen zu den Kiezblocks und weiterführende Links zu den Ergebnissen der Winter-Anlaufstellen sind auf folgender Webseite veröffentlicht:
https://berlin.de/kiezblocks-mitte

Als nächster Schritt wird im Q2/2024 durch die Uni Heidelberg eine postalische, repräsentative Bedarfserhebung durchgeführt. Im Herbst folgenden dann Bürger*innen-Werkstätten, in denen das Kiezblock-Konzept weiter qualifiziert, Varianten abgewogen und Maßnahmen für die Umsetzung priorisiert werden.

Bezirksstadträtin Dr. Almut Neumann: „Wir setzen in Berlin-Mitte auf die Verkehrsberuhigung von Wohnvierteln durch Kiezblocks. Ich freue mich sehr, dass es uns in Zusammenarbeit mit dem Potsdamer Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit gelungen ist, Forschungsgelder des Bundes für unser gemeinsames Projekt einzuwerben. Das Forschungsinstitut wird uns dabei unterstützen, im Antonkiez und in der Nördlichen Luisenstadt die Anwohnenden und Gewerbetreibenden sehr intensiv an den geplanten Kiezblock-Projekten zu beteiligen. Durch die wissenschaftliche Begleitung erhoffen wir uns auch Erkenntnisse, die sich auf vergleichbare Projekte in Berlin und ganz Deutschland übertragen lassen.“

Medienkontakt:
Bezirksamt Mitte, Pressestelle, E-Mail: presse@ba-mitte.berlin.de

Quelle : Berlin.de

Bilder: Titel Symbolbilder Berlin by Pixabay.com / Berlin.de

Faktencheck: Tauben sind keine Ratten der Lüfte!

S RAY PreSale Store