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Vernachlässigte und verletzte Tiere im Naturwildpark Granat – Veterinäramt sieht keinen Handlungsbedarf
Haltern am See / Stuttgart, 6. März 2023 –Top oder Flop? PETA hat die fünf besten und fünf schlechtesten deutschen Veterinärbehörden 2022 gekürt. Berücksichtigt wurden Ämter, die bei ihrer Arbeit besonders positiv oder negativ aufgefallen waren, nachdem sie von der Tierrechtsorganisation über einen Missstand informiert wurden.
Ein anonymer Zeuge informierte PETA Ende September 2022 über offenbar stark vernachlässigte und teils verletzte Tiere im Naturwildpark Granat in Haltern am See. Den Bildern und der Zeugenangabe zufolge litt ein Mufflon unter sogenannten Schnabelhufen und konnte kaum noch laufen. Das Bildmaterial legt nahe, dass die Erkrankung des Tieres bereits seit mehreren Monaten unbehandelt blieb. Der Whistleblower berichtete von weiteren verletzten Tieren wie einem humpelnden Schwein im Streichelzoo-Bereich. Daher hat PETA die Haltung beim Kreisveterinäramt Recklinghausen gemeldet und um eine umfassende Kontrolle des Parks gebeten. Nachdem die Tierrechtsorganisation die Missstände veröffentlicht hatte, meldeten sich in den kommenden Wochen weitere Besuchende des Tierparks und bezeugten Missstände. Teilweise wurden diese Mängel dem Kreisveterinäramt bereits schriftlich gemeldet. Zwei Personen berichteten ebenfalls von Schnabelhufen bei einem Mufflon. Dies wurde sowohl Mitte Mai als auch im Oktober 2022 beobachtet. Auch sollen andere Tiere wie mehrere Wölfe, ein Emu und ein Nerz Verhaltensauffälligkeiten aufgewiesen haben. Laut einem Whistleblower waren außerdem die Vogelvolieren in mangelhaftem Zustand. Einige Vögel litten offenbar unter Milbenbefall, Wachshautverfärbungen und fehlenden Krallen. Dennoch gab die Veterinärbehörde einem Medienbericht zufolge an, dass „es in der Vergangenheit keine Probleme mit dem Wildpark gegeben habe“.
„Insbesondere die deutlich erkennbare Bildung von Schnabelhufen bei dem Mufflon deutet auf eine gravierende Vernachlässigung des Tieres hin. Aufgrund der damit einhergehenden, länger anhaltenden Leiden hat PETA Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Essen erstattet“, so Biologin Dr. Yvonne Würz, PETAs Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche. „Es ist nicht nachvollziehbar, dass die Veterinärbehörde hier ‚keine Probleme‘ sieht. Wir hoffen, dass für den Betreiber nun rechtliche Konsequenzen folgen. Wir bitten nochmals alle Menschen, Fälle von Tierquälerei umgehend zu melden und einen großen Bogen um Tierparks und Zoos zu machen.“
Veterinärämter sind für die Überwachung und den Vollzug des Tierschutzgesetzes in Deutschland zuständig. PETA meldet den Behörden jeden Monat zahlreiche Fälle von Tierquälerei und kontrolliert, ob und wie die Behörden daraufhin im Sinne des Tierschutzgesetzes tätig werden. Während in vielen Fällen in Zusammenarbeit mit Amtstierärzten sehr gute Erfolge für die Tiere erzielt werden, gibt es noch immer zu viele Behörden, die das Tierschutzgesetz und die entsprechenden Verordnungen und Richtlinien nicht konsequent genug umsetzen.
Seit 2012 kürt die Tierrechtsorganisation jährlich die aus Tierschutzsicht positiv oder negativ aufgefallenen Veterinärämter. Im Ranking wird stets die gesamte Behörde genannt, auch wenn oftmals einzelne Amtstierärzte positiv oder negativ hervorstechen.
Zeugen von Tierquälerei sollten sich an die zuständige Veterinärbehörde ihrer Stadt oder ihres Landkreises wenden. Beobachtungen sollten detailliert und sachlich zusammengefasst werden. Besonders hilfreich ist Bild- und Videomaterial. Empfehlung von PETA: Nach der Meldung beim Veterinäramt unbedingt so lange nachhaken, bis der Missstand beseitigt ist. Das kann ermüdend sein, ist aber oft die einzige Chance für das jeweilige Tier. Eine Übersicht mit ausführlichen Tipps, wie Zeugen gegen Tierquälerei vorgehen können, gibt es unter Tierquälerei.de.
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.
Laut der Meldung litten einige Vögel im Naturwildpark Granat offenbar unter fehlenden Krallen, Milbenbefall und Wachshautverfärbungen. / © PETA Deutschland e.V.
Mufflon mit Schnabelhufenbildung im Naturwildpark Granat. / © PETA Deutschland e.V.
Die Bilder können hier heruntergeladen und für die weitere Berichterstattung verwendet werden.
Weitere Informationen:
PETA.de/Neuigkeiten/Veterinärämter-2022
PETA.de/Veterinärämter-2021
PETA.de/Veterinärämter-2020
Tierquälerei.de/Tierquälerei-melden
PETA.de/Themen/Vernachlässigte-Tiere-erkennen
Pressekontakt:
Chiara Reutter, +49 711 860591-532, [email protected]
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