Kriminalbiologe Dr. Mark Benecke gegen Nutria-Tötungen in den Rheinauen – Appell an Katja Dörner: „Bonn kann mit ALLEN Einwohnerinnen und Einwohnern friedlich klarkommen“

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Bonn / Stuttgart, 15. Dezember 2022 – In den Rheinauen werden derzeit Nutrias gefangen und getötet – im Auftrag der Stadt Bonn. Und das, obwohl Bürgerinnen und Bürger sowie PETA seit Monaten gegen das ihrer Einschätzung nach sinnlose, tierverachtende Vorgehen protestieren.

Jetzt will auch Kriminalbiologe Dr. Mark Benecke die Jagd auf die Nager stoppen. Er richtet sich mit einem öffentlichen, von der Tierrechtsorganisation heute übermittelten Appell an die Bonner Oberbürgermeisterin:

„Liebe Katja Dörner und liebe Menschen in der Stadtverwaltung, bitte verschonen Sie die Nutrias in den Rheinauen. Die weltoffene rheinische Stadt Bonn kann locker mit ALLEN Einwohnerinnen und Einwohnern friedlich klarkommen. Sie wissen doch: Lääve un‘ lääve losse.“

Anfang September beschloss die Stadt, gegen die Nutrias in den Rheinauen vorzugehen. Meldungen zufolge sind seit einigen Tagen mehrere von der Stadt beauftragte Jäger tätig. Die Maßnahme wird mit dem Schutz von heimischen Pflanzenarten begründet. PETA hält das für unverhältnismäßig. Einem Anwachsen der Population kann stattdessen mit konsequent durchgesetzten Fütterungsverboten und entsprechenden Hinweisschildern entgegengewirkt werden. Nutrias gelten – im Gegensatz zu uns Menschen – nicht als nennenswerte Gefahr für die heimische Tier- und Pflanzenwelt. Auch das Umweltbundesamt schreibt auf seiner Internetseite: „Sie nehmen im Wesentlichen eine nicht von einheimischen Arten genutzte Nische ein und werden von vielen Menschen durchaus als Bereicherung betrachtet.“ [1] Auch das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) in Nordrhein-Westfalen empfiehlt zur Prävention die Durchsetzung von Fütterungsverboten und Aufklärungsmaßnahmen. [2]

Intensiv-Land- und Forstwirtschaft sind eigentliche Zerstörer der Artenvielfalt
Für den Verlust der biologischen Vielfalt in Europa ist zu wesentlichen Teilen die intensive Land- und Forstwirtschaft verantwortlich. Viele regionale politische Entscheidungstragende, Behördenvertretungen und Medien gehen aber von der falschen Annahme aus, dass die Nennung der Nutria auf der Unionsliste invasiver Arten einem Jagdauftrag gleichkomme. Diese Stigmatisierung hat zur Folge, dass die Tierart systematisch verfolgt und getötet wird – oft mit grausamen Methoden. Allein im Jagdjahr 2020/2021 wurden etwa 100.000 Nutrias in Deutschland getötet.

Hintergrundinformationen
Die Nutria stammt ursprünglich aus Südamerika und kommt heute in regional sehr unterschiedlicher Populationsdichte in fast allen 16 Bundesländern vor. Die Populationen regulieren sich in hohem Maße selbst, insbesondere durch klimatische Faktoren. Viele Tiere überstehen den Winter nicht. Anfänglich wurden Nutrias zur Zucht nach Europa gebracht. Während einige fliehen konnten, wurden andere freigelassen: Zum einen wollte man jagdbare Populationen aufbauen, zum anderen sollten die Tiere durch ihre Ernährungsgewohnheiten mancherorts das Schilfwachstum eindämmen. Tatsächlich kann sich die Anwesenheit der Nutria günstig auf die Lebensräume und das Vorkommen unterschiedlicher Vogelarten auswirken. Die Pflanzenfresser lockern beispielsweise die Überwasservegetation auf. [3] Sie ernähren sich hauptsächlich von Wasserpflanzen, Süßgräsern und Kräutern, im Winter auch von Wurzeln und Rinde.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

[1] Umweltbundesamt (2019). Nutria oder Sumpfbiber. Online abrufbar unter: https://www.umweltbundesamt.de/nutria-sumpfbiber#gefahrenabschatzung. (14.12.2022).
[2] LANUV NRW (2019): Naturschutzinformationen. Online abrufbar unter: http://neobiota.naturschutzinformationen-nrw.de/site/nav3/ArtInfo.aspx?ART=Tiere&ID=2b178c0d-dbba-4920-a9a6-7e3e580ddf83&MENU=Ma%C3%9Fnahmen. (14.12.2022).
[3] Ehrlich, S. (1969): Zur Verhaltensweise von Sumpfbibern (Myocastor coypus). Insbesondere zur Besiedlungsdichte und deren Selbstregulierung. Dissertation.

Trotz Protesten lässt Bonn die friedlichen Nager weiter sinnlos töten. / © Maren Richter

Dieses und ein weiteres Motiv können hier heruntergeladen und für die Berichterstattung verwendet werden.

Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Neozoen
PETA.de/Themen/Nutria
PETA.de/Themen/Fallenjagd

Pressekontakt: 
Jonas Meyerhof, +49 711 860591-523, [email protected]

Quelle : PETA.de

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