Fast 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben es sich nicht nehmen lassen, dieses Angebot anzunehmen. Auch Landrat Christoph Schauder war vertreten. Eine Führung im Kloster und ein Vortrag von Geschäftsführer Andreas Braun von der Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg rundeten den Tag ab. Beim anschließenden Stehimbiss konnten die Teilnehmenden ihre Eindrücke vom wunderschönen Taubertal und dem fantastischen Kloster Bronnbach noch einmal Revue passieren lassen.
Pro Region möchte mit dieser Aktion dazu beitragen, dass der Fahrradtourismus in Heilbronn-Franken gemeinsam noch stärker in den Fokus gerückt wird. Geplant ist, diese Aktion im Laufe der Zeit auch in anderen Teilen der Region anzubieten. Aus Sicht von Landrat Christoph Schauder sind die von pro-Region organisierte Radausfahrt und der fachliche Austausch mit den Verantwortlichen aus Tourismus und Politik als voller Erfolg zu werten: „Ich bin mir sicher, dass wir das touristische ‚Wir-Gefühl‘ stärken und unsere Tourismusdestination gemeinsam noch besser vermarkten können, ohne auf die eigenständigen Marken wie das ‚Liebliche Taubertal‘ zu verzichten. Damit werden wir im Konzert der großen Ferienregionen auch zukünftig bestehen“, erklärte er.
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Friedlinde Gurr-Hirsch sieht große Potenziale
Pro-Region-Vorsitzende Friedlinde Gurr-Hirsch sieht große Potenziale beim Fahrrad- und Wandertourismus oder auch dem Gartentourismus. Denn gerade die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass der Urlaub im eigenen Land wieder massiv an Bedeutung gewonnen hat. Gerade der Ländliche Raum kann davon profitieren.
Neue Daten aus der Tourismusforschung belegen genau diesen Trend. Laut der renommierten Studie „Destination Brand 21“ interessieren sich inzwischen 40 Prozent für einen Urlaub auf dem Land. Dies ist ein deutliches Plus gegenüber der letzten Erhebung, die noch vor der Pandemie stattgefunden hat. Ebenfalls bemerkenswert ist, dass beim Landurlaub mehr als 70 Prozent Baden-Württemberg für diese Urlaubsart als geeignet halten. Damit liegt Baden-Württemberg deutschlandweit auf Platz 1 aller untersuchten Destinationen. Gerade der Fahrrad- und Wandertourismus ist dabei eine Chance. Laut der Studie haben 46 Prozent der Deutschen im Urlaub Interesse am Wandern, beim Radfahren sind es 33 Prozent. Radausflüge und Radreisen sind stark im Trend.
Aber nicht nur die Nachfrage legt zu, sondern auch die Ansprüche der Gäste. Um diesen Anforderungen zu genügen, gilt es die Qualität des Angebots auszuweiten und noch mehr Routen nach den Anforderungen des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADDC) zu zertifizieren. Beim landesweiten Radtourismus hat sich auch infolge der strategischen Neuausrichtung mit der Tourismuskonzeption Baden-Württemberg viel getan.
Im Kontext der landesweiten Markenlandschaft wurde unter Leitung der Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg der Produktmarkenbeirat „Radtourismus“ eingerichtet. Dieser Beirat hat sich zum Ziel gesetzt, den Radtourismus im Land laufend weiterzuentwickeln und Schaufensterprodukte zu definieren, die in den Fokus der touristischen Vermarktung Baden-Württembergs rücken. In diesem Produktmarkenbeirat arbeiten die wichtigen Akteure im Radtourismus eng zusammen.
Beim Blick auf das radtouristische Angebot spielt gerade das nördliche Baden-Württemberg eine wichtige Rolle. Insbesondere die Region Heilbronn-Franken ist für den Radtourismus im Land von enormer Bedeutung. Hier darf das Liebliche Taubertal als Vorreiter gelten. Aber auch in den anderen Teilen der Region Heilbronn-Franken spielt das Thema Rad eine zentrale Rolle im Tourismus. Mehrere Landesradfernwege – der Neckartal-Radweg, der Kocher-Jagst-Radweg, bald auch der Württemberger Weinradweg – führen durch die Region. Die Herausforderung ist, dass man auch in Zeiten knapper Kassen nicht aufhören darf, in die Qualität der touristischen Angebote zu investieren.
Allerdings gebe es noch viel zu tun in Heilbronn-Franken, aber auch in Nordwürttemberg. Die Tourismusbranche lebt aber von einer engen, grenzübergreifenden Zusammenarbeit. Jede Form von Kirchturmdenken sollte hier längst der Vergangenheit angehören. Den Reisenden sei es völlig egal, in welchem Landkreis man sich bewege, ist Friedlinde Gurr-Hirsch überzeugt.
Das alles geht nur durch Zusammenarbeit und Kooperationen. Besonders im nördlichen Baden-Württemberg und in Heilbronn-Franken ist da noch viel Luft nach oben. Dies heißt nicht, dass die Raumschaften ihre Identität aufgeben. Ganz im Gegenteil, es gilt die Besonderheiten zu erhalten, und trotzdem nach außen geschlossen aufzutreten. Ein professioneller Tourismus braucht größere, funktionsfähige Organisationen oder Zusammenschlüsse, um sich auf dem Markt behaupten zu können.
INFO
Die von Reinhold Würth und Frank Stroh gegründete Bürgerinitiative „pro Region Heilbronn-Franken e.V.“, aktuell geleitet von Friedlinde Gurr-Hirsch, möchte das Wir-Gefühl in Heilbronn-Franken stärken. Gerade die Megathemen Klimawandel, Transformation, Digitalisierung oder Demografie sind nur gemeinsam zu bewältigen. Auch der sehr heterogenen Tourismusbereich ist in der Raumschaft ein wichtiges Thema.
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