Main-Tauber-Kreis : Grünkern – das Powerkorn aus dem Taubertal – Entdeckt im 30-jährigen Krieg

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Dietmar Hofmann in seinem Grünkernfeld bei Boxberg-Schweigern. Quelle : Main-Tauner-Kreis.de

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Die zahlreichen Merkmale dieses Landstrichs charakterisieren ihn als liebens- und erlebenswert. Beispielhaft werden die international anerkannten Kunstwerke von Tilmann Riemenschneider, Matthias Grünewald oder Balthasar Neumann erwähnt. Auffällig ist zudem die Dichte an Burgen, beispielsweise in Wertheim und Freudenberg,  oder die Anzahl der Klöster und Schlösser. Auffällig ist auch der Wechsel in der Geologie, der im südlichen Taubertal durch den grauen Muschelkalk und im mittleren und nördlichen Taubertal durch den roten Buntsandstein der Landschaft besondere Charakterzüge verleiht. Hinzu kommen die Flussläufe der Tauber und des Mains. „Und auch im kulinarischen Bereich ist das „Liebliche Taubertal“ und der Main-Tauber-Kreis auffallend anders“, so 1. Vorsitzender Landrat Reinhard Frank. Das Taubertal ist weinrechtlich in die Anbaugebiete Baden, Württemberg und Franken gegliedert. Im badischen Tauberfranken und in Franken dürfen die Weine in die berühmten Bocksbeutelflaschen abgefüllt werden. Die Landschaft wird als „lieblich“ bezeichnet – der Wein ist dennoch trocken fruchtig. Zu den Besonderheiten dieses Landstrichs gehört der fränkische Grünkern. Über die bestehende LEADER-Kulisse Badisch-Franken wurde für die weitere Marktbearbeitung eine Marketingstrategie gefördert, die inzwischen erstellt ist und sich in der Bewerbung befindet.

Geschichte des Grünkerns

Grünkern ist Dinkel und eine besondere Weizenart. Entdeckt wurde er im 30-jährigen Krieg, als die Menschen Hunger leiden mussten. In ihrer Not wurde der Dinkel grün und damit erst milchreif geerntet. Kluge Köpfe rösteten die Dinkelkörner in Pfannen über dem Holzfeuer. Es entstand ein würzig rauchiger Geschmack. Der Grünkern war entdeckt. 300 Jahre verharrte diese Kenntnis allerdings mehr oder weniger im lokalen Anbaugebiet Badisch-Franken, das heute gerne als Grünkernland bezeichnet wird. Es ist das westliche Gebiet des Main-Tauber-Kreises mit den Städten und Gemeinden Boxberg und Ahorn und erstreckt sich bis in die Ausläufer des Odenwaldes Richtung Walldürn im Neckar-Odenwald-Kreis. Kenner nennen diesen Landstrich mitunter noch Bauland. Heute haben für den Dinkelanbau – wie überall in der Landwirtschaft – moderne Methoden und neue Erkenntnisse Einzug gehalten. Grünkernanbauer Dietmar Hofmann aus Boxberg-Schweigern sagt hierzu: „Zu früheren Zeiten wurde der Grünkern mit der Sichel geschnitten und zu Ähren gebunden. Diese Bündel wurden über den Grünkernrechen gezogen und so wurde die Spreu vom Weizen beziehungsweise vom Grünkern getrennt. Auch mit Dreschflegeln erfolgte die Trennung von Stroh und Korn. „Es war eine schwere und aufwendige Arbeit“, so Landwirt Dietmar Hofmann.

Die damals in dieser Art geernteten Körner wurden in großen rechteckigen, eisernen Pfannen auf einem Buchenholzfeuer geröstet und gedarrt. Mit großen Holzschiebern wurden die Körner gewendet, bis sich der leicht braune Farbton und damit der gewünschte Röstungsgrad einstellte. Heute erfolgt die Ernte maschinell mit Mähdrescher, die Trocknung und Röstung über automatisierte Öfen. Der Geschmack und die Gesundheitswirkung des Grünkerns blieben hiervon unbeeinflusst.

Den traditionellen Ernteprozessen wird heute noch über Grünkernfeste gedacht. So finden traditionell – je nach Witterungsverlauf – Ende August / Anfang September eines Jahres in Kupprichhausen und Teilorten der Stadt Walldürn Grünkernfeste statt. Die historischen Grünkerndarren werden über Buchenholzfeuer erhitzt und Besucher erleben die damaligen Röstungsvorgänge.

Grünkern- das Powerkorn aus dem Taubertal. Quelle : Main-Tauber-Kreis.de

Grünkern – Bauländer  Spelz

Der fränkische Grünkern aus dem beschriebenen Anbaugebiet im Main-Tauber-Kreis und den Ausläufern des Odenwaldes ist seit 2015 eine europaweit geschützte Ursprungsbezeichnung. Der Grünkern ist in das europäische Herkunftsregister aufgenommen und dort als „Grünkern Bauländer Spelz“ eingetragen. Dieses regional erzeugte Produkt ist inzwischen als Empfehlung in die Slowfood-Initiative aufgenommen und bereichert die Speisekarte der sowohl bürgerlichen Küche als auch der internationalen, von Auszeichnung geprägten haut cuisine. Vor Ort haben sich die Grünkernlandwirte zur Vereinigung fränkischer Grünkernerzeuger Boxberg e.V. mit Sitz in Tauberbischofsheim zusammengeschlossen.

