Jede Person in Deutschland wirft jährlich sieben Kilogramm Milch und Milchprodukte weg. Als Hauptgrund wird meist der Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) genannt. Im Rahmen der landesweiten Aktion „Gutes Essen Erntedank“ greifen das Landwirtschaftsamt des Landratsamtes Main-Tauber-Kreis sowie die Bio-Musterregion Main-Tauber-Kreis in der fünfteiligen Serie „Lebensmittelretter gesucht“ wöchentlich einen Aspekt zum bewussteren Umgang mit Lebensmitteln auf und stellen jeweils das „Rettergericht der Woche“ vor. Der Schwerpunkt wird in dieser Woche auf Milch und daraus hergestellten Produkten gelegt.
Schon wieder schlummert ein Joghurt in der hintersten Ecke des Kühlschranks und das Mindesthaltbarkeitsdatum ist bereits abgelaufen. Aber ist dieser Joghurt nun wirklich ein Fall für die Tonne? „Nicht zwangsläufig, denn das Mindesthaltbarkeitsdatum ist ein Herstellerdatum und kein Wegwerfdatum. Bei richtiger Lagerung können viele Lebensmittel noch weit darüber hinaus gegessen werden“, berichtet Dagmar Heckmann, Mitarbeiterin im Sachgebiet Ernährung und Hauswirtschaft beim Landwirtschaftsamt.
Das Mindesthaltbarkeitsdatum legt der Hersteller fest. Bis zu diesem Termin garantiert er die sensorische und hygienische Qualität. Daher ist das Datum oft kürzer gefasst als nötig. Bei Produkten mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum lautet das Motto also: Mit allen Sinnen das Aussehen sowie den Geruch und Geschmack prüfen. Riecht und schmeckt alles normal und sieht normal aus, ist es noch genießbar. Viele Waren sind oft deutlich länger gut. Nicht zu verwechseln ist das Mindesthaltbarkeitsdatum mit dem Verbrauchsdatum. Ein Verbrauchsdatum findet sich auf leicht verderblichen, verpackten Lebensmitteln wie Fisch, Geflügel, Feinkost oder Hackfleisch. Diese Lebensmittel können aufgrund ihrer Eigenschaften schneller verderben und nach Ablauf des Datums unter Umständen gesundheitsgefährdend werden. Ist das Verbrauchsdatum überschritten, müssen diese Lebensmittel entsorgt werden. Idealerweise sollten sie vor Ablauf verzehrt werden, um zu vermeiden, dass sie in der Tonne landen.
Überbleibsel von Milchprodukten können sehr gut in Teigen für Pfannkuchen oder Waffeln beziehungsweise in Soßen oder zum Überbacken von Gratins verarbeitet werden. Die weitere Erhitzung, die bei solchen Rezepten folgt, bringt noch ein Plus an Sicherheit mit sich und nimmt die Scheu, Abgelaufenes zu verarbeiten.
REZEPT-IDEE: Spitzkohlauflauf
Kartoffeln vom Vortag in dickere Scheiben schneiden und in eine Auflaufform legen. Eine gewürfelte Zwiebel in etwas Fett anbraten, gegebenenfalls Hackfleisch oder Bratwurstbrätmasse mit anbraten. Im Anschluss einen in Streifen geschnittenen Spitzkohl dazu geben und alles andünsten. Reste von Frischkäse, Schmand, geriebenem Käse dazugeben, bis die Masse schön sämig ist. Mit Salz, Pfeffer und etwas Curry pikant abschmecken. Dann über die Kartoffeln gießen und mit geriebenem Käse bestreuen. Bei 180 Grad Ober-/Unterhitze etwa 35 Minuten überbacken. Das Rezept lässt sich mit allen anderen Kohlsorten hervorragend variieren, mit Brät unterschiedlicher Tierarten und ist auch vegetarisch ein Genuss. Guten Appetit!
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