Der Biber hat sich in den vergangenen Jahren von Bayern her an geeigneten Gewässern in Baden-Württemberg angesiedelt und breitet sich dort noch weiter nach Westen aus. Auch im Main-Tauber-Kreis sind mittlerweile an fast allen Fließgewässern Biberspuren zu finden.
Das Staatliche Museum für Naturkunde Stuttgart startet mit Unterstützung des Landratsamtes Main-Tauber-Kreis und den dort tätigen ehrenamtlichen Biberberatern ein Projekt zur Untersuchung der Biberpopulation im Kreisgebiet. Dabei sollen die genetische Vielfalt der Population erfasst und Ausbreitungsmuster rekonstruiert werden.
Für die Untersuchung muss DNA-haltiges Material von möglichst vielen Bibern gewonnen werden. Hierzu werden an geeigneten Stellen Haargreiffallen aufgestellt. Diese werden vor Ort als forschungsrelevante Objekte des Staatlichen Museums für Naturkunde Stuttgart gekennzeichnet. Biberhaare, die an Fallen hängen bleiben, werden für genetische Untersuchungen verwendet. Es handelt sich hierbei um eine tierschonende, vielfach erprobte Methode der Probenentnahme, die das Regierungspräsidium Stuttgart genehmigt hat. Die Haargreiffallen werden nach wenigen Tagen wieder entfernt.
Die DNA-Analyse soll Erkenntnisse zur Ausbreitungsgeschichte und dem Abwanderungsverhalten der Biber im Main-Tauber-Kreis liefern. Darüber hinaus werden auch Hinweise auf Bibervorkommen und Befragungen von örtlichen Gebietskennern ausgewertet und in die Studie eingearbeitet. Das Landratsamt Main-Tauber-Kreis bittet insbesondere die Anlieger an den Gewässern um Beachtung und Tolerierung der Kartierungsarbeiten.
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