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Frielendorf / Stuttgart, 20. Juni 2023 – Die ALMA Erlebnispark GmbH & Co. KG gab vor etwa zwei Jahren bekannt, in Frielendorf einen Tierpark mit begehbarem Affengehege namens „Affenwald am Silbersee“ bauen zu wollen. Am 15. Mai hat das Gemeindeparlament den Planentwurf mit deutlicher Mehrheit abgelehnt und das Vorhaben damit verhindert. Neben Berberaffen und Kattas wollte der Investor auch andere exotische Säugetiere wie Erdmännchen und Kängurus für Profit zu einem entbehrungsreichen Leben in Gefangenschaft zwingen. PETA hatte daher bereits im März 2021 in einem Schreiben an den damaligen Bürgermeister Thorsten Vaupel und weitere Gemeindevertreter appelliert, dem Projekt eine Absage zu erteilen. Im Dezember 2021 legte die Tierrechtsorganisation mit fünf weiteren Tier- und Artenschutzorganisationen einen gemeinsamen Verbändebrief vor, in dem ausführlich beschrieben wird, warum das Bauvorhaben aus Gründen des Tier- und Artenschutzes sowie unter dem Gesichtspunkt der Gesundheitsrisiken gestoppt werden muss. Zuvor war die ALMA Erlebnispark GmbH & Co. KG mit einem ähnlichen Projekt bereits im hessischen Amöneburg an Protesten aus der Bevölkerung gescheitert.
„Die Gefangenhaltung und Zurschaustellung von Wildtieren für Profit ist ein Auslaufmodell“, so Biologin Dr. Yvonne Würz, PETAs Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche. „Auch das meist leere Versprechen des Artenschutzes wird immer häufiger hinterfragt. Wir begrüßen, dass Frielendorf sich mehrheitlich dagegen entschieden hat, den Tourismus in der Region ausgerechnet mit Tierausbeutung anzukurbeln.“
Zoos werden zunehmend gesellschaftlich infrage gestellt
Die Haltung von Primaten in Zoos oder Vergnügungsparks leistet keinen Beitrag zum Artenschutz. Insbesondere Tiere aus Streichelzoos, die Menschen gegenüber zutraulich geworden sind, können nie wieder ausgewildert werden. Eine Auswilderung dieser Tiere in ihre Ursprungshabitate ist weder möglich noch wurde dies ernsthaft von den Investoren in Betracht gezogen.
Auch dem rechtlich verankerten Bildungsauftrag werden Zoos nicht gerecht. Besucherinnen und Besucher lernen durch die Zurschaustellung von Tieren in Gefangenschaft nichts über deren natürliches Verhalten. Stattdessen wird vermittelt, dass es in Ordnung sei, Lebewesen zur menschlichen Unterhaltung in einer künstlichen Umwelt einzusperren. Laut einer repräsentativen Meinungsumfrage im Dezember 2015 hält eine relative Mehrheit der Deutschen das Einsperren von exotischen Tieren im Zoo zudem für moralisch bedenklich. [1]
Gesundheitsrisiken für Mensch und Tier
Die Art der geplanten Präsentation der Tiere in begehbaren Gehegen hätte zudem Infektions- und Verletzungsrisiken für Mensch und Tier bedeutet. Nach Erkenntnissen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben etwa 75 Prozent aller neu auftretenden Infektionskrankheiten einen tierischen Ursprung. [2] Primaten weisen ein besonders hohes Risiko für Zoonosen auf. Nicht zuletzt nach den Erfahrungen mit der Corona-Pandemie ist die Errichtung von Vergnügungsparks mit unmittelbarem Wildtierkontakt deshalb verantwortungslos gegenüber Mensch und Tier. Neben der Übertragung von Krankheiten können Primaten auch wegen ihrer oftmals unterschätzten körperlichen Kräfte (u. a. Beißkraft) zu einer ernstzunehmenden Gefahr für Besucherinnen und Besucher sowie deren Kinder werden.
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.
[1] Meinungsumfrage des Instituts YouGov zu den Themen Zoo und Zirkus vom Dezember 2015. Online abrufbar unter: https://yougov.de/news/2015/12/16/tiere-fur-viele-ein-grund-nicht-den-zirkus-zu-gehe (19.06.2023)
[2] WHO/FAO/OIE (2004): Report of the WHO/FAO/OIE joint consultation on emerging zoonotic diseases. Online abrufbar unter: https://apps.who.int/iris/bitstream/handle/10665/68899/WHO_CDS_CPE_ZFK_2004.9.pdf?sequence=1&isAllowed=y (19.06.2023)
Weitere Informationen:
PETA.de/Neuigkeiten/Affenpark-Frielendorf
PETA.de/Neuigkeiten/Streichelzoo-Affen-Hessen
PETA.de/Themen/Affen-im-Zoo
PETA.de/Zoo-Hintergrund
Pressekontakt:
Jonas Meyerhof, +49 711 860591-523, [email protected]
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