Main-Tauber-Kreis
Bei den Straßenmeistereien der Landkreisverwaltung in Bad Mergentheim, Tauberbischofsheim und Wertheim sind ab sofort drei neu angeschaffte VW-Busse im Einsatz. Landrat Christoph Schauder übergab die Fahrzeuge jetzt offiziell an den Straßenbetriebsdienst. Sie werden im Rahmen der seit 1. Juni kurzfristig eingerichteten Rufbereitschaft benötigt.
Bei der Fahrzeugübergabe lobte der Landrat die rund 75 bei der Kreisverwaltung tätigen Straßenwärter: „Sie haben sich der neuen Aufgabe motiviert angenommen, das funktioniert sehr gut. Es war auch richtig, dass wir zum frühestmöglichen Zeitpunkt mit der Rufbereitschaft gestartet sind und in unserem großen Flächenlandkreis dafür extra drei Fahrzeuge neu beschafft haben.“
Die Rufbereitschaft soll dafür sorgen, dass die Straßenbaulastträger Bund, Land und Kreis ihrer Verkehrssicherungspflicht bei Unfällen immer nachkommen können. Dies soll insbesondere auch bei Unfällen außerhalb der üblichen Dienstzeiten und unabhängig von den Zuständigkeiten weiterer Behörden gelten. Die Alarmierung erfolgt durch die Polizei oder die Integrierte Leitstelle. In den Straßenmeistereien wird das Netz der Bundes-, Landes- und Kreisstraßen im Landkreis aus einer Hand betreut.
Das Verkehrsministerium Baden-Württemberg hatte zum vergangenen Jahreswechsel darüber informiert, dass an allen Straßenmeistereien bis zum 1. Juni Rufbereitschaften eingerichtet werden sollen. Auch für die Kreisstraßen wurde dies empfohlen. „Im Main-Tauber-Kreis wurde die Rufbereitschaft in der Form umgesetzt, dass sich pro Straßenmeisterei jeweils zwei Straßenwärter eine Woche lang in Bereitschaft befinden. Zusätzlich steht ein Straßenmeister als weiterer Ansprechpartner für den gesamten Landkreis im Falle größerer Schadensereignisse zur Verfügung“, informierte Straßenbauamtsleiter Markus Metz.
Mit den neu angeschafften VW-Bussen der Baureihe T6 sollen die Straßenwärter jeweils zügig zur Unfallstelle gelangen. Die als Jahreswagen beschafften Busse sind deutlich kleiner als die üblichen Fahrzeuge zur Streckenkontrolle und können daher zu Zeiten der Rufbereitschaft problemlos mit nach Hause genommen werden. „Gleichzeitig bieten sie im Laderaum genügend Platz, um die für Unfall-Einsätze benötigte Ausrüstung mitzuführen, beispielsweise Absperrmaterial, Verkehrszeichen oder eine Motorsäge“, machte der für das Projekt zuständige Mitarbeiter Thomas Knörzer vom Straßenbauamt deutlich. Die Busse wurden im Inneren nach den Bedürfnissen des Straßenbetriebsdienstes ausgebaut und von außen orangefarben foliert. Hinzu kam jeweils ein Straßenmeisterei-Schriftzug auf dem Dach und das Landkreis-Logo an Fahrer- und Beifahrertür.
Die Kosten der neuen Rufbereitschaft teilen sich Bund, Land und Kreise als zuständige Straßenbaulastträger. Für das Jahr 2022 sind die Kosten der Rufbereitschaft durch die Zuweisungen von Bund und Land gedeckt, einschließlich der Kosten für Anschaffung und Umrüstung der drei VW-Busse in Höhe von rund 180.000 Euro. Für das Jahr 2023 ist im aktuellen Haushaltsentwurf der Landkreisverwaltung ein Kreisanteil von 70.000 Euro für die Rufbereitschaft vorgesehen. Der Kreistag hatte im Juli den überplanmäßigen Aufwendungen und Auszahlungen für die kurzfristige Einrichtung der Rufbereitschaft zugestimmt. „Hier wurde einmal mehr der enge Schulterschluss zwischen Gremium und Verwaltung deutlich“, sagte Landrat Schauder.