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Landkreis Osnabrück / Stuttgart, 10. Februar 2023 – Einem Medienbericht zufolge wurden in einem landwirtschaftlichen Betrieb im südlichen Landkreis Osnabrück etwa 600 tote Schweine aufgefunden. Laut dem Bericht wurden die Tiere nach ersten Erkenntnissen über Wochen hinweg nicht richtig versorgt, bis sie mutmaßlich verhungerten. Der Inhaber habe laut eigenen Angaben unzählige tote Ferkel entdeckt, für die er nun einen Mitarbeiter verantwortlich macht. Nachdem er über einen Tierarzt die Aufsichtsbehörden über das Geschehen informiert hatte, fanden Amtstierärzte die Tiere vor. Der Veterinärdienst des Landkreises nahm gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Oldenburg Ermittlungen auf. Wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz wird PETA umgehend bei der Staatsanwaltschaft Oldenburg Strafanzeige gegen den Verantwortlichen erstatten. Die Tierrechtsorganisation übt zudem scharfe Kritik an der Kontrollpraxis. Denn eine kleine Anfrage der Bundesregierung ergab 2018, dass tierhaltende Landwirtschaftsbetriebe in Niedersachsen im Schnitt nur alle 21 Jahre amtstierärztlich kontrolliert werden. [1] PETA fordert die Landesregierung auf, die Veterinärbehörden personell so auszustatten, dass mindestens einmal im Jahr unangekündigte Kontrollen durchgeführt werden können.
Im Dezember 2021 hatte die Organisation einen ähnlichen Fall in Hilter angezeigt – der verantwortliche Landwirt wurde mittlerweile zu einer Gelstrafe von 20.000 Euro verurteilt.
„Seit nunmehr drei Jahren sehen wir dabei zu, wie die Schweineindustrie in Rekordgeschwindigkeit gegen die Wand rast – zu Lasten der Tiere und auch der Landwirtinnen und Landwirte [1]“, so Scarlett Treml, Fachreferentin für Tiere in der Ernährungsindustrie bei PETA. „Solche Missstände sind das Ergebnis der jahrelangen Politik der damaligen Landwirtschaftsministerin Otte-Knast, die nach dem Prinzip ‚Wachse oder weiche‘ gehandelt hat. Niedersachsen braucht keine Förderungen in Stallumbauten sondern Ausstiegsprämien [2] aus diesem System, dessen Scheitern längst Realität geworden ist“.
Fälle wie dieser keine Ausnahme in tierausbeutender Industrie
Seit Jahrzehnten werden immer wieder Videos und Fotos von vernachlässigten Tieren oder anderweitiger Tierquälerei in der landwirtschaftlichen Tierhaltung veröffentlicht. Allein in diesem Jahr hat PETA gegen drei weitere Betriebe Strafanzeigen, die Schweine, Schafe und Rinder verhungern und verdursten ließen. PETA erinnert daran, dass das Leid in der tierausbeutenden Industrie teils auch von der Gesetzgebung legalisiert ist: Allein in Deutschland werden jährlich 800 Millionen Landlebewesen wegen ihres Fleisches in enge Ställe eingesperrt. Rindern werden die Hörner ausgebrannt, Ferkeln die Zähne abgeschliffen, die Ringelschwänze abgeschnitten und Hühnern die empfindlichen Schnäbel gekürzt, nur um sie den Haltungsbedingungen anzupassen. Verstöße gegen das Tierschutzgesetz – angefangen bei Qualzuchten bis hin zur nicht vorschriftsmäßigen Betäubung im Schlachthaus – sind sowohl in großen als auch in kleinen Betrieben an der Tagesordnung. Ganz gleich, ob „Bio“ oder konventionelle Haltung: 100 Prozent der Tiere werden getötet, lange bevor sie ihre natürliche Lebenserwartung erreichen. PETA appelliert daher an alle Menschen, auf pflanzliche Lebensmittel zurückzugreifen, statt die systematische Ausbeutung in der Fleisch-, Milch- und Eierindustrie durch den Kauf der Produkte zu unterstützen.
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen liebevoll umsorgt.
[1] ISN (2023): Deutschland: Schweineproduktion bricht weg. Online abrufbar unter https://www.schweine.net/news/deutschland-schweineproduktion-bricht-weg.html. (10.02.2023)
[2] buzzfeed (2023): Nicht nur Tiere sind Opfer – PETA fordert Ausstiegsprogramme für Landwirte und Landwirtinnen. Online abrufbar unter https://www.buzzfeed.de/news/peta-tiere-landwirte-veganer-oekolandbau-fleischproduktion-rueckgang-aktuell-kritik-92078218.html. (10.02.2023)
Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Schweinezucht
Pressekontakt:
Chiara Reutter, +49 711 860591-532, [email protected]
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