60.000 Hühner getötet
Regenstauf (Landkreis Regensburg) / Stuttgart, 25. Mai 2023 – In einem Aufzuchtbetrieb bei Regenstauf ist die „Vogelgrippe“ ausgebrochen. Rund 60.000 Hühner wurden daraufhin getötet. PETA appellierte heute an die Landrätin Tanja Schweiger, den veganen Ökolandbau im Landkreis Regensburg und darüber hinaus voranzutreiben und Betriebe zu unterstützen, die aus der landwirtschaftlichen Tierhaltung aussteigen wollen. Dies würde die Ursache von Tierseuchen bekämpfen. Zudem fordert die Tierrechtsorganisation auch das Amt für Veterinärwesen im Landkreis Regensburg auf, sich bei übergeordneten Ebenen für einen anderen Umgang mit Tierseuchen einzusetzen: Die Verantwortlichen in betroffenen Betrieben sowie in Wildtierauffangstationen müssten die Pflicht haben, die Tiere zu isolieren und zu behandeln, statt sie direkt zu töten.
„Die tierhaltende Landwirtschaft birgt eine große Gefahr“, so Scarlett Treml, Agrarwissenschaftlerin und PETAs Fachreferentin für Tiere in der Ernährungsindustrie. „Hunderte oder sogar Zehntausende Tiere werden in kargen Ställen und Agraranlagen zusammengepfercht, häufig umgeben von ihren eigenen Ausscheidungen. Diese unhygienischen Bedingungen sowie der immense Stress für die Tiere erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass potenziell tödliche Krankheitserreger entstehen, mutieren und sich ausbreiten können. Wer dieses krankmachende System nicht länger unterstützen möchte, lebt vegan.“
Tierindustrie führt zu Tierseuchen
Laut dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit (FLI) handelt es sich bei dem aktuellen „Vogelgrippe“-Ausbruch um die bisher schlimmste Geflügelpest-Epidemie. Kommt es zu einer Infektion, werden alle Vögel in einem Betrieb – und teilweise darüber hinaus in einem bestimmten Umkreis – getötet. Dies hat rein wirtschaftliche Gründe: Es soll verhindern, dass sich auch Tiere anderer Betriebe infizieren, was durch Kosten für Hygienemaßnahmen oder die Tötung Gewinneinbußen bedeuten würde.
Tierseuchen werden PETA zufolge nicht ausschließlich von Wildtieren auf andere Tiere übertragen, sondern können auch in der Tierindustrie selbst entstehen: Hunderte Millionen Tiere sind in den Betrieben in Deutschland meist inmitten von Exkrementen auf engem Raum eingesperrt. Der Kot der Tiere wird als Gülle auf Feldern und Äckern ausgebracht, die auch von Wildtieren aufgesucht werden. So kann das Virus von den Ställen nach außen getragen werden und sich weiter ausbreiten. Auch der internationale Transport unzähliger Tiere bestärkt die Verbreitung von Tierseuchen.
Konsum tierischer Produkte ist eine der Hauptursachen für Zoonosen
Es gibt verschiedene Subtypen des Vogelgrippen-Virus. Der in Teilen der Welt dominierende Subtyp H5N1 gilt auch für Menschen als potenziell gefährlich. Eine Infektion kann mitunter auch tödlich enden. PETA erinnert daran, dass drei von vier aller neu auftretenden Krankheitserreger sogenannte Zoonosen sind, also vom Tier auf den Menschen übertragen wurden. Bereits 2004 nannte die Weltgesundheitsorganisation WHO die steigende Nachfrage nach tierischen Produkten als eine der Hauptursachen für die Entstehung von Zoonosen. [1] COVID-19, die Vogelgrippe H5N1, die SARS-Pandemie, das MERS-CoV, das Ebolafieber und sogar Aids – sie alle haben einen gemeinsamen Nenner: die Ausbeutung von Tieren. [2] PETA weist darauf hin, dass jedes Mal, wenn ein tierisches Produkt gekauft wird, eine Reihe von Ereignissen in Gang gesetzt wird, die möglicherweise die nächste Zoonose auslösen könnte.
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.
[1] WHO/FAO/OIE (2004): Report of the WHO/FAO/OIE joint consultation on emerging zoonotic diseases. Online abrufbar unter: https://apps.who.int/iris/bitstream/handle/10665/68899/WHO_CDS_CPE_ZFK_2004.9.pdf?fbclid=IwAR2ha8hDMHV8gDJYEadsk7-lxLS84Z3kSlq3E4-zG5kaWUh1Xc5vgJhTsJ4. (22.02.2023)
[2] Bundesministerium für Bildung und Forschung (2011): Gefährliche Eindringlinge – Droht nach der Schweine- und Vogelgrippe in Zukunft eine Fledermausgrippe? Online abrufbar unter: https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/gefahrliche-eindringlinge-droht-nach-der-schweine-und-vogelgrippe-in-zukunft-eine-3200.php. (22.02.2023)
Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Tierseuchen
PETA.de/Neuigkeiten/Vogelgrippe-Ausbruch
Veganstart.de
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Chiara Reutter, +49 711 860591-532, [email protected]
https://wertheimerportal.de/faktencheck-tauben-sind-keine-ratten-der-luefte/