Die Landkreisverwaltung hat laut Ruth Heim, Leiterin der Kommunalen Abfallwirtschaft, für die Lieferung von Ökostrom für die Anlagen der Abfallwirtschaft ein Verhandlungsverfahren ohne Teilnehmerwettbewerb angestoßen. Zuvor habe sich in der europaweiten Ausschreibung kein Lieferant gefunden.
Wie Heim in der Sitzung des Ausschusses für Natur- und Umweltschutz am Dienstag, 11. Oktober, sagte, habe der bisherige Stromlieferant für die Abfallwirtschaftsanlagen den Liefervertrag gekündigt. Bei der erneuten Ausschreibung seien die Unterlagen zwar von einigen potenzielle Lieferanten angefordert worden, aber es sei kein einziges Angebot eingegangen. Beim darauf eingeleiteten Verhandlungsverfahren ohne Teilnehmerwettbewerb schreibe man nun ausgewählte regionale und überregionale Anbieter an und fordere sie direkt auf, Angebote abzugeben. Sie bat den Ausschuss, der Verwaltung hierfür ein Handlungsmandat zu geben. Grund: Die Stromanbieter würden zurzeit Strom nur mit extrem kurzen Zuschlagsfristen anbieten, so dass es bis zur nächsten Ausschusssitzung zu lange dauern würde. Gegen eine Stimme sagte der Ausschuss Ja zu diesem Vorgehen.
Auf Nachfrage aus dem Gremium zu Stromsparmaßnahmen entgegnete Heim, dass die Beleuchtung in den Anlagen bereits auf LED umgestellt worden sei, bei der Sickerwasserreinigungsanlage dagegen seien Einsparungen kaum möglich. Die Anlage laufe rund um die Uhr und man könne höchstens eine von zwei Linien kurzzeitig vom Netz nehmen. Man überlege seit Sommer, ob man mit Photovoltaikanlagen mehr Eigenstrom produzieren könne. Im Idealfall sollte der erzeugte Strom aber gespeichert werden können in Zeiten, in denen die Anlagen nicht betrieben werden. Die Dachfläche im Wertstoffhof Bürgstadt sei mit einer PV-Anlage versehen und dort nutze man auch den Strom selbst. Die Dachflächen der Müllumladestation und der Kompostieranlage habe man vermietet, wie auch die Deponieflächen in Wörth und Rück-Schippach. Landrat Jens Marco Scherf ergänzte auf Nachfrage, dass die Landkreisverwaltung einen Plan habe bei langanhaltenden Stromausfällen. „Wir können damit die sicherheitsrelevanten Strukturen der Verwaltung aufrechterhalten“, versicherte der Landrat.
Biosphärenreservat: In der Dezember-Sitzung des Kreistags wird laut Landrat der Projektmanager für das Biosphärenreservat Spessart, Torben Schulze, über den Stand des Verfahrens zur Machbarkeitsstudie und zur Beteiligung der Öffentlichkeit informieren. Schulze war eigentlich am Dienstag im Gremium erwartet worden, hatte aber kurzfristig absagen müssen. So lag es an Landrat Scherf, nochmals kurz auf Kosten, Finanzierung und Prozesssteuerung einzugehen. In den nächsten zwei Jahren werde der Landkreis Miltenberg wie jeder andere Partner auch nach Abzug der staatlichen Förderung einen Eigenanteil von 41.500 Euro leisten. Das offizielle Begleitgremium, dem unter anderem zwei Bürgermeister aus dem Landkreis Miltenberg angehören, werde die Prozesse steuern, die Qualität der Zwischenergebnisse objektiv bewerten und weitere Impulse geben, so der Landrat. Er ging kurz auf die Bausteine des Verfahrens ein und stellte klar, dass für die Antragstellung entscheidend sei, dass die gesellschaftliche Akzeptanz für ein Biosphärenreservat vorliege. „Wir müssen die Öffentlichkeit sauber beteiligen“, so der Landrat, der auf Bürgerforen, thematische Arbeitsgruppen, eine Online-Partizipationsmöglichkeit und Experteninterviews verwies. In einem abschließenden Bürgerforum sollen die Ergebnisse des Beteiligungsprozesses und die Handlungsperspektiven vorgestellt werden. Damit ein Antrag auf den Weg gebracht werden kann, sei es notwendig, dass jede einzelne Gemeinde und jeder Kreistag einen dementsprechenden Beschluss fassen müsse. Das Bürgerforum für den Landkreis Miltenberg werde am Donnerstag, 17. November, um 17.30 Uhr im Schullandheim Hobbach stattfinden, für Donnerstag, 1. Dezember, kündigte der Landrat um 9 Uhr einen Zonierungsworkshop im Landratsamt an.
Flursäuberung: Lana Sauer, Mitarbeiterin der Kommunalen Abfallwirtschaft, informierte über die jüngste Aktion „Wir räumen unseren Landkreis auf“, die aufgrund Corona vom Frühjahr in den Herbst 2022 verschoben worden war. 28 Kommunen hätten sich mit 2.271 Helferinnen und Helfern beteiligt, erklärte sie und klärte auf, dass man wieder jede Menge Abfall gefunden und über die Abfallwirtschaftsanlagen des Landkreises ordnungsgemäß und gebührenfrei entsorgt habe. Der Markt Elsenfeld habe seine Aktion bereits im Frühjahr hinter sich gebracht. Die Freimenge von 750 Kilogramm pro Gemeinde sei dabei nicht überschritten worden. Die nächste Flursäuberung werde man auf vielfachen Wunsch wieder im Frühjahr veranstalten, als Termin habe man den 25. März 2023 festgelegt.
Quelle :Landkreis-Miltenberg.de
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