„Dieses Projekt bietet den Schülerinnen die einmalige Möglichkeit, bereits in der Ausbildung einen Oldtimer der Landwirtschaft unter dem Einsatz neuester technischer Mittel wieder auf Vordermann zu bringen“, betont Schulleiter Peter Wöhrle. Die Werkstatt der Berufsschule ist für das Restaurationsprojekt bestens ausgerüstet und die Schülerinnen und Schüler können unter fachkundiger Anleitung bis auf Lackierarbeiten alle nötigen Handgriffe erlernen.
Die Schüler beschäftigen sich mit verschiedenen Themen, die das gesamte Spektrum der Instandhaltung und Pflege abdecken. Dazu gehören die Fahrzeugpflege, allgemeine Wartungsarbeiten am Fahrzeug sowie dem Dieselmotor und Arbeiten an den Reifen sowie an der Signal- und Beleuchtungsanlage, der Elektrik und der Hydraulik. Diese praktischen Einheiten ermöglichen es den Schülern, schon früh umfangreiche Kenntnisse in der Fahrzeugtechnik zu erwerben, die später im beruflichen Alltag eine zentrale Rolle spielen werden.
Darüber hinaus eröffnet die Nutzung moderner Technologien wie 3D-Scan und 3D-Druck neue Wege in der Instandsetzung, die an der Gewerblichen Schule Bad Mergentheim im Industriestandard gegangen werden können. Diese Werkzeuge bieten sich insbesondere zum Drucken von Ersatzteilen an, die im Handel nicht mehr verfügbar sind – bei einem Oldtimer ein häufig zu beobachtendes Problem. „Die Berufsschule geht damit einen Schritt weiter in Richtung digital gestützter Ausbildungsformen und zeigt, wie technische Innovationen sinnvoll in die berufliche Bildung integriert werden können“, ergänzt Schulleiter Wöhrle.
Entstanden ist das Projekt dank der Initiative der beiden Schüler Ron Berger und Marco Raubacher. Sie werden dabei von ihren Ausbildungsbetrieben unterstützt, die zugleich bewährte Partner in der dualen Ausbildung für die Gewerbliche Schule Bad Mergentheim sind. Zu den Partnern gehören die BAGeno Raiffeisen (Landtechnik) am Standort Markelsheim, die zunächst den 200 Kilometer langen Transport des Oldtimers ermöglichte. Zudem sind die die Firmen Hohstatt Motorgeräte aus Unterschüpf, Naser Landtechnik aus Creglingen sowie Bach Landtechnik aus Windischbuch beteiligt. „Sie alle fördern und unterstützen maßgeblich das Projekt, beispielsweise mit Betriebsmitteln, Teilen oder auch Expertise. Für dieses außerordentliche Engagement bedanke ich mich bei Ihnen“, sagt Schulleiter Wöhrle.
„Das Restaurationsprojekt zeigt, wie praxisorientierte und innovative Ansätze im Unterricht der Berufsschüler Platz finden können. Das Projekt fördert handwerkliche Fertigkeiten, technische Kompetenzen und eröffnet neue Möglichkeiten durch den Einsatz digitaler Technologien. Ein Gewinn für die Schülerinnen und Schüler und ein Beispiel für die fortschrittliche Berufsausbildung im Land. Ob das Projekt nach Abschluss des ersten Traktors weitergeführt wird, hängt vom Erfolg und den Ergebnissen ab. Sollte das Restaurationsprojekt positiv verlaufen, könnte es als Grundlage für weitere ähnliche Projekte dienen“, betont der Schulleiter abschließend.
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