Leinefelde-Worbis: 60-Jähriger bei Kutschunfall verletzt – PETA kritisiert Pferdenutzung bei Kirmesumzügen und fordert Kutschverbot von Bürgermeister Christian Zwingmann

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Leinefelde-Worbis / Stuttgart, 25. Juli 2023 – Am Sonntagnachmittag ereignete sich ein Unfall mit einer Pferdekutsche beim Kirmesumzug Leinefelde-Worbis. Einem Medienbericht zufolge erschraken die Pferde aufgrund der lauten Musik und rannten unkontrolliert los. Der 60-jährige Kutscher war gerade dabei, das Faltdach der Kutsche einzuklappen und sprang vom Trittbrett, um sich zu retten. Bei dem Sturz verletzte er sich und wurde in ein Krankenhaus gebracht. Im Nachbarort konnte das Gespann gestoppt werden, nachdem ein Fahrzeug beschädigt wurde. Die Pferde blieben unverletzt. PETA appelliert heute angesichts dieses Vorfalls in einem Schreiben an Bürgermeister Christian Zwingmann, ein Verbot zumindest von Pferdekutschen bei Veranstaltungen in Leinefelde-Worbis einzuführen. Die Tierrechtsorganisation warnt seit vielen Jahren vor den Risiken bei der Nutzung von Pferden vor Kutschen.

„Die Pferdenutzung bei Festumzügen muss generell verboten werden. Aus Sicherheitsgründen wurden auf der Cranger Kirmes in Herne in diesem Juli erstmals keine Pferde mehr bei den Umzügen zugelassen“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Pferde sind Fluchttiere, daher ist es besonders fahrlässig, sie vor Kutschen einzusetzen. Schon das kleinste Erschrecken kann eine Tragödie auslösen. Da die Gefährte weder über sichere Bremssysteme, Airbags noch eine Knautschzone verfügen, kommt es oft zu schweren Unfällen. Die einzige Lösung zum Schutz von Mensch und Tier ist deshalb ein Verbot von Pferdekutschen.“

46 Unfälle bei Kutschfahrten im Jahr 2022
Jährlich ereignen sich zahlreiche Unfälle mit von Pferden gezogenen Kutschen. 2022 wurde bei insgesamt 46 Kutschunfällen in Deutschland vier Menschen getötet und mindestens 83 wurden verletzt, viele von ihnen schwer. Darüber hinaus starb 2022 auch ein Pferd, mindestens sieben weitere Tiere verletzten sich. Die mit Abstand häufigste Unfallursache war ein Erschrecken eines oder mehrerer Pferde.

Die Tierrechtsorganisation weist darauf hin, dass die häufig schweren Verläufe der Unfälle vor allem auf fehlende Sicherungsvorrichtungen wie Gurte und Airbags sowie mangelhafte Beleuchtung und unzureichende Bremssysteme zurückzuführen sind. Rothenburg ob der Tauber beschloss 2010 nach einem schweren Pferdekutschenunfall ein Kutschverbot im Innenstadtbereich, das der Bayerische Verwaltungsgerichtshof bestätigte.

Tiergerechte Lebensweise wird Pferden vor Kutschen verwehrt
PETA setzt sich für ein Verbot von Pferdekutschen ein. Die sensiblen und sozialen Lauftiere möchten in einer Herde leben. Sie benötigen gute Nahrung und stets frisches Wasser, Pflege und falls notwendig medizinische Versorgung. Selbstverständlich sollten zudem natürliches Sonnenlicht und damit verbunden auch der Freigang an der frischen Luft ermöglich werden. Wenn diese essenziellen Haltungsvoraussetzungen nicht oder nur unzureichend gegeben sind, bedeutet das für die Tiere ein leidvolles Leben und führt auf Dauer zu seelischen und körperlichen Beeinträchtigungen. Ein Pferd in guter Haltung kann 35 Lebensjahre und mehr erreichen.

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Pferdekutschenunfälle fordern immer wieder Opfer bei Mensch und Tier. / © 112-magazin.de

Das druckfähige Motiv steht hier zum Download zur Verfügung.

Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Pferdekutschen
PETA.de/Pferdekutschenunfälle

Pressekontakt:
Chiara Reutter, +49 711 860591-532, [email protected] 

Quelle : PETA.de

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