Eine Mitfahrgelegenheit für den Landkreis finden, Mobilitätsdaten zu einem Navigationserlebnis verknüpfen, Lieferdienste und Gewerbetreibende vom Lastenrad überzeugen oder die Schwarzwaldbahn wieder ans Laufen bekommen – die diesjährigen Gewinnerinnen und Gewinner der Landesauszeichnung „Wir machen Mobilitätswende“ haben sich einiges einfallen lassen, um Mobilität in Stadt und Land neu zu denken. Umso wichtiger ist es, die einzigartigen Projekte sichtbar und erlebbar zu machen. Seit 2020 schreibt das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg daher die Auszeichnung „Wir machen Mobilitätswende“ aus. Sie würdigt das Engagement von Menschen in Baden-Württemberg, die sich in besonderer Weise für die Mobilitätswende einsetzen.
Verkehrsminister Winfried Hermann gab am Montagabend in Ludwigsburg gemeinsam mit den Poetry-Slammerinnen Lisa-Maria Olszakiewicz und Anna-Lisa Azur bekannt, wer die begehrte Auszeichnung erhält. Zur Wahl standen 18 Nominierte, die Ideen für eine nachhaltige und zukunftsfähige Mobilität in Unternehmen, Kommunen und Organisationen professionell umsetzen. Sie alle konnten für ihre Projekte mit einem ansprechenden Video werben. Fast 250.000 Online-Stimmen wurden für den Publikumspreis abgegeben.
Minister Hermann lobte das Engagement der Beteiligten im Rahmen der Auszeichnungsfeier: „Die fünf Preisträgerinnen und Preisträger machen deutlich: Die Mobilitätswende made in Baden-Württemberg kommt bei den Menschen an. Sie bewährt sich im Alltag und ermöglicht eine Vielzahl kreativer Ideen, die bisher unentdeckt blieben. Alle nominierten Projekte haben einen echten Vorbild-Charakter und ich freue mich, die kreativen Köpfe hinter den Projekten kennenzulernen.“
Die Ausgezeichneten im Überblick
Die von einer Fachjury prämierten Projekte sind so vielfältig wie die Menschen, die sie umsetzen:
- Mit Pendla können dank Anja Henning vom Landratsamt Ostalbkreis Mitfahrgelegenheiten für den Landkreis online gefunden werden.
- Das „flotte Gewerbe“ bringt mit Johannes Schell und Volker Zahn Lieferdienste und Gewerbetreibende in Karlsruhe und Stuttgart aufs Lastenrad.
- Das stadtnavi, betreut von Jana Zieger von der Stadt Herrenberg, verknüpft offene Mobilitätsdaten zu einem ganzheitlichen Navigationserlebnis.
- In Ravensburg ist bei Vetter Pharma ein nachhaltiges Mobilitätskonzept aus der Feder von Klaus Edele im Einsatz.
- Die Bürgeraktion „Unsere Schwarzwaldbahn“ mit Erwin Eisenhardt hat dazu beigetragen, dass bald schon die Hermann-Hesse-Bahn ihren Dienst wieder antritt.
Der erstmals ausgelobte Publikumspreis erfuhr große Resonanz und rief über Wochen die nominierten Projekte immer wieder in das Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger. Gewonnen hat das Projekt PENDLA Ostalbkreis von Anja Henning, die bereits die Jury überzeugen konnte.
Minister Hermann gratulierte den Gewinnerinnen und Gewinnern: „Ich bin überzeugt: Die Mobilität der Zukunft wird ein gemeinschaftliches System sein – mit Sharing, dem Fahrrad und einem starken öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) sowie digitalen und elektrischen Lösungen. Nur zusammen werden wir die Klimakrise bewältigen und die Belange der Menschen wieder in den Mittelpunkt der Verkehrspolitik stellen. Alle Beteiligten haben beeindruckend gezeigt, auf welche Art und Weise dies möglich sein kann.“
Das waren die Nominierten 2022
Geteilte Mobilität: Carsharing und Ridesharing:
Antriebswende:
Multimodalität und mehr Lebensqualität durch weniger Autos:
Verbesserter und vernetzter Rad- und Fußverkehr
- Oliver Weinrich: marktKutsche, Bad Säckingen
- Jessica Baisch-Nipatsiripol: LandMobil, Landkreis Reutlingen
- Klaus Edele: Vetter Mobilitätskonzept – Ravensburg
- Thijs Lucas: Zweirat und Radentscheid – Stuttgart
Ausbau des ÖPNV und innovative On-demand-Verkehre
Die Auszeichnung „Wir machen Mobilitätswende“
2020 hatte das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg die Auszeichnung „Wir machen Mobilitätswende“ ins Leben gerufen. Sie zeichnet Menschen aus, die sich in besonderer Weise für die Mobilitätswende engagieren: Sie haben markterprobte Produkte, Dienstleistungen oder Geschäftsmodelle entwickelt, die Verkehr klimafreundlicher, effizienter, sozial gerechter oder wirtschaftlich sinnvoll gestalten und die Mobilität im Land zukunftsfähig machen.
Die fachliche Organisation, Betreuung und Umsetzung des Wettbewerbs übernahm die Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW).
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