Kritik an Fangquote für Heringe und Kabeljau in der Nordsee: PETA fordert Fangquote Null sowie Schutzgebiete ohne Fischerei

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Stuttgart, 16. Dezember 2021 – Da die Bestände von Kabeljau, Seelachs und Scholle in der Nordsee zurückgehen, einigten sich die EU-Fischereiministerinnen und -minister nun auf eine geringere Fangquote für diese Fische. Dennoch liegen die Fangquoten für Kabeljau im nächsten Jahr über der wissenschaftlichen Empfehlung und ab Januar dürfen sogar 22 Prozent mehr Heringe gefangen werden. [1] PETA kritisiert die Entscheidung scharf, denn die Populationen von Hering und Kabeljau sind massiv von der Fischerei bedroht. Die Tierrechtsorganisation fordert eine Fangquote Null und verweist auf den Beschluss vom Oktober für die Ostsee: Aufgrund des besorgniserregenden Populationszustands ist der Fang von Heringen und Dorschen dort ab 2022 weitgehend untersagt.

„Zwei Monate Verhandlungen für einen enttäuschenden Beschluss: Wissenschaftler warnen seit Jahren, dass der Bestand des Nordsee-Kabeljaus durch Überfischung zu klein geworden ist, um sich noch erfolgreich fortpflanzen zu können. Und trotzdem darf weiter gefischt werden. Wir fordern auch für die Nordsee eine Fangquote Null für Heringe und Dorsche. Außerdem müssen schnellstmöglich echte Schutzgebiete ausgewiesen werden, in denen jeglicher Fischfang verboten ist. Zudem sollten Angestellte in der Fischereiindustrie eine staatlich finanzierte Umschulung auf tier- und klimafreundliche Berufe erhalten“, so Dr. Tanja Breining, PETAs Fachreferentin für Fische und Meerestiere.

Hintergrundinformationen
Heringe sind sehr kommunikative Schwarmfische, die Laute über mehrere Oktaven von sich geben, indem sie Luft aus ihrer Schwimmblase durch ihren After entweichen lassen. Anfang der 1980er-Jahre wurden Heringsflatulenzen in der Ostsee von der schwedischen Marine für Geräusche sowjetischer U-Boote gehalten. Es wird vermutet, dass sie damit Schwarmmitglieder vor Gefahren warnen oder mögliche Angreifer irritieren möchten. [2]
Internationale wissenschaftliche Studien und Gutachten beweisen, dass Fische Angst und Schmerzen spüren. [3] PETA spricht sich gegen jegliche Form der Fischerei aus und nimmt im März 2022 wieder am Welttag zur Abschaffung von Fischerei und Aquakultur teil. Die Kampagne wird weltweit von mehr als 160 Organisationen unterstützt.

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

[1] Spiegel (2021): Neue Quoten für die Nordsee. Deutsche Fischer dürfen mehr Hering, aber weniger Seelachs fangen. Online abrufbar unter: https://www.spiegel.de/wirtschaft/neue-quoten-deutsche-nordseefischer-duerfen-mehr-hering-aber-weniger-seelachs-fangen-a-2796f709-b513-4e13-b7e3-b96ffe4c6357. (16.12.2021).

[2] GEOkompakt: Alles andere als stumm. 2021, Nr. 66, S. 127 – 133.
[3] Stellungnahme des FLI zu den Veröffentlichungen von Rose et al. (2012) sowie Arlinghaus und Cyrus (2013) (Berichterstatter: Dr. Michael Marahrens, Dr. Inga Schwarzlose), 2013.

Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Meeresschutzgebiete-Petition

Pressekontakt:

Valeria Goller, +49 711 860591-521, [email protected]

Quelle : PETA.de

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