Kodersorf / Stuttgart, 1. Juni 2022 – Tierquäler gesucht: Einem Medienbericht zufolge schoss eine unbekannte Person am vergangenen Wochenende einen Pfeil in den Kopf eines Kalbs. Der Halter fand das verletzte Tier am Samstag auf einer Weide in Kodersdorf. Ein Tierarzt entfernte den Pfeil, der hinter dem Ohr des Tieres steckte und versorgte die Wunden. Durch viel Glück wird das Kalb voraussichtlich keine bleibenden Schäden davontragen. Die Polizeidirektion Görlitz ermittelt und nimmt unter der Telefonnummer 03581-6500 sachdienliche Hinweise entgegen. Leider ist diese Tat kein Einzelfall: Im September letzten Jahres tötete und verletzte eine unbekannte Person mehrere Kälber und zwei Kühe mit Pfeil und Bogen auf einer Weide in Idstein.
PETA setzt Belohnung aus
Um den Fall aufzuklären, setzt PETA nun eine Belohnung in Höhe von 500 Euro für Hinweise aus, die die tatverantwortliche Person überführen. Menschen, die etwas beobachtet oder anderweitige Hinweise haben, werden gebeten, sich bei der Polizei oder telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym.
„Es ist erschreckend, wie häufig grausame Übergriffe auf Tiere verübt werden“, so Lisa Kainz, Fachreferentin für Tiere in der Ernährungsindustrie bei PETA. „Wir verzeichnen fast wöchentlich Fälle, bei denen Tiere mit Druckluftwaffen, Schrot oder Armbrustpfeilen beschossen, mit ätzenden Flüssigkeiten übergossen, getreten oder anderweitig misshandelt werden. Wir fordern harte Strafen für derartige Täter und Täterinnen, um eine abschreckende Wirkung zu erzielen. Wer Tiere aus Spaß quält, der schreckt möglicherweise auch nicht vor Gewalttaten gegenüber Menschen zurück.“
Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.
Zusammenhang zwischen Gewalttaten an Menschen und Tieren
Psychologen, Gesetzgeber und Gerichte sind sich mittlerweile einig, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen. Aggressionsforscher Dr. Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes dazu: „Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält.“ [1] Über den Zusammenhang von Tierquälerei und Gewalttaten klärt PETA in der Broschüre „Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei“ auf, die als Informationsquelle für Staatsanwaltschaften, die Richterschaft und Polizei sowie Angestellte im sozialen Bereich dient.
PETA setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten oder ausgesetzten Tieren aus, um bei der Ermittlung der Täter zu helfen.
Das Motto der Tierrechtsorganisation lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. PETA setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
[1] PETA Deutschland e.V. (2018): Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei. https://www.peta.de/wp-content/uploads/2020/11/Broschuere-A5-Menschen_die-Tiere-quaelen-2019-04-print24.pdf.
Weitere Informationen:
PETA.de/Whistleblower
PETA.de/Themen/Tierquälerei
PETA.de/Themen/Staatsanwalt
Pressekontakt:
Julia Zhorzel, +49 711 860591-536, [email protected]
https://wertheimerportal.de/faktencheck-tauben-sind-keine-ratten-der-luefte/