Landrat Christoph Schauder hat sich am Freitagmittag von Kreisbrandmeister Andreas Geyer und Impfkoordinator Jürgen Segeritz vom Landratsamt durch den neuen Impfstützpunkt führen lassen. Er bildet ab der kommenden Woche eine der Hauptsäulen im Impfkonzept des Landkreises – neben den Impfungen in Arztpraxen, in den Impfstationen der drei Medizinischen Versorgungszentren der BBT-Gruppe in Bad Mergentheim, Tauberbischofsheim und Wertheim sowie bei mobilen Angeboten. Letztere werden noch bis Ende Januar von den Mobilen Impfteams vorgenommen, die das Diakonie-Krankenhaus Schwäbisch Hall entsendet. Voraussichtlich ab Februar wird die Landkreisverwaltung eigene Mobile Impfteams einsetzen. Die mobilen Impfungen konzentrieren sich derzeit auf Pflegeeinrichtungen, es sollen aber baldmöglichst auch wieder öffentliche Angebote gemacht werden.
„Nachdem das Land Baden-Württemberg Ende September die Schließung aller Impfzentren und deren kompletten Rückbau verfügt hat, springen die Landkreise nun ein weiteres Mal für das Land in die Bresche und bauen neue Impfkapazitäten auf“, erklärte Landrat Christoph Schauder. „Es war innerhalb kürzester Zeit klar geworden, dass die ohnehin stark belasteten Arztpraxen die gewaltige Zahl an weiterhin notwendigen Erst-, Zweit- und Drittimpfungen nicht allein stemmen können, trotz des großartigen Engagements vieler niedergelassener Ärztinnen und Ärzte“, sagte Schauder. Es sei eine „krasse Fehlentscheidung des Landes“ gewesen, die Impfzentren zu schließen und als „Ersatz“ zunächst landesweit nur 30 mobile Impfteams bereitzustellen. Jedoch habe sich bereits im September der Bedarf für flächendeckende Drittimpfungen abgezeichnet, den das Land laut Schauder hätte erkennen müssen.
Im Unterschied zum früheren Kreisimpfzentrum sei der Regionale Impfstützpunkt nunmehr mit wesentlich einfacheren Mitteln eingerichtet worden, habe dafür aber innerhalb kürzester Zeit aus dem Boden gestampft werden können. Wie Impfkoordinator Jürgen Segeritz erläuterte, stehen dennoch wie ehemals im Kreisimpfzentrum die Stationen Einlasskontrolle, Warteplätze, ärztliche Aufklärung, Registrierung, Impfung und abschließende ärztliche Beobachtung zur Verfügung. Die eigentliche Impfung findet in blickgeschützten Pavillons statt, ansonsten wurden keine abgetrennten Räumlichkeiten geschaffen. „Das alleinige Ziel ist, hier so schnell wie möglich so viele Impfungen wie möglich anzubieten, um die vierte Infektionswelle zu brechen und uns der aufkommenden Ausbreitung der Omikron-Variante entgegenzustemmen“, bekräftigte Landrat Schauder.
Der Landrat lobte insbesondere die Stadtverwaltung Lauda-Königshofen mit Bürgermeister Dr. Lukas Braun an der Spitze. Die Stadt habe nicht nur die Tauber-Franken-Halle zur Verfügung gestellt, die sich in der Mitte des Landkreises direkt an der Bundesstraße 290 befindet und über zahllose Parkmöglichkeiten im Umfeld verfügt. „Vielmehr haben auch das Ordnungsamt, der Bauhof und die IT-Abteilung der Stadt beim Aufbau des Impfstützpunktes unterstützt und Hand in Hand mit dem Team des Landratsamtes gearbeitet. Dies ist ein leuchtendes Beispiel für das tolle Miteinander der kommunalen Familie im Main-Tauber-Kreis“, machte Schauder deutlich.
