Das Land fördert ab 2023 ein neues Forschungs- und Nachwuchskolleg an Pädagogischen Hochschulen mit rund 4,8 Millionen Euro. Mit diesem bundesweit einzigartigen Kolleg sollen der wissenschaftliche Nachwuchs gefördert und künftige Lehrerinnen und Lehrer beim Thema Digitalisierung gestärkt werden.
Zur Förderung des bildungswissenschaftlichen Nachwuchses und künftiger Lehrerinnen und Lehrer beim Thema Digitalisierung hat das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst ein neues Forschungs- und Nachwuchskolleg (FuN) ausgeschrieben. Es trägt den Titel „Digitalisierung: Bildung – Professionalität – Unterricht“, hat ein Fördervolumen von rund 4,8 Millionen Euro und soll 2023 an den Start gehen. Bis zum 19. Oktober 2022 können sich die Pädagogischen Hochschulen Freiburg, Heidelberg, Karlsruhe, Ludwigsburg, Schwäbisch Gmünd und Weingarten auch gemeinsam mit Universitäten des Landes mit wissenschaftlichen Konzepten bewerben.
Digitales Unterrichten immer wichtiger
Petra Olschowski, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst sagte: „Dem digitalen Unterrichten kommt eine immer größere Bedeutung zu. Mit unserem bundesweit einzigartigen Forschungs- und Nachwuchsprogramm fördern wir den bildungswissenschaftlichen Nachwuchs und die künftigen Lehrerinnen und Lehrer. Zugleich stärken wir mit den Forschungs- und Nachwuchskollegs die Forschungsexpertise und Strahlkraft der Pädagogischen Hochschulen im Land als Experten in der Lehrerbildung.“
Sandra Boser, Staatssekretärin im Kultusministerium führt aus: „Medienbildung sowie der sichere und qualitätsvolle Umgang mit digitalen Medien und Anwendungen sind der Schlüssel für Zukunftskompetenzen. Darauf müssen wir die Kinder und Jugendliche systematisch vorbereiten.“ Es sei essenziell, dass die Digitalisierung pädagogisch sinnvoll umgesetzt wird. „Der Unterricht mit Hard- und Software muss passgenau auf die Zielgruppe zugeschnitten sein. Daher freut es mich, dass der bildungswissenschaftliche Nachwuchs mit dem Forschungs- und Nachwuchskolleg gezielt gefördert und somit der eingeschlagene Qualitätsprozess fortgesetzt wird.“
Derzeit werden in mehreren Hochschulstandorten Forschungs- und Nachwuchskollegs angeboten. So wird zum Beispiel an den Pädagogischen Hochschulen Schwäbisch Gmünd und Weingarten unter dem Leitthema „Heterogenität gestalten – starke Grundschulen entwickeln“ geforscht, die Pädagogischen Hochschulen Freiburg und Heidelberg beschäftigen sich intensiv mit „Diagnostischen Kompetenzen von Lehrkräften“ und das Kolleg „Didaktik des digitalen Unterrichts: Digital gestützte Lehr-Lernsettings zur kognitiven Aktivierung“ ist als kooperatives Forschungs- und Nachwuchskolleg an der Pädagogischen Hochschule Freiburg und Albert-Ludwigs-Universität Freiburg verortet.
„Digitales Unterrichten gewinnt zunehmend an Bedeutung – das hat nicht zuletzt auch die Corona-Pandemie gezeigt. Deshalb wollen wir das Thema Digitalisierung im Unterricht wissenschaftsbasiert weiterentwickeln“, sagte die Ministerin Petra Olschowski. Die Ergebnisse aus dem neuen Kolleg sollen hilfreich in die Schuldidaktik und die Lehrkräftebildung einfließen.
Fokussierung auf verschiedene Themenbereiche
Mit dem neuen Forschungs- und Nachwuchskolleg „Digitalisierung: Bildung – Professionalität – Unterricht“ erfolgt eine thematische Fokussierung auf die Themenbereiche „Didaktik des digitalen Unterrichts“, „Professionalität für den digitalen Unterricht“, „Förderung digitaler Bildung“ und „Digitalisierung und Nachhaltigkeit in Bildungskontexten“.
Das neue Kolleg ermöglicht insbesondere, dass Verbundvorhaben (von mindestens zwei Pädagogischen Hochschulen oder mindestens einer Pädagogischen Hochschule und einer Universität) gefördert werden. Lehrkräfte aus den Grund-, Gemeinschafts- und Realschulen sowie Gymnasiallehrkräfte und Lehrkräfte beruflicher Schulen können zum Zweck der Promotion oder Habilitation im Rahmen des Forschungs- und Nachwuchskollegs befristet für bis zu drei Jahre an eine Pädagogische Hochschule abgeordnet werden.
Das Forschungs- und Nachwuchskolleg
Das Land fördert das Forschungs- und Nachwuchskolleg (FuN) ab 2023 mit rund 4,8 Millionen Euro für insgesamt bis zu sechs Jahre und stellt zusätzliche Mittel für drei Stipendien im Rahmen der Landesgraduiertenförderung zur Verfügung.
Das FuN-Kolleg ist ein bundesweit einzigartiges Programm in der bildungsbezogenen Forschung. Es greift aktuelle Themen aus den Bildungswissenschaften, der allgemeinen und fachdidaktischen Lehr-Lernforschung und der Professionalisierungsforschung auf, die wissenschaftlich aufgearbeitet und vertieft werden. Daraus entstehen Synergien für die Lehrerbildung an den Pädagogischen Hochschulen, aber auch an den Schulen durch die dortige Umsetzung der Forschungsergebnisse.
Zudem tragen die Kollegs als Instrument der Nachwuchsförderung dazu bei, schulpraktisch ausgewiesene Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler zu qualifizieren.
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