Kutschunfall bei Karnevalsumzug in Sonnewalde: Kutscher schwer verletzt –  PETA kritisiert Veranstalter und fordert künftig pferdefreie Umzüge

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Sonnewalde / Stuttgart, 6. Februar 2023 – Kurz vor dem Beginn des Karnevalsumzugs in Sonnewalde (Landkreis Elbe-Elster) ist es am Sonntag zu einem Unfall mit einer Pferdekutsche gekommen. Einem Medienbericht zufolge rannten die zwei Pferde nach dem Einspannen unkontrolliert los und galoppierten mit der Kutsche durch den Ort. Schließlich prallte das Gefährt samt Fahrer gegen die Kirchenmauer. Der Kutscher wurde schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Die Pferde blieben unverletzt. Laut dem Moderator des Karnevalumzugs sind die Tiere vermutlich aufgrund der lauten Musik unruhig geworden. Trotzdem wurde der Umzug wenig später mit anderen Kutschen durchgeführt. PETA weist darauf hin, dass schwere Unfälle bei Festzügen, insbesondere bei Kutschen, keine Seltenheit sind. Angesichts dieses Vorfalls appellierte die Tierrechtsorganisation heute in einem Schreiben an den Reiter-Carneval-Club Sonnewalde e.V., die Umzüge künftig ohne Pferde durchzuführen.

„Der Einsatz von Pferden auf Karnevalsumzügen ist fahrlässig, das zeigen zahlreiche folgenschwere Vorfälle der vergangenen Jahre. Die schreckhaften Tiere stehen durch die laute Musik und die ausgelassenen Menschenmassen unter erheblichem Stress. Wenn ein Pferd durchgeht, kann es lebensgefährlich werden“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Die einzige Lösung zum Schutz von Mensch und Tier ist, Karneval- und Festumzügen ohne Pferde durchzuführen.“

Pferde in Stresssituationen unkontrollierbar
Auch bei vermeintlich trainierten Pferden können bereits geringe Störungen den Fluchtinstinkt auslösen. Beim Rosenmontagszug in Köln wurden im Februar 2018 fünf Menschen teils schwer verletzt, nachdem Pferde vor einer Kutsche durchgingen. Die Stadt Düsseldorf beschloss daraufhin ein Verbot von Pferdekutschen beim Rosenmontagszug. Im Bonner Karneval sind Pferde aus Sicherheits- und Tierschutzgründen ganz ausgeschlossen, auch hier gab es 2017 einen Kutschunfall. 2015 wurden bei einem schweren Pferdekutschenunfall auf einem Volksfest in Troisdorf in Nordrhein-Westfalen 26 Menschen teils schwer verletzt. Ein Sachverständigengutachten ergab, dass „die Pferde ihrem Fluchtinstinkt gefolgt seien – und auch vom Kutschbock mit Leinen und Peitsche nicht mehr für menschliche Kommandos empfänglich gewesen wären.“ [1] Schon 1991 stellte das Oberlandesgericht Koblenz fest, dass unberechenbares Verhalten, etwa ein Ausbruch bei einem Karnevalsumzug, auch bei gewöhnlich „lammfrommen“ Pferden nicht ausgeschlossen werden kann (AZ 5 U 1812/90).

Viele Kutschunfälle in 2022
Jährlich ereignen sich zahlreiche Unfälle mit von Pferden gezogenen Kutschen. 2022 wurde bei insgesamt 46 Kutschunfällen in Deutschland vier Menschen getötet und mindestens 83 wurden verletzt, viele von ihnen schwer. Darüber hinaus starb im Jahr 2022 auch ein Pferd, mindestens sieben weitere Tiere verletzten sich. Die mit Abstand häufigste Unfallursache war ein Erschrecken eines oder mehrerer Pferde. Viele dieser oft schweren Unfälle sind auch auf fehlende Sicherungsvorrichtungen wie Gurte und Airbags sowie mangelhafte Beleuchtung und unzureichende Bremssysteme zurückzuführen.

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten. Die Tierrechtsorganisation setzt sich auch aus Tierschutzgründen für ein Verbot von Pferdekutschen ein. Eine tiergerechte Lebensweise wird Pferden vor Kutschen verwehrt. Pferde sind sehr sensible und soziale Lauftiere, die in einer Herde leben möchten. Sie benötigen gutes Futter und stets frisches Wasser, Pflege und medizinische Versorgung. Selbstverständlich sollten zudem natürliches Sonnenlicht und frische Luft zur Verfügung stehen. Wenn diese essenziellen Haltungsvoraussetzungen nicht oder nur unzureichend gegeben sind, bedeutet das für die Tiere ein leidvolles Leben und führt auf Dauer zu lebensgefährlichen körperlichen Beeinträchtigungen. Ein Pferd in guter Haltung kann 35 Lebensjahre und mehr erreichen.

PETA setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

[1] Schmitt, H. (2017): Staatsanwaltschaft zieht Klage zurück. Kutschenunfall in Troisdorf war nicht zu vermeiden. In: General-Anzeiger Bonn. Online abrufbar unter: http://www.general-anzeiger-bonn.de/region/sieg-und-rhein/troisdorf/Kutschenunfall-in-Troisdorf-war-nicht-zu-vermeiden-article3575752.html.

Pferdekutschenunfälle fordern immer wieder Opfer bei Mensch und Tier. / © 112-magazin.de

Das druckfähige Motiv steht hier zum Download zur Verfügung.

Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Karneval
PETA.de/Pferdekutschenunfaelle
PETA.de/Themen/Pferdekutschen

Pressekontakt: 
Jonas Meyerhof, +49 711 860591-523, [email protected]

Quelle : PETA.de

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