„Bereits im Vorfeld hatte ein Anruf bei der Stadtverwaltung genügt, um die Sache ins Rollen zu bringen“, sagte Landrat Schauder. Schon drei Tage später fanden hier Impfungen statt, die noch von den Mobilen Impfteams aus Schwäbisch Hall vorgenommen wurden. Dank der Unterstützung von Kräften der Stadtverwaltung, der Feuerwehr, des Roten Kreuzes und der DLRG aus Lauda-Königshofen konnten in der Halle bereits im Rahmen der bisherigen mobilen Angebote rund 2000 Impfungen verabreicht werden. Aufgrund der guten Eignung der Halle wurde dann entschieden, diese zum Regionalen Impfstützpunkt aufzuwerten.
Im Regionalen Impfstützpunkt werden an den ersten Tagen jeweils 350 Impfungen täglich angeboten, das Angebot soll dann sehr schnell auf noch deutlich mehr Impfungen hochgefahren werden – abhängig von der Nachfrage einerseits und dem Nachschub an Impfstoff andererseits. Insgesamt werden pro Impftag etwas 20 Personen vor Ort tätig sein – Ärztinnen und Ärzte, medizinisches Fachpersonal, Sicherheitskräfte und eine örtliche Verwaltungsleitung. Für letztere wird wiederum Personal des Landratsamtes abgestellt, die übrigen Kräfte wurden über einen externen Dienstleister beschafft. Er hat diese insbesondere aus dem ehemaligen Team des Kreisimpfzentrums rekrutiert, das somit auf eine große Erfahrung zurückblicken kann. Daneben leisten weiterhin das Rote Kreuz und die DLRG aus Lauda-Königshofen Unterstützung. Die Gesamtverantwortung liegt beim Sachgebiet Brand- und Katastrophenschutz des Landratsamtes mit Sachgebietsleiter und Kreisbrandmeister Andreas Geyer, Impfkoordinator Jürgen Segeritz und Mitarbeiterin Esther Hofmann.
Impfung nur nach Buchung über das Internet
Impfungen im Regionalen Impfstützpunkt werden ausdrücklich nur nach vorheriger Terminbuchung unter www.main-tauber-kreis.de/impfen angeboten. Sollten aktuell keine freien Termine mehr zur Verfügung stehen, sind diese entweder für die laufende Woche bereits ausgebucht oder noch nicht freigeschaltet. Es werden in regelmäßigen Abständen je nach Verfügbarkeit der Impfstoffe weitere Termine zur Buchung freigeschaltet.
Für Personen unter 30 Jahren wird der Impfstoff von Biontech/Pfizer eingesetzt, für Personen ab 30 Jahren der Impfstoff von Moderna. Eine Wahlmöglichkeit besteht nicht. Allerdings sind beide mRNA-Impfstoffe gleichwertig und miteinander kombinierbar.
Booster-Impfungen sind frühestens fünf Monate nach der Zweitimpfung möglich, nur nach einer Grundimmunisierung mit dem Einmalimpfstoff von Johnson & Jonson wird ein Booster mit einem mRNA-Impfstoff bereits nach vier Wochen empfohlen.
Für Fragen rund um das Impfangebot steht das Bürgertelefon Impfen im Landratsamt unter der Telefonnummer 09341/82-4015 zur Verfügung, und zwar montags bis donnerstags von 8.30 bis 16 Uhr und freitags von 8.30 bis 12.30 Uhr. Außerdem können Fragen per E-Mail an impfen@main-tauber-kreis.de gerichtet werden. Allerdings können per Telefon und Mail ausdrücklich keine Impftermine gebucht werden, auch nicht in Ausnahmefällen. Ebenso können die Mitarbeitenden des Bürgertelefons keine medizinischen Fachfragen beantworten. Diese können nur im ärztlichen Gespräch geklärt werden, entweder bei der Aufklärung im Impfstützpunkt oder bei der Beratung in Arztpraxen.
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