„Ziel ist es, die zwei Leuchtturmprojekte aus dem Klimaschutzkonzept weiter voranzutreiben und die Bürgerinnen und Bürger über klimaschutzrelevante Themen zu informieren. Die Projekte beinhalten zum einen die Solarinitiative, um den Ausbau der erneuerbaren Energien zu stärken und unabhängiger zu werden. Zum anderen umfassen sie aber auch die Energieeffizienz im Gebäudebestand, so dass der Energieverbrauch gesenkt werden kann“, sagte Erster Landesbeamter Florian Busch. Mit der Änderung des Klimaschutzgesetzes hat die Bundesregierung die Klimaschutzvorgaben verschärft und das Ziel der Treibhausgasneutralität bis 2045 verankert. Die Auswirkungen des Klimawandels sind laut Busch offensichtlich: Wenn jetzt in Klimaschutzmaßnahmen investiert werde, sei dies finanziell günstiger als die hohen Folgekosten des Klimawandels zu tragen.
Aktivitäten des Main-Tauber-Kreises
Jürgen Muhler, Geschäftsführer der Energieagentur Main-Tauber-Kreis GmbH, präsentierte die Aufgaben und Projekte. Außer auf Informationsveranstaltungen setze die Energieagentur auf Beratungsangebote, so dass die Bürgerinnen und Bürger des Main-Tauber-Kreises Informationen zu Photovoltaik und Energieeffizienz erhalten. Er informierte außerdem über die Energieberatungen in Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale. Die Beratungsnachfrage seitens der Bevölkerung sei weiterhin sehr hoch. Waren es im Jahr 2021 bereits 257 Beratungen, ist diese Zahl im vergangenen Jahr nochmals auf 393 Beratungen angewachsen. Es muss aufgrund der hohen Nachfrage weiterhin mit einer längeren Wartezeit gerechnet werden.
Die Landkreisverwaltung bereitet derzeit die Fortschreibung des Klimaschutzkonzeptes des Main-Tauber-Kreises vor. Im Rahmen der Bestandsanalyse wurden gemeinsam mit der Klimaschutzmanagerin Ann-Kathrin Murphy sowohl die einzelnen Ämter des Landratsamtes als auch die 18 Kommunen nach ihren Klimaschutzaktivitäten befragt. Als nächster Schritt erfolgt nun die Ausschreibung für eine externe Vergabe der weiteren Bearbeitung. Anfang Dezember 2022 hat Jovelino Garcia seine Tätigkeit als Klimaneutralitätsmanager beim Main-Tauber-Kreis aufgenommen. Sein Ziel ist es, die Landkreisverwaltung auf ihrem Weg zur Klimaneutralität bis 2040 zu unterstützen. Gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen der Verwaltung sollen Maßnahmen umgesetzt werden, um das angestrebte Ziel zu erreichen.
Die Veranstaltungsreihe „Photovoltaik lohnt sich – Jetzt aktiv werden“ behandelte die Themen Photovoltaik-Anlagen in Kombination mit Speicher und Steuern. Die Veranstaltungen in Kooperation mit dem PV-Netzwerk Heilbronn-Franken und dem Solarcluster Baden-Württemberg e.V. stießen auf großes Interesse aus der Bevölkerung und sind auch wieder für die kommenden Monate geplant. Gemeinsam mit der Stadt Tauberbischofsheim sowie der ZEAG Erneuerbare Energien GmbH aus Heilbronn wird die Freiflächen-Photovoltaik-Anlage „Fichtengrund“ realisiert. Die Anlage soll mit einer Leistung von rund 2,3 Megawatt-Peak (MWp) im Laufe des Sommers 2023 in Betrieb genommen werden.
Auch das im Jahr 2021 neu gestartete Projekt „Kleine Energiedetektive“ stieß in den vergangenen Monaten auf große Nachfrage und positive Resonanz. Das vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft geförderte Projekt wird in Kindertageseinrichtungen und Grundschulen im gesamten Landkreis veranstaltet. Am Projekt interessierte Einrichtungen können sich bei der Energieagentur anmelden oder eine Interessensbekundung abgeben.
In Kooperation mit den Nachbarlandkreisen Schwäbisch Hall, Hohenlohekreis sowie dem Stadt- und Landkreis Heilbronn ist der Main-Tauber-Kreis aktuell dabei, den Förderantrag zur Beratungsstelle Kommunale Wärmeplanung zu stellen. Ziel ist es, eine Regionale Beratungsstelle zu errichten, die die Kommunen bei der kommunalen Wärmeplanung unterstützt. Externe Unterstützung wird aus der Region Ostwürttemberg zur Beratung hinzugezogen. Zudem stellte sich Effizienzmoderatorin Sabine Worschech mit dem Programm „KEFF+ – Regionale Kompetenzstelle Ressourceneffizienz“ vor. KEFF+ ist ein gefördertes Programm für kleine und mittlere Unternehmen, um Einsparpotentiale bei Unternehmen zu erkennen. Weiterführende Informationen gibt es unter www.keffplus-bw.de/de/heilbronn-franken.
Etablierte Projekte wie beispielsweise die Stadtradeln-Aktion, Kleine Energiedetektive, Energieberatungen sowie Informationsveranstaltungen werden auch weiterhin umgesetzt. Die Stadtradeln-Aktion findet in diesem Jahr von Mittwoch, 14. Juni, bis Dienstag, 4. Juli, statt. Außer dem Landkreis nehmen die Kommunen Ahorn, Boxberg, Bad Mergentheim, Külsheim, Niederstetten, Weikersheim und Wertheim teil.
Detaillierte Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen können auf der Webseite der Energieagentur Main-Tauber-Kreis unter www.ea-main-tauber-kreis.de abgerufen werden. Weiterführende Informationen zum Klimaschutzkonzept gibt es online unter www.main-tauber-kreis.de/klimaschutzkonzept. Durch den gemeinsamen Austausch mit den Vertreterinnen und Vertretern des Lenkungskreises können weitere Klimaschutzaktivitäten im Main-Tauber-Kreis umgesetzt werden.
Klimaschutzkonzept des Main-Tauber-Kreises
Nach einem einstimmigem Kreistagsbeschluss begann die Energieagentur Main-Tauber-Kreis GmbH im Jahr 2016 damit, ein Klimaschutzkonzept für den Landkreis zu erstellen. Der Kreistag verabschiedete das Konzept im Jahr 2018. Der Sponsorenkreis im Rahmen der Initiative „Klimaschutz Main-Tauber“ unterstützt dies finanziell. Er setzt sich aus mehreren Partnern zusammen: Stadtwerk Tauberfranken GmbH, Stadtwerke Wertheim GmbH, Überlandwerk Schäftersheim GmbH & Co. KG, Sparkasse Tauberfranken und Volksbank Main-Tauber eG.
Veranstaltungshinweise
Freitag, 28. April: Igersheimer Impulse – Bildung, Klimaschutz, Naturschutz, Igersheim
Donnerstag, 4. Mai: „Photovoltaik und Steuern heute!“, Bad Mergentheim
Donnerstag, 11. Mai: Wirtschaftsforum „Energiegewinnung vor Ort“, Lauda-Königshofen
Donnerstag, 27. Juli: Informationsveranstaltung zur Freiflächen-Photovoltaik, Weikersheim
Vermisst: Rebecca Reusch – Wer hat die 15-Jährige zuletzt gesehen oder kann Hinweise geben?