Mit seinem Entwurf „Corn Popp Popcorn“ konnte der in München und Buenos Aires lebende Künstler Gregor Passens den nichtoffenen Kunstwettbewerb für den Neubau der Panke-Schule am Standort Galenusstraße 64 in Berlin-Pankow für sich entscheiden.
Panke-Schule zieht Ende Januar 2023 in Neubau um
Die Panke-Schule in der Galenusstraße 64, 13187 Berlin hat den sonderpädagogischen Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“. Der steigende Bedarf an Schulplätzen machte den Neubau erforderlich, der künftig 152 statt bislang 96 Plätze bietet. Im Jahr 2020 wurde das alte, nicht standardgerechte Gebäude abgerissen und die Schüler:innen werden seitdem in einem Interimsbau auf der gegenüberliegenden Straßenseite auf dem Gelände der Schule an der Strauchwiese unterrichtet. Das neue Schulgebäude wird demnächst fertiggestellt und Ende Januar 2023 kann die Schulgemeinschaft einziehen. Weiterhin sind der Bau einer neuen Sporthalle und die Neugestaltung der Freiflächen vorgesehen. Der Neubau entsteht im Rahmen der Schulbauoffensive und wurde von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen in Amtshilfe realisiert.
Kunstwettbewerb suchte nach Elementen zum „Be-Greifen“ im Außenbereich der Schule
Im August 2022 wurde ein nichtoffener einphasiger Kunstwettbewerb von der Abteilung Schule, Sport, Weiterbildung und Kultur des Bezirksamtes Pankow von Berlin, vertreten durch die Galerie Pankow / Kunst im öffentlichen Raum ausgelobt. Aufgabe des Wettbewerbs war es, benutzbare und bespielbare Elemente mit einer hohen Aufenthaltsqualität zu entwickeln, welche in vielerlei Hinsicht ein „Be-Greifen“ – so das Thema – ermöglichen. Außerdem soll ein signifikantes Zeichen im Haupteingangsbereich gesetzt werden, das nachhaltig in der Wirkung ist und ein starkes Identifikationspotential für die Nutzer:innen besitzt.
„Corn Popp Popcorn“ von Gregor Passens erhält 1. Preis
Das Preisgericht hat nun unter Vorsitz der Berliner Künstlerin Ina Weber aus acht eingereichten künstlerischen Entwürfen einstimmig die mehrteilige Marmorskulptur „Corn Popp Popcorn“ von Gregor Passens mit dem ersten Preis ausgezeichnet und zur Realisierung empfohlen. Im Eingangsbereich der Schule ist eine große, dynamisch-abstrakte Skulptur aus Carrara-Marmor in Form eines Popcorns geplant. Sie ist asymmetrisch auf einem Betonsockel befestigt, der auch als Sitzgelegenheit dient. Im nördlichen und westlichen Hof sollen je fünf und drei Skulpturen in Form von Maiskörnern locker verteilt werden und zum Sitzen einladen. Sie bestehen ebenfalls aus Marmor und sollen von den Schüler:innen bemalt werden, wodurch eine individuelle Aneignung der Werke erfolgt.
Die Metapher des Samenkorns und die Transformation in eine niemals gleiche, individuelle Form lässt sich auf den individualisierten Entwicklungsprozess der Schüler:innen übertragen.
Bei der Formentwicklung wird die Schüler:innenschaft einbezogen. Unterschiedliche Altersstufen und unterschiedliche Einschränkungen der Fähigkeiten der Schüler:innen sind dabei integrierbar.
Das Preisgericht würdigt zudem „die Offenheit der Form der Popcorn-Skulptur, welche als zeichenhafte Einzelskulptur funktioniert, aber auch sinnstiftend im Gesamtkonzept der künstlerischen Arbeit von den Nutzer:innen gesehen und erlebt wird“.
2. Preis für „Durchblick – Ausblick – Weitblick – Die Welt erforschen“
Mit dem zweiten Preis wurde die Arbeit „Durchblick – Ausblick – Weitblick – Die Welt erforschen“ der Mecklenburger Künstler:innen Susanne Rast und Dirk Wunderlich ausgezeichnet. Die großformatigen, farbigen Skulpturen in einer eigenen Formensprache laden ein zum Erkunden, Bespielen, Entdecken und Ertasten. In ihrer Fremdartigkeit gegenüber dem realen Umfeld schaffen sie ein Moment der Irritation, regen zum Weiterdenken an und evozieren mannigfaltige Assoziationen zum Thema „Die Welt erforschen“.
3. Preis für „Die Naturdenkmalporträts – ‚Monuments de la NATURE‘“
Mit dem dritten Preis wurde der Entwurf „Die Naturdenkmalporträts – ‚Monuments de la NATURE‘“ der Berliner Künstlerin Alexandra Spiegel gewürdigt, bei dem drei besondere Bäume aus dem angrenzenden Schlosspark in Form einer jeweils individuellen und betast- bzw. benutzbaren Skulptur porträtiert werden sollen.
Weitere Entwürfe wurden von den Berliner Künstler:innen Caroline Achaintre, Bram Braam, Andreas Greiner, Annette Munk und Gloria Zein eingereicht.
Die Wettbewerbsentwürfe werden im Januar 2023 auf der Plattform www.wettbewerbe-aktuell.de öffentlich ausgestellt.
Die Realisierung der Kunst erfolgt 2023, hierfür stehen bis zu 180.000 Euro zur Verfügung.
Bilder: Titel Symbolbilder Berlin by Pixabay.com / Berlin.de