Touristische Vermarktung

Der fränkische Grünkern wird von den touristischen Organisationen der Region beworben. Der Tourismusverband „Liebliches Taubertal“ hat den Grünkern in das kulinarische Profil der Landschaft an Tauber und Main aufgenommen. Neben den an der Tauber gebrauten Bieren – es gibt auch Dinkelbiere – und den bereits erwähnten fränkischen Weinen sowie Edelobstbränden, ist es vor allem der Grünkern, der dem „Lieblichen Taubertal“ und der benachbarten Region Odenwald ein Alleinstellungsmerkmal beschert. Der Verband wirbt bei seinen Vertriebsaktivitäten stets mit Grünkernkostproben. „Häufig höre ich die Frage, was ist das und nach dem Versucherle sind die Menschen vom Grünkern begeistert“, berichtet Geschäftsführer Jochen Müssig vom Tourismusverband „Liebliches Taubertal“ über die Erlebnisse. Der Bekanntheitsgrad des Grünkerns erhöht sich deshalb aufgrund der vielfältigen Werbeaktivitäten nach und nach. Der Tourismusverband „Liebliches Taubertal“ und die Touristikgemeinschaft Odenwald haben zudem den Grünkernradweg ausgearbeitet. Dieser Radweg führt die Menschen durch die sehenswerte Landschaft, in die Städte, Gemeinden und Dörfer sowie zu den Grünkernbauern. Am Radweg wird auf die den Grünkern anbauenden Betriebe über Informationstafeln aufmerksam gemacht. Über diese Tafeln wird zur Geschichte des Grünkerns berichtet und der jeweilige Hof mit seinen Erzeugnissen vorgestellt. Der Radweg führt auch zu den historischen Grünkerndarren und zu den Grünkernmuseen. Grünkerndarren befinden sich beispielsweise in Walldürn-Altheim oder in Boxberg-Kupprichhausen. Stellvertretend wird auf das Tauberländer Dorfmuseum in Weikersheim und das Odenwälder Freilandmuseum in Walldürn-Gottersdorf hingewiesen.

Der Grünkern wird auch majestätische gewürdigt. Seit März 2018 wirbt die 1. Taubertäler und Odenwälder Grünkernkönigin, Annika Müller aus Boxberg-Schweigern, für dieses edle Produkt. Annika Müller stammt selbst aus einem Grünkernbetrieb, den ihre Familie in einer Mühle in ihrem Heimatort Schweigern noch heute betreibt. Diese Mühle befindet sich bereits seit 1834 in Familienbesitz; heute in der 7. Generation.

Grünkernspeisen

Sowohl im Odenwald als auch im „Lieblichen Taubertal“ werden im Juli eines Jahres die Grünkernwochen ausgerufen. Eingebundene Gaststätten bieten dann typische Grünkerngerichte an. Grünkerngerichte befinden sich im Jahreslauf auch verstetigt auf den jeweiligen Speisekarten in der Hotellerie, Gastronomie oder in den Besenwirtschaften.

Grünkern kann vielfältig verwendet werden. Beispielhaft erwähnt werden der Grünkernbrotaufstrich, die Grünkernfesttagssuppe, die Grünkernküchlein oder das Grünkernrisotto. Und als Nachtisch eignet sich dieses Powerkorn beispielsweise für einen Grünkern-Kirschkuchen.

Die jeweiligen Rezepte – die zum Kochen oder Backen motivieren – sind in einem für den Grünkern ausgerichteten und mit LEADER-Mitteln geförderten Flyer festgehalten. „Der Grünkern ist zudem in die Initiative: „Taubertal kulinarisch erleben“ aufgenommen, berichtet Geschäftsführer Jochen Müssig vom Tourismusverband „Liebliches Taubertal“.

Informationen:

Informationen zum Grünkern, zu den Grünkernmuseen und Grünkerndarren, zum Grünkernradweg und zur Initiative „Taubertal kulinarisch erleben“ gibt es beim Tourismusverband „Liebliches Taubertal“, Gartenstraße 1, 97941 Tauberbischofsheim, Telefon: 09341/82-5806 und -5807, E-Mail: touristik@liebliches-taubertal.de, Internet: www.liebliches-taubertal.de.

Touristikgemeinschaft Odenwald e. V., Neckarelzer Straße 7, 74821 Mosbach, Telefon: 06261 84-1390,Telefax: 06261 84-4750, E-Mail: info@tg-odenwald.de

oder

LEADER Badisch-Franken Regionalentwicklung Badisch-Franken e.V., Obere Vorstadtstraße 19, 74731 Walldürn,Telefon: +49 (0) 6281 5212-1398, Telefax: +49 (0) 6281 5212-477, E-Mail: info@leader-badisch-franken.de.

Quelle : Main-Tauber-Kreis.de

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