Nachwuchskräftequalifizierung erfolgreich abgeschlossen
Das Nachwuchskräfte-Qualifizierungsprogramm des Landratsamtes Main-Tauber-Kreis wurde vor kurzem abgeschlossen. Im Rahmen des „Final Events“ im großen Sitzungsaal überreichten Erster Landesbeamter Florian Busch und Projektleiterin Annkatrin Simmendinger den 21 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ihre Bescheinigung. An der Feier nahmen auch die zuständigen Dezernentinnen und Dezernenten sowie ein Vertreter des Personalrates teil.
Das Programm wurde gemeinsam mit der Führungsakademie Baden-Württemberg veranstaltet und dauerte etwa zwei Jahre. Ziel war es, Nachwuchskräfte zu fördern und Potenziale zu entwickeln. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollten durch die Teilnahme zudem motiviert und langfristig an die Kreisverwaltung gebunden werden. Die Vernetzung untereinander und der bereichsübergreifende Austausch sowie das nachhaltige Verknüpfen von Lernen und Anwenden standen ebenso auf dem Programm.
Erster Landesbeamter Busch bezeichnete das Programm als guten Weg, um die notwendigen Voraussetzungen für die Übernahme von Führungspositionen zu vermitteln. Teilweise übten die Teilnehmenden solche Positionen bereits aus. Dabei gelte besonders in den Landratsämtern, dass der gehobene Dienst das „Rückgrat der öffentlichen Verwaltung“ sei. Früher oder später würden sich alle Teilnehmenden mit der Frage beschäftigen müssen, wie sie ihr berufliches Leben gestalten möchten – und zwar spätestens dann, wenn sich Gelegenheiten ergeben, neue Aufgaben und damit häufig Führungspositionen zu übernehmen.
„Ich möchte Sie ermutigen, dann zuzugreifen und sich selbst nicht zu unterschätzen“, sagte Busch. Er selbst habe die Gelegenheit genutzt, in vergleichsweise jungen Jahren ständiger allgemeiner Vertreter des Landrats zu werden – eine Position, die früher oft nur als „Endverwendung“ am Ende einer langen Verwaltungskarriere erreicht werden konnte. Hier hätten sich die Verhältnisse geändert, so dass sich gerade auch jüngeren Nachwuchskräften häufig frühzeitig Entwicklungsmöglichkeiten böten. „Und auch wenn es mit einer internen Bewerbung einmal nicht klappen sollte, hinterlassen Sie damit immer auch einen Eindruck bei den Vorgesetzten, der vielleicht schon die nächste Chance eröffnet.“ Die Verwaltung habe sich auch insoweit verändert, als es ein „von oben nach unten durchregieren“ kaum noch gebe. Vielmehr seien die Aufgaben heute so vielseitig und komplex, dass zumeist Teamarbeit erforderlich sei. Er könne nur dazu animieren, im Beruf Verantwortung zu übernehmen, denn mehr Verantwortung bringe auch stets mehr Freude an der Arbeit mit sich.
Der stellvertretende Personalratsvorsitzende Erich Reinhardt zollte den Teilnehmenden des Programms seinen Respekt. Sie hätten bewiesen, dass sie leistungsbereit sind und Vertrauen in sich selbst haben. Nun bat er alle, „nicht auf halbem Weg stehen zu bleiben, sondern ihn weiter zu gehen.“ Als Führungskräfte sollten es die Kolleginnen und Kollegen sich zur Maxime machen, ihre Mitarbeitenden so zu behandeln, wie sie selbst behandelt werden möchten. Zudem appellierte er an alle Vorgesetzten, jüngeren Kolleginnen und Kollegen zu vertrauen, dass diese auch anspruchsvolle Aufgaben übernehmen können.
Annkatrin Simmendinger, Projektleiterin bei der Führungsakademie Baden-Württemberg, betonte, dass von allen Teilnehmenden ein überdurchschnittliches Engagement erbracht werden musste, um ein solches Programm neben dem Berufsalltag absolvieren zu können. Sie erklärte aber auch, dass eine aufwendige Transferplanung als Element des nachhaltigen Lernens notwendig sei. „Erst wenn die Theorie angewendet und somit verknüpft wurde, findet Lernen statt.“
Das Programm bestand aus drei Pflichtmodulen und einem Wahlmodul. Die Pflichtmodule fanden zu den Themen „Überzeugend präsentieren“, „Moderation von Besprechungen“ und „Gesprächsführung“ statt. Dadurch sollte den Teilnehmenden wichtiges Handwerkszeug für ihren beruflichen Werdegang mit auf den Weg gegeben werden. Vor jedem Modul gab es eine Selbstlernphase von etwa vier Wochen. Am Ende dieses Zeitraums erstellten die Teilnehmenden eine Transferplanung, in der Ziele und Erwartungen für das anstehende Modul formuliert wurden. Nach jedem Modul fand eine Reflexion statt, ob die Ziele und Erwartungen erfüllt wurden.
Um das Erlernte auch den anwesenden Dezernentinnen und Dezernenten sowie dem Ersten Landesbeamten vorstellen zu können, zeigten Jennifer Vonier und Benedikt Schenk ihre Präsentationen aus dem ersten Modul.
Die Teilnahme am Nachwuchskräftequalifizierungsprogramm war Pflicht. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landratsamtes, welche in den vergangenen vier Jahren eingestellt wurden, die Befähigung zum gehobenen Dienst aufweisen und beim Programmbeginn nicht älter als 30 Jahre waren.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sich einig, dass das Programm eine tolle Sache war. Es war die dritte Auflage des Nachwuchskräfteprogramm seit der Premiere im Jahr 2009. Teilgenommen haben Kevin Antoni (Umweltschutzamt), Alexander Appel (ehemals Kommunal- und Rechnungsprüfungsamt, ausgeschieden), Daniela Bartenstein (Gesundheitsamt, in Elternzeit), Annemarie Betz (ehemals Gesundheitsamt, ausgeschieden), Janina Harich (Amt für Soziale Sicherung, Teilhabe und Integration), Louisa Harich (Jugendamt), Janina Hauck (Amt für Personal und Zentrale Dienste), Felix Hemmerich (ehemals Amt für Wirtschaftsförderung, Energie und Tourismus, ausgeschieden), Laura Hornung (Amt für Soziale Sicherung, Teilhabe und Integration), Lisa Ihrig, Christian Küffner, Sarah Maurer (alle Jugendamt), Julia Pfaff (Büro des Landrats), Christina Rapp (Amt für Soziale Sicherung, Teilhabe und Integration), Sabrina Rohnacher (Straßenbauamt), Benedikt Schenk (Gesundheitsamt), Isabell Schneider (Jugendamt), Dennis Silberzahn (Landwirtschaftsamt), Katharina Soff (Amt für Wirtschaftsförderung, Energie und Tourismus), Theresa Trefs (Amt für Soziale Sicherung, Teilhabe und Integration, in Elternzeit), Jennifer Vonier (Jugendamt), Aylin Wahl (Büro des Landrats), Luisa Walter (Amt für Soziale Sicherung, Teilhabe und Integration), David Weber (ehemals Umweltschutzamt, ausgeschieden), Julian Wegmann (Amt für IT und Digitalisierung), Natascha Wirth-Rebstöck (ehemals Amt für IT und Digitalisierung, ausgeschieden) sowie Ann-Kathrin Zimber (Amt für Soziale Sicherung, Teilhabe und Integration).
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