Das Land steigt beim Deutschen Tagebucharchiv in Emmendingen ein. Die jährliche Förderung ist ein wichtiger Baustein für die nachhaltige Sicherung des Archivs und seines einzigartigen Bestands.
Das Land steigt mit einer jährlichen Förderung beim Deutschen Tagebucharchiv im südbadischen Emmendingen ein. „Das Tagebucharchiv ist eine Bereicherung für das kulturelle Leben außerhalb der städtischen Metropolen“, sagte Staatssekretär Arne Braun am Freitag in Stuttgart. „Mit der Aufnahme in die laufende Förderung erkennt das Land die wichtigen Aufgaben des Archivs und das außerordentlich hohe Engagement der vielen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an, die sich unter fachkundiger Anleitung in die Archiv- und Vermittlungsarbeit einbringen.“
Das Deutsche Tagebucharchiv hat sich mit seiner Gründung vor 25 Jahren einer ganz besonderen Art von Dokumenten angenommen. Die im Archiv gesammelten Briefe, Tagebücher und Fotos lassen wertvolle Einblicke in alltägliche Lebenswelten sowie individuellen Lebensläufe, Erfahrungen und Schicksale weiter Teile der Gesellschaft zu. Die einzigartige Sammlung ist deshalb eine wichtige Quelle für die Geschichts- und Kulturforschung, vor allem für die Alltags- und Mentalitätsgeschichte.
Aus den Mitteln zur Stärkung der Kultur im ländlichen Raum stehen zur Förderung des Deutschen Tagebucharchivs ab 2023 jährlich bis zu 100.000 Euro zur Verfügung. Eine Teilbewilligung für das 1. Halbjahr 2023 in Höhe von 50.000 Euro ist dieser Tage erfolgt.
Deutsches Tagebucharchiv e.V.
Das Deutsche Tagebucharchiv wurde im Januar 1998 als eingetragener gemeinnütziger Verein gegründet und zählt im Jahr 2023 circa 600 Mitglieder. Das Archiv mit Sitz im Alten Rathaus von Emmendingen versteht sich als Aufbewahrungsort autobiographische Zeitzeugnisse aus dem deutschen Sprachraum.
Sein Bestand umfasst aktuell gut 26.000 Dokumente von mehr als 5.600 Autoren und Autorinnen. Unveröffentlichte Tagebücher, Lebenserinnerungen und Briefe von jedermann und jedefrau werden hier gesammelt, archiviert, fachgerecht aufbewahrt und sowohl der Wissenschaft als auch der Allgemeinheit zugänglich gemacht. Ende 2014 wurde ein kleines Museum zur Vermittlung der einmaligen Zeitzeugnisse und der Archivarbeit eröffnet.
Im März 2019 wurde die Sammlung des Deutschen Tagebucharchivs als „Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung“ in das Denkmalbuch des Landes Baden-Württemberg eingetragen.
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