Landkreis Merzig-Wadern / Stuttgart, 17. August 2023 – Ende Juli erreichte PETA die Whistleblowermeldung, dass eine bewegungsunfähige Kuh auf einem landwirtschaftlichen Betrieb im Landkreis Merzig-Wadern tagelang kaum versorgt wurde. Aufnahmen zeigen das junge Tier abgemagert und ohne Schutz vor der Witterung. PETA meldete die Missstände sofort dem zuständigen Veterinäramt beim Landesamt für Verbraucherschutz in Saarland. Auf Nachfrage teilte die Veterinärbehörde der Tierrechtsorganisation mit, dass die Kuh aufgrund ihres Zustandes eingeschläfert werden musste. PETA hat gegen den Landwirt wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Tierschutzgesetz Anfang dieser Woche bei der Staatsanwaltschaft Saarbrücken Strafanzeige erstattet. Um weiteren Vorfällen vorzubeugen, fordert die Tierschutzorganisation eine spürbare Strafe sowie ein Tierhalteverbot für den Verantwortlichen.
„Wer für ein Tier verantwortlich ist und es wissentlich sich selbst überlässt, obwohl es Hilfe benötigt, verstößt vorsätzlich gegen das Tierschutzgesetz. Als Konsequenz muss ein Tierhalteverbot folgen“, so Lisa Kainz, Agrarwissenschaftlerin und Fachreferentin für Tiere in der Agrarindustrie bei PETA. „Wir alle können uns täglich gegen dieses Lied entscheiden, indem wir uns vegan ernähren.“
Kein Einzelfall, sondern System
Im Jahr 2022 starben beispielsweise allein in Bayern schätzungsweise 220.000 Rinder durch Krankheit, Schwäche oder Unfälle, noch bevor man ihnen im Schlachthaus die Kehle aufschneiden kann. [1] Um Kosten einzusparen, überlassen Landwirte geschwächte und kranke Tiere oftmals sich selbst – obwohl sie nach dem Tierschutzgesetz behandelt oder eingeschläfert werden müssten. Wie in diesem Fall geschehen, geraten immer wieder Aufnahmen von misshandelten Tieren an die Öffentlichkeit.
Landwirtschaftliche Tierhaltung bedeutet Tierleid – in jeder Haltungsform
Der von PETA angezeigte Landwirt betreibt die sogenannte Freiland-Mutterkuhhaltung. Dieser Fall zeigt: Auch vermeintlich bessere Haltungssysteme und „Tierwohl“-Labels ermöglichen Tiermissbrauch. Verstöße gegen das Tierschutzgesetz – angefangen bei Qualzuchten bis hin zur nicht vorschriftsmäßigen Betäubung im Schlachthaus – sind sowohl in großen als auch in kleinen Betrieben an der Tagesordnung.
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.
[1] Jedes fünfte Tier verendet vor der Schlachtung. (7. Juli 2022). Süddeutsche Zeitung. Online abrufbar unter: https://www.sueddeutsche.de/bayern/tiere-schlachtung-verenden-1.5598055 (15.08.2023)
Die verletzte Kuh wurde tagelang weitgehend unversorgt und ohne Witterungsschutz sich selbst überlassen. / © PETA Deutschland e. V.
Dieses und weitere Bilder können hier heruntergeladen und für die Berichterstattung verwendet werden.
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