Mangelhafte Tierhaltung bei Circus Barus in Rodgau: PETA erstattet Anzeige beim Kreisveterinäramt Offenbach

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Rodgau / Stuttgart, 20. Oktober 2022 – Circus Rodgau gastiert derzeit mit zahlreichen Tierarten, darunter etwa Berberaffen, Kamele, Hunde und Kaninchen, in Rodgau. Whistleblower spielten PETA diese Woche Bilder von den Haltungsbedingungen der Tiere des Zirkusunternehmens zu. Auf den Bildern sind augenscheinlich gravierende Missstände und Tierschutzverstöße zu erkennen. Daher hat PETA nun Anzeige beim Kreisveterinäramt Offenbach gegen die Zirkusverantwortlichen erstattet und die Behörde aufgefordert, ein Bußgeldverfahren gegen das Unternehmen einzuleiten und die Einhaltung der einschlägigen Verordnungen und Richtlinien anzuordnen. Die Tierrechtsorganisation appelliert außerdem an die Zirkusverantwortlichen, sämtliche Tierdressuren einzustellen und die Tiere an Lebenshöfe, geeignete zoologische Einrichtungen oder anerkannte Auffangstationen zu übergeben.

„Die arteigenen Bedürfnisse von Tieren können in einem reisenden Betrieb unmöglich erfüllt werden – das zeigt sich wieder einmal in Rodgau bei Zirkus Barus“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Egal ob Affe, Kaninchen oder Hund – sie gehören grundsätzlich nicht in die Manege. Wir appellieren an den Zirkus, auf ein tierfreies Programm umzustellen und bitten alle Menschen, von Freizeitangeboten Abstand zu nehmen, bei denen Tiere zur Unterhaltung missbraucht werden.“

Anhand der Aufnahmen ist zu erkennen, dass mehrere Hunde in sehr kleinen Zwingern gehalten werden – diese erfüllen augenscheinlich nicht die Anforderungen gemäß der Tierschutz-Hundeverordnung. Auch die Primatenhaltung ist mangelhaft. Die Vorgaben für die Haltung von Berberaffen gemäß „Säugetiergutachten“ (BMEL, 2014) werden offenbar deutlich unterschritten. Den Bildern zufolge ist das Gehege zu klein und bietet nicht genug Kletter- und Beschäftigungsmöglichkeiten. Zudem werden die mitgeführten Kaninchen mit den Vögeln zusammen in einer beengten Vogelvoliere gehalten.

Zirkus-Tierverbot in Rodgau
Rodgau beschloss im Dezember 2021 als erste Kommune Deutschlands, keine städtischen Flächen mehr an Zirkusse oder Veranstaltende zu vergeben, die Tiere jedweder Art zur Schau stellen. Allerdings wurde die Entscheidung wenig später gerichtlich gekippt. Das derzeit stattfindende Gastspiel von Circus Barus unterstreicht die Notwendigkeit eines umfassenden Zirkus-Tierverbots auf Bundesebene erneut: Denn auch domestizierte Tiere wie Hunde oder Kaninchen leiden unter den viel zu kleinen Käfigen und Gehegen, den ständigen Transporten und den unnatürlichen Tricks, zu denen sie bei grellem Scheinwerferlicht und lauter Musik gezwungen werden. 

Mangelhafte Tierhaltung im Zirkus
Eine artgerechte Unterbringung von Tieren in Zirkussen ist systembedingt nicht möglich. 2016 forderte der Bundesrat, Wildtiere wie Elefanten, Giraffen und Flusspferde im Zirkus zu verbieten. In seinem Entschließungsantrag begründete er, dass diese Tierarten, unabhängig vom jeweiligen Zirkusunternehmen, erheblichem Leid ausgesetzt sind. Auch bei Betrieben, die keine Wildtiere mitführen, kommt es häufig zu Tierschutzverstößen. Immer wieder muss PETA die Veterinärämter auffordern, die geltenden Richtlinien auch dort durchzusetzen. Die Tierrechtsorganisation fordert ein grundsätzliches Verbot von Tieren im Zirkus. Denn die Unterbringung in kleinen Gehegen und eine oftmals mangelhafte Versorgung, die häufigen Transporte sowie die von Gewalt und Zwang geprägte Dressur führen auch bei Tieren wie Kamelen, Pferden oder Ponys zu Verhaltensstörungen, Krankheiten und oftmals zu einem frühen Tod. Deutschland sollte in dieser Hinsicht dem Beispiel anderer Staaten folgen: So haben Griechenland, Malta und Zypern die Haltung von Tieren in Zirkusbetrieben bereits komplett verboten. Einer repräsentativen Meinungsumfrage zufolge vertritt mit 62 Prozent auch die Mehrheit der Deutschen die Auffassung, dass Tiere überhaupt nicht in mobilen Zirkusbetrieben gehalten und vorgeführt werden dürfen.

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, um uns zu unterhalten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Die Hunde im Circus Barus werden in offenbar zu kleinen Zwingern gehalten. / © PETA Deutschland e.V.

Dieses und weitere Motive stehen hier zum Download zur Verfügung. Weitere Aufnahmen sind auf Anfrage erhältlich.

Weitere Informationen:
PETA.de/Petition Tierverbot Zirkus
PETA.de/Themen/domestizierte Tiere Zirkus
PETA.de/Themen/Wildtierdressur
PETA.de/Themen/Verbot Wildtiere im Zirkus

Pressekontakt:
Julia Zhorzel, +49 711 860591-536, [email protected]

Quelle : PETA.de

https://wertheimerportal.de/faktencheck-tauben-sind-keine-ratten-der-luefte/

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