„Ich freue mich sehr, dass wir die Distelhäuser Brauerei für diese Kooperation gewinnen konnten. Mit dem ‚Cellarius – Kellerbier‘ knüpft das Kloster Bronnbach an eine jahrhundertealte Biertradition an. Dadurch soll deutlich werden, dass das Kloster über lange Zeit ein wichtiger Brauereistandort im Taubertal war, was leider in den vergangenen Jahrzehnten in Vergessenheit geraten ist“, sagt Landrat Christoph Schauder. Beim „Cellarius“ handelt sich um ein obergäriges Bier, das der Brauart eines früheren Klosterbieres entspricht. Das Bier wird nicht nur im Klosterladen erhältlich sein, sondern auch in den Super- und Getränkemärkten im Vertriebsgebiet der Distelhäuser Brauerei.
„Damit kann sich jeder ein Stück Bronnbach mit nach Hause nehmen“, verdeutlicht Frank Mittnacht, Amtsleiter für Kultur und Tourismus im Landratsamt Main-Tauber-Kreis und zuständig für den Kulturbetrieb im Kloster Bronnbach. „Ich bin sehr stolz, dass wir die Distelhäuser Brauerei für unsere Idee begeistern konnten, ein Bier für das Kloster Bronnbach zu brauen“, sagt Mittnacht.
„Die Kooperation mit dem Kloster Bronnbach und dem Landkreis unterstreicht unsere langjährige regionale und partnerschaftliche Verbundenheit mit unserer Heimat. Diese wird nun mit dem ‚Cellarius‘ Schluck für Schluck erlebbar“, ergänzt der geschäftsführende Gesellschafter und Inhaber der Brauerei, Moritz Bauer.
Die ehemalige Zisterzienserabtei Kloster Bronnbach kann auf ein über 350-jähriges Bestehen einer Klosterbrauerei und der damit einhergehenden Brauereigeschichte zurückblicken. Mit dem „Cellarius – Kellerbier“ wird das Thema Bier zu neuem Leben erweckt. Hinweise auf den Bierkonsum im Kloster findet sich bereits auf Rechnungen aus dem 16. Jahrhundert. Gebraut wurde das Bier aber anfangs noch im Kloster Neustadt am Main. Erst rund einhundert Jahre später wurde dann nachweislich in Bronnbach selbst Bier gebraut.
Einen ersten Aufschwung erlebte die Bronnbacher Brauerei Ende des 18. Jahrhunderts unter dem aus Bamberg stammenden Abt Heinricht Göbhardt. Mit der Säkularisation 1803 ging die Klosteranlage in den Besitz des Fürstenhauses Löwenstein-Wertheim-Rosenberg über. Das Fürstenhaus hat die Brauerei zuerst verpachtet und dann ab 1827 in eigener Regie selbst betrieben. Ab dem Jahr 1843 wurden das ehemalige Klosterspital (heute Archivverbund), der Konventbau und der Bernhardsaal von der Brauerei genutzt. Die Bierlagerung fand im Felsenkeller jenseits der Tauber statt.
Der für das Bierbrauen benötigte Hopfen kam anfangs aus Böhmen. Um 1800 wurde sogar hinter dem Saalgarten-Pavillon Hopfen angebaut. Die im Taubertal zu der Zeit herrschenden klimatischen Verhältnisse ließen aber auf Dauer keinen qualitativ guten Hopfen für die Bierproduktion gedeihen, so dass man auf den Hopfen aus den bekannten Gebieten in Süddeutschland angewiesen war.
Die Tradition des Bierbrauens in Bronnbach schlief ein, als das Kloster noch im Besitz des Fürstenhauses war. Der Brauereibetrieb wurde Anfang der 1970er Jahre komplett eingestellt. Mit dem Verkauf der Klosteranlage an den Landkreis Main-Tauber und dem Umbau mussten auch die baulichen Zeugnisse der Brauerei, wie beispielsweise der Mälzereiturm, weichen.
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