Trotz hoher Temperaturen und einer drückenden Schwüle ging am Freitag und Samstag, 28. und 29. Juni, das große Inklusionsfest des Turnvereins Trennfurt über die Bühne. Allen, die sich bewegen wollten, wurde etwas geboten: Laufen, Kicken, Tischtennis, Karate, Yoga und vieles mehr standen auf dem Programm auf dem Gelände des Turnvereins.
Im Mittelpunkt stand am Samstag der mittlerweile etablierte Spendenlauf, dessen Erlös für den Ausbau des inklusiven Spielplatzes neben der Sporthalle verwendet wird. „Laufen, Spenden, Spaß haben“, lautete das Motto dieses Laufs, der auf rund 400 Metern rund um die TV-Halle und das Musicarium des Trennfurter Musikvereins verlief. Drei Stunden lang konnten Runden absolviert werden. Jede Runde wurde mit einem grünen Bändchen gezählt, so dass am Ende die gelaufenen Runden addiert werden konnten. Für jede Runde bat der Turnverein um eine freiwillige Spende nach eigenem Ermessen. Ganz wichtig am Samstag: „Trinken, trinken, trinken“, rief der Moderator am Mikrofon allen Läuferinnen und Läufern zu.
Trotz Hitze und Schwüle: Mit einem Lächeln auf dem Gesicht absolvierten die teilweise originell verkleideten Läuferinnen und Läufer die rund 400 Meter lange Laufstrecke. Foto: Winfried Zang
Trotz der Hitze absolvierten 145 Teilnehmende am Ende 2.162 Runden. Die Läuferinnen und Läufer des TV Trennfurt holten mit 923 Runden den ersten Platz der Mannschaftswertung, die Sparkasse Aschaffenburg-Miltenberg mit 304 Runden den zweiten Platz vor dem ELT Großheubach mit 267 Runden. In der Einzelwertung siegte Matthias Basile (82 Runden), gefolgt von Matthias Gall (76) und Uwe Leibmann (65). Beste Frau war Janina Müller mit 55 Runden, die auch insgesamt auf dem fünften Platz landete. Insgesamt waren zwölf Teams am Start, wobei der TV Trennfurt das größte Team stellte (64 Läuferinnen und Läufer), gefolgt von der Sparkasse (19) und der Lebenshilfe (15).
Am Ende landeten 2.346 Euro in der Spendenbox. Dass sich die Kasse für die Erweiterung des inklusiven Spielplatzes langsam füllt, ist unter anderem auch der Sparkasse Aschaffenburg-Miltenberg zu verdanken, für die Matthias Dick „eine vierstellige Summe“ übergab. Die Sparkasse half übrigens auch mit Personal bei der Organisation des Laufs.
TV-Vorsitzender Horst Heuß freute sich zudem über eine Spende des BLSV-Kreisverbands. Vorsitzender Adolf Zerr, der den Scheck überreichte, hoffte, dass es dieses Fest noch möglichst lang geben möge. Noch ganz außer Puste, weil er selbst mehrere Runden lief, trat Landrat Jens Marco Scherf bei der offiziellen Eröffnung ans Mikro und zeigte sich begeistert von dem, was sich in Trennfurt mit den Jahren entwickelt hat. Sein Dank galt nicht nur dem TV Trennfurt für seine Bemühungen rund um die Inklusion, sondern allen Menschen, die sich ehrenamtlich in den Vereinen engagieren. Inklusion dürfe nicht nur auf dem Papier stehen, sagte Scherf, „Inklusion muss gelebt werden.“ Wichtig sei es, jedem Menschen ein Angebot zu machen, zeigte er sich überzeugt. TV-Vorsitzender Heuß begründete seinen Einsatz für die Inklusion mit der Feststellung, dass er zu oft erlebt habe, dass Kinder von sportlichen Veranstaltungen ausgeschlossen wurden – etwa, weil sie blind sind oder nicht laufen können. Für Heuß ist es wichtig, dass Kinder gemeinsam spielen – unabhängig von ihrer körperlichen Konstitution. Daher ist es ihm ein Herzensanliegen, den “Spielplatz für alle“ kontinuierlich auszubauen.
Start des „Zwergenlaufs“ beim Inklusionsfest des TV Trennfurt: Viel Applaus gab es dafür von TV-Trennfurt-Vorsitzendem Horst Heuß (am Mikrofon) sowie von (von links, stehend) BLSV-Kreisvorsitzendem Adolf Zerr, Landrat Jens Marco Scherf und Matthias Dick (Sparkasse). Foto: Winfried Zang
Heuß freute sich auch, dass die Kinder beim „Zwergenlauf“, der vor dem eigentlichen Spendenlauf startete, insgesamt 95 Runden gelaufen waren und somit zum guten Zweck des Laufs beitrugen. Die meisten Runden erlief Lea Ludwig, die von ihrem Vater im Rollstuhl mehrmals rund um die Sporthalle geschoben wurde. Jedes Kind, das sich am Lauf beteiligte, bekam zudem einen Rucksack, in dem Badesachen verstaut werden können.
Das von Landkreis-Sportreferent Thorsten Schork organisierte Fußballturnier erbrachte bei leider nur drei teilnehmenden Teams als Sieger die Lebenshilfe Stockstadt hervor vor dem Team „Mats & Friends“ sowie der Lebenshilfe Großheubach. Aufgrund der Hitze war das Spielfeld verkleinert worden, statt fünf waren sechs Spieler auf dem Feld und gespielt wurden jeweils zweimal zehn Minuten.
Mit dem Spiel Lebenshilfe Stockstadt gegen Lebenshilfe Großheubach startete das Fußballturnier des Inklusionssportfests in Trennfurt. Foto: Winfried Zang
Quelle :Landkreis-Miltenberg.de
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