Der Chemie-Ingenieur Freser-Wolzenburg war bislang in Wissenschaft und Lehre tätig, promovierte im Bereich Energieverfahrenstechnik/Werkstoffe und war auch Dozent für Umwelttechnik. Er sammelte Berufserfahrung unter anderem bei mehreren großen und mittelständischen Automobilzulieferern, in der Produkt- und Prozessentwicklung, in der Personalentwicklung, in der Verbandsarbeit, aber auch in der Arbeits- und Produktsicherheit. „Stärken nutzen, Potenziale ausbauen und Sichtbarkeit erhöhen“ – mit diesen Schlagworten umriss Freser-Wolzenburg seine Pläne für die ZENTEC. Als wichtig erachtete er etwa die Fortführung der Weiterbildungsbemühungen gegen den Fachkräftemangel, das Regionalmarketing mit Stärkung der Rhein-Main-Identität und das Engagement der Energieagentur, die Gemeinden und Industrie bei der Wärmeplanung unterstützen soll. Er will die Wirtschafts- und Innovationsförderung ausbauen (Stichwort Wasserstoffcluster), aber auch industrielle Netzwerke organisieren und gestalten (Beispiel: Runder Tisch Automotive). Ihm geht es zudem darum, die ZENTEC sichtbarer zu machen, denn Einrichtungen wie Weiterbildungsverbund, Initiative Bayerischer Untermain und Energieagentur müssten als Teil der ZENTEC besser wahrgenommen werden. Deshalb will Freser-Wolzenburg auch eine neue Corporate Identity ausarbeiten. Darüber hinaus plant er, die Transparenz und Offenheit zu erhöhen, indem etwa Projektkennzahlen eingeführt werden.
Die ZENTEC werde mehrere weitere Projekte angehen, verwies er etwa auf ein Pilotprojekt zur kommunalen Wärmeplanung in Johannesberg. Man werde die Industrie bei der Umsetzung der Novelle des Energieeffizienzgesetzes mit der verpflichtenden Wärmeplanung unterstützen, das Photovoltaik-Kataster aktualisieren und ein Wasserstoffverbundprojekt mit Kommunen, Industrie (Hersteller/Zulieferer/Verbraucher) sowie mit Technischer Hochschule und Instituten initialisieren. Im Steuerkreis der LAG Main4Eck habe man bereits den Projektförderantrag der Energieagentur „Pfade für eine klimaneutrale Region Bayerischer Untermain“ befürwortet. Das Antragsverfahren kann nun in die Wege geleitet werden.
Er ging zudem auf Veränderungen in der Gesellschafterstruktur ein, die sich durch die Fusion der Sparkassen und den Umzug des ZENTEC nach Niedernberg ergeben. Dorthin, so Landrat Jens Marco Scherf, werde die Einrichtung voraussichtlich Anfang 2025 umziehen. Das sei eine Reaktion auf veränderte Rahmenbedingungen im Bereich der Betreuung von Existenzgründungen. Start-Ups benötigten keine Räume mehr, sondern vieles geschehe mit mobilem Arbeiten. Daher sei es an der Zeit gewesen, sich vom Arbeitsfeld Vermietung zu verabschieden, so der Landrat. Das ZENTEC-Gebäude sei verkauft worden, künftig werde das Unternehmen Alcon diese Immobilie nutzen. Die Mitarbeitenden der ZENTEC würden künftig in einem noch zu errichtenden Neubau im Rüttelweg 1 in Niedernberg arbeiten, kündigte Scherf an. Einen Umlaufbeschluss der Gesellschafterversammlung, in dem die Geschäftsführung der ZENTEC GmbH ermächtigt wird, den Mietvertrag mit der PKR Verwaltungs KG endgültig zu verhandeln und zu unterzeichnen, hat der Landrat fußend auf einem Auftrag des Kreistags Mitte September unterschrieben. Die Mitarbeitenden der ZENTEC würden dort in kleineren Büros untergebracht, da es keine Räume mehr für Neugründungen brauche, ergänze Thomas Freser-Wolzenburg.
Quelle :Landkreis-Miltenberg.de